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Sandra Schildwächter

Fotoreportage In dieser Familie darf kein Spielzeug auf dem Boden liegen

Wencke und Metin sind blind, ihre drei Kinder können sehen. Die Fotografin Sandra Schildwächter hat die Familie im Alltag begleitet. »Wir sind sehr nah an unseren Kindern dran«, sagt die Mutter.
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Gawan, Thora und Myxin leben in Marburg. Sie sind acht, zehn und 15 Jahre alt, und ihr Alltag zeichnet sich durch eine Besonderheit aus, die für die drei Kinder sehr normal ist: Ihre Eltern sind blind. Die Fotografin Sandra Schildwächter hat die Familie seit 2015 mehrmals besucht und fotografiert. Diese Aufnahme entstand vor fünf Jahren.

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Vater Metin ist seit seiner Geburt blind.

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Mutter Wencke erblindete mit fünf Jahren. Sie hat von ihrem Vater das Glaukom geerbt, das auch als grüner Star bekannt ist. Auch sie sagt: »Ich empfinde unseren Alltag nicht als besonders.« Doch einige Dinge unterscheiden sich schon: »Wir sind sehr nah an unseren Kindern dran. Und sie haben früh angefangen, mit uns zu sprechen, weil es nicht reichte, auf etwas mit der Hand zu zeigen.«

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Alle Familienmitglieder sind sich darin einig, dass sie gut mit der Situation zurechtkommen, zu Hause und unterwegs.

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»Vielleicht brauchen wir für manches etwas länger«, sagt Mutter Wencke. »Und gerade als die Kinder noch kleiner waren, war es uns wichtig, dass sie nah bei uns bleiben, zum Beispiel auf einem Fest oder am Bahnhof – oder dass sie zumindest sofort reagieren, wenn wir sie rufen.«

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Metin, 49, arbeitet für einen Radiosender. Im Keller des Hauses hat er sich ein Tonstudio eingerichtet.

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Wencke, 33, übersetzt beruflich Bücher in Blindenschrift. Vor vier Jahren trennten sich die Eltern, doch sie verstehen sich noch gut, erzählt die Fotografin Sandra Schildwächter. Mutter Wencke zog in eine Wohnung, die fünf Minuten zu Fuß vom Haus der Familie entfernt liegt.

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Beide Eltern haben inzwischen neue Partner. Hier machen alle zusammen einen Spaziergang in den Wald.

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Tochter Thora zeigt ihrer Mutter die Pflanzen, die sie im Haus der Familie am Wohnzimmerfenster angepflanzt hat. Als sie noch im Kindergartenalter war, erklärte sie ihr ausführlich, was auf den Bildern zu sehen war, die sie ihr gemalt hatte.

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»Ich habe als Kind selbst gern gemalt, als ich noch sehen konnte«, sagt Wencke, »und ich fand es doof, wenn sich meine blinden Eltern nicht für meine Bilder interessierten.« Hier lesen sich Mutter und Tochter gegenseitig im Garten der Familie vor.

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Auch gemeinsames Brötchenbacken an Sonntagen ist kein Problem: Wencke hat dasselbe Backbuch in Punktschrift und kann dieselben Rezepte wie die Kinder lesen.

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Wencke und Thora in einer Indoor-Kletterhalle in der Marburger Innenstadt: Wencke und ihr Freund Thilo haben einen Kletterschein und können die Kinder und sich gegenseitig sichern. Klettern sei ein Sport, den Blinde und Sehende gut zusammen ausüben können, sagt Wencke.

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Hier sichert Wencke ihren ältesten Sohn Myxin. Manchmal liest der 15-Jährige seinen Eltern Briefe oder andere Texte vor, weil das schneller geht. »Aber ich müsste ihnen nicht helfen, sie kommen auch gut allein klar«, sagt er.

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Gawan, 8, kuschelt mit seinem Vater Metin. Nur ganz selten, sagt er, wünsche er sich, dass seine Eltern sehen könnten: »Wenn wir im Urlaub sind oder ich am Strand einen richtig coolen Stein gefunden habe.«

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Metin verabschiedet die Kinder, die von Samstag auf Sonntag in Wenckes Wohnung übernachten. Sie sind es gewohnt, darauf zu achten, dass in der Küche oder im Flur kein Spielzeug herumliegt, über das ihre Eltern stolpern könnten.

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Wencke, Thilo und die Kinder spielen Gesellschaftsspiele, die mit Blindenschrift gekennzeichnet sind, auf dem Balkon von Wenckes Wohnung. »Uns fehlt nichts, alles ist gut, so wie es ist«, sagt Wencke.

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