
Jedes Jahr befragt die BBC Filmkritiker weltweit zu einem Thema. In dieses Jahr: Die besten Filme von Frauen. In die Top 100 schaffen es "Clueless", "Lost In Translation" und "American Psycho", aber auch deutsche Filme.
Hat drei Filme in den Top 15 RESPEKT! Die Filme von ihr sind etwas Besonderes. Zeit sich mal wieder Zero Dark Thirty mit der fantastischen Jessica Chestain anszusehen.
.. also der Film war hinten und vorne nicht stimmig. Das Drehbuch hatte dermaßen große Lücken, kann aber auch sein dass die das erst im Schnitt verhunzt haben. Fand ich jedenfalls sehr enttäuschend.
"We need to talk about Kevin" hingegen hätte ich in den top 10 verortet. Verstörender Film.
Phyllida Lloyd ist nicht mit dabei...?! Wer sogar zweimal die große Meryl Streep so perfekt inszeniert hat wie sie mit "Die eiserne Lady" sowie "Mamma Mia", muss definitiv auf so einer Liste anzutreffen sein. Mir ganz persönlich fehlt auch ziemlich Karin Beier und das grandiose Houellebecq -Experiment für's deutsche Fernsehen namens "Unterwerfung" - eine Arbeit, die vielleicht Houellebecq's sehr umstrittenes Buch tiefer ausleuchtet, als es der Schriftsteller selbst mit seinem Roman eigentlich hinbekommen hatte... Eine diesenfalls notwendige Beifügung... Für die zwei Ladies hätte man ja Bigelow, die stets den gleichen Film nochmal macht, etwas abknappen können...
Die Filme von Lotte Reiniger hätten es auf alle Fälle in meine Top 10 geschafft.
Ich sehe ja ein, dass man beispielsweise im Gewichtheben oder im Boxen nach den Geschlechtern trennt. Aber im Filmemachen dürften die Talente und Umsetzungsfähigkeiten doch - der politisch korrekten Lehre nach - gleich verteilt sein. Dann gäbe es keinen nachvollziehbaren Grund für diesen getrenntgeschlechtlichen "Wettbewerb".
Sollten die Wachowski Schwestern auf dieser Liste stehen, obwohl sie beim Dreh der Matrixfilme noch die Wachowski-Brüder waren?
Fast 80 der 100 'Besten Filme von Frauen' stammen aus dem angelsächsischen oder französischen Sprachraum. Immerhin bleiben noch 20 für den Rest der Welt. Gibt es dort keine guten Regisseurinnen, die es mit Penny Marshall oder Amy Heckerling aufnehmen können?
84 Kritiker aus 368 Ländern haben gewählt, so wirbt die BBC um ihre Liste. Was keine Erwähnung findet: Fast ein Viertel der Wählenden stammt aus Großbritanien oder den USA...
"The Piano" von Jane Campion enthält mir einfach zuviel, was ich dem Film schlicht nicht abkaufe, selbst der exzellente Michael Nyman schwächelt da medioker vor sich hin. "Toni Erdmann" ist ähnlich unlustig wie Woody Allen-Filme immer schon unlustig waren, genaugenommen finde ich den Film eher deprimierend, wenn *das* jetzt "Komödie" heißt, bin ich raus. Mein - vermutlich ewiger - Favorit auf der Liste "Filme von Frauen" ist "Orlando" von Sally Potter, mit Tilda Swinton als Orlando. Wie jeder weiß, könnte man auch einfach 90 Minuten die Kamera auf Tilda Swinton halten und hätte einen großartigen Film, aber Sally Potter gelingt da ein Film zum Niederknien, ein so brillantes Feuerwerk, daß nicht einmal Billy Zane dem Film schaden kann, Sally Potter findet wunderbare Lösungen für das eigentlich Unverfilmbare der Vorlage von Virginia Woolf, Orlandos Weg durch 4 Jahrhunderte und 2 Geschlechter, visuell überwältigend, tiefbewegend und *hilarious* zugleich, die Musik - einer der besten Soundtracks überhaupt.
Die zehn Gebote von Pilarczyk und von Borcholte muss man freilich loben, allerdings war es Luyken von der FAZ, die sich an Marguerite Duras' "India Song" erinnert hat. :)
Gleich fünfmal Bigelow ist natürlich bezeichnend, nur zweimal Sally Potter und Shirley Clarke freilich auch. :)
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