
In der US-Gesellschaft wird die Kluft zwischen Arm und Reich tiefer und tiefer. Die Mittelschicht schrumpft - und ausgerechnet die Boomregion San Francisco ist das Symbol einer neuen sozialen Spaltung.
Ist es in Deutschland anders? Alles was in den USA geschieht kommt auch regelmaessig nach 5-10 Jahren nach Deutschland.
Und genau da (sinnbildlich gesprochen) wollen wir auch alle hin. Stören wird sich niemand daran. Allerdings ist das auch das Ende der Demokratie. Was allerdings auch eher wenige stören wird. Ausser den Nerds, aber die sind ohnehin nur party-pooper.
Zitat von Freddy Kraus
Ist es in Deutschland anders? Alles was in den USA geschieht kommt auch regelmaessig nach 5-10 Jahren nach Deutschland.
Abgesehen davon war die Situation auch vor 10 Jahren in den USA nicht anders als heute. Sieht man natürlich nicht wenn man als Touri seinen Urlaub dort verbringt. Da ist SoMa eine coole lebendige Location um abends feiern zu gehen. Bettler gibts da nicht erst seit gestern. Wenn man eine Weile dort verbringt merkt man aber das die Realität nicht in Melrose Place und BH 90210 gezeigt wird sondern eher in American Beauty. Es braucht eine Weile die Fassade von Optimismus und fast schon übertriebener Freundlichkeit und Offenheit der Amis zu durchbrechen und ein ernstes Gespräch über deren Lebenssituation und Zukunftsängste zu erfahren. Lohnt sich aber.
Was man immer vergisst, ist daß es die Republikaner sind, die seit vielen Jahren Veränderungen in den USA verhindern. Clinton wird sich sehr schwer tun, Veränderungen umzusetzen. Genau wie es Obama nicht gelungen ist. Und die Verhältnisse im Kongress werden sich wohl auch nicht ändern.
Mindestlohn anheben und jedes Jahr höhere Löhne, um das Geld aus den Firmen herauszuschneiden. Hier hilft nur noch Regulierung wenn die Firmenbesitzer nicht willens sind die Gesellschaft zu unterstützen. Bestes Beispiel dass Apple das im Ausland geparkte Geld nicht zurück holt, um Steuern zu vermeiden. Das geht einfach nicht.
Die Unternehmensgewinne sind nicht das Problem, sondern die die diktatorische Machtfülle der Kapitalinhaber. Warum hat in einem arbeitsteiligen Betrieb, in dem viele tausend Menschen arbeiten, derjenige alle Macht und alle Rechte an dem Arbeitsgewinn, der ein Stück Papier in der Hand hat?
Liebe SPON Redaktion,
danke für diesen Artikel. Im ersten Absatz stockte mir allerdings der Atem, als die Szene mit dem Obdachlosen beschrieben wurde. Der Begriff "Penner" für Obdachlose ist nicht weniger erniedrigend als beispielsweise "Nigger", wenn es ein Afroamerikaner gewesen wäre.
Auch wenn sich dieser Mensch in der Szene wenig würdevoll benimmt steht auch ihm eine menschenwürdige Behandlung - auch verbal - zu.
Interessant finde ich in solchen fällen auch die unterschiedlich heftige Reaktion auf solche Äußerungen je nach betroffener Gruppe. Diskriminierungen wegen des Geschlechts oder der Ethnie rufen sofort Empörung auf den Plan. Solche wegen sozialer Schwäche aber kaum. Das sagt viel über uns als Gesellschaft aus, denke ich.
@sozialismusfürreiche (9:40h)
jedenfalls nicht ohne staatliche (=steuerfinanzierte) Kompensation für ausländische Investoren, die eine Niederlassung in Kanada besitzen. CETA verschafft ihnen das Klagerecht in allen Fällen, in denen ihr Profit durch statliche Maßnahmen beeinträchtigt wird.
Zitat von Freddy Kraus
Ist es in Deutschland anders? Alles was in den USA geschieht kommt auch regelmaessig nach 5-10 Jahren nach Deutschland.
Was der Autor in diesem Bericht beschreibt, ist nicht wirklich neu für Amerika. Als ich das erste Mal Ende der 70iger Jahre meine Verwandschaft in San Francisco besucht habe, waren die Verhältnisse teilweise schon grenzwertig gewesen. Kaum eine Parallelstraße von der Market Street entfernt, saßen Obdachlose um leere Ölfässer in Lumpen herum, in denen sie ein paar Bretter verbrannten, um sich daran zu wärmen - und das ist nicht 5, sondern über 30 Jahre her.
Natürlich ist der Unterschied der Einkommen mit dem wirtschaftlichen Aufstieg des Silicon Valley noch größer geworden. Aber wer Amerika nur über das Internet oder Fernsehen meint zu kennen, soll doch mal das Land bereisen. Spätestens dann kommt man zur Einsicht, das wir in Deutschland, verglichen nicht nur mit den USA, trotz aller vorhandenen Schwierigkeiten in geordneten sozialen Verhältnissen leben.
Mag man die soziale Auffassung, das Bildungssystem und die politische Demokratie der US-Amerikaner kritisieren, aber in einer Sache sind sie uns absolut überlegen - sie jammern nicht so viel, wie der Durchschnittsdeutsche und spucken dafür lieber in die Hände, um einen Umstand zu ändern. Trotz der sehr viel größeren sozialen Unterschiede in den USA sind Neid und Missgunst in Deutschland viel ausgeprägter.
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