
Keine Fluggesellschaft der Welt muss den Beziehungsstatus ihrer Kundin kennen - trotzdem halten Ryanair und Easyjet in Formularen an veralteten Frauenbildern fest. Dabei ließe sich das so leicht ändern.
Zitat von TLB
Im Zuge, dass ansonsten hier an dieser Stelle vehement für Minderheiten gekämpft wird, finde ich es befremdlich, dass die Personen, die gerne mit Fräulein angeredet werden möchten, diese Möglichkeit jetzt verwehrt werden soll. Wenn ich als Mann gerne mit Fräulein angeredet werden will, warum nicht? Wer hat das Recht, mir diesen Wunsch mit welcher Begründung zu verwehren? Oder fragen wir anders, ab welcher Zahl ist eine Minderheit so klein, dass Frau Stokowski sich von deren Existenz bedroht fühlt und auf einmal deren Rechte einschränken will? Denn mit der Möglichkeit Fräulein als Anrede zu wählen wird niemandes Recht beschnitten, niemandes. Das hier ist die übliche scheinfeministische Rosinenpickerei. Schade
Frau Stokowski ist eine Anhängerin der feministischen Linguistik. Allein die Existenz des Wortes Fräulein in der deutschen und entsprechende Worte in anderen Sprachen stört. Und was stört, muss weg. Lesen Sie mal, was bei Wikipedia unter "feministische Linguistik" steht. Da steht uns noch einiges bevor.
Vielleicht gibt es auch einfach Wichtigeres... Mir wären Umweltschutz, Sicherheit und Zuverlässigkeit, sowie die Behandlung der Mitarbeiter und die Serviceleistungen wichtiger, als eine Bezeichnung als Fräulein, Frau, Herr oder was auch immer.
In diesem Fall muß man der Frau Stokowski wohl uneingeschränkt recht geben. Es gibt über dieses Thema null komma nichts zu diskutieren. Ein Mann ist ein Mann und eine Frau ist eine Frau. Fräulein gehört abgeschafft.
Das dritte Geschlecht wäre dann ein extra Thema.
Wenn es jetzt darum gegangen wäre, daß man nicht noch"Nichts von dem" auswählen kann, hätte ich ja noch verstanden.
Wenn jemand sich als Fräulein fühlt und so angesprochen werden möchte, wer sind sie denn, daß diesen Leuten verwehren zu wollen? Sie sollten einmal Ihre Einstellung zu Minderheiten überdenken!
Die Billigflieger Ryanair und Easyjet halten noch an ganz anderen Dingen fest, insbesondere an vorzeitlichen Tarifen und einer Personalbehandlung, die an das Menschenunwürdige grenzt. Offen gestanden, Frau Stokowski, sind mir Änderungen in diesen Punkten weit wichtiger als das "Fräulein" auf dem Formular, über das Sie sich hier echauffieren. Luxusprobleme sind nachrangig.
Zitat von badenerin
Haben wir wirklich keine anderen Probleme? Falls nicht, schlage ich vor, daß wir künftig alle menschlichen Lebewesen einfach mit Mensch ( natürlich geschlechtsneutral) ansprechen, alternativ würde natürlich auch Menschin oder Menschlein was allerdings nicht mehr geschlechtsneutral wäre ... also noch mal von vorne ...
Ja, wir haben auch andere Probleme, aber das ist kein Argument, weil wir grundsätzlich immer auch andere Probleme haben. Fakt ist, das "Fräulein" gehört abgeschafft. Es wundert mich schon, daß Sie das als Badenerin nicht auch so sehen.
Zitat von knok
Vielleicht gibt es auch einfach Wichtigeres... Mir wären Umweltschutz, Sicherheit und Zuverlässigkeit, sowie die Behandlung der Mitarbeiter und die Serviceleistungen wichtiger, als eine Bezeichnung als Fräulein, Frau, Herr oder was auch immer.
Es gibt Wichtigeres, da haben Sie wohl recht. Aber wenn es danach ginge, dürfte man die kleinen Problemchen, die unseren Alltag ja durchaus auch mitprägen, gar nicht erst ansprechen. Und das wäre ja auch nicht richtig.
mit großem Erstaunen stelle ich fest, dass Sie, die Edle und Gute, mit personalausbeuterischen Billigairlines fliegen. Dieses gleiche Erstaunen hatte auch die beiden genannten Fluganbieter erfasst, als die Ihren Namen auf den Passagierlisten gesehen haben. Ein ganzer Stab von alten männlichen Mitarbeitern und einer rüstigen Hundertjährigen hat dann einen Tag darüber gegrübelt, wie man Ihnen aus Dankbarkeit eine kostenlose große Freude machen könnte. Und dann hat man gleich am nächsten Tag das Wort "Fräulein" in die Unterlagen eingefügt, voller Hoffnung, dass Sie daraus was machen werden. Es ist gelungen! Jetzt wird man es erneut ändern. :-)
Zitat von zeisig
In diesem Fall muß man der Frau Stokowski wohl uneingeschränkt recht geben. Es gibt über dieses Thema null komma nichts zu diskutieren. Ein Mann ist ein Mann und eine Frau ist eine Frau. Fräulein gehört abgeschafft.
Das dritte Geschlecht wäre dann ein extra Thema.
Ständig wird von Feministen Freiheit und gleiches Recht für alle gefordert (weil das angeblich noch nicht der Fall wäre). Jeder soll tun und lassen können, was er/sie/es will. Aber die AusWAHL der persönlichen Anrede muss verboten werden? Wenn eine Frau nicht Fräulein genannt werden will, dann wählt sie eben Frau aus und die Sache ist gegessen. Man kann wahrscheinlich auch einfach Herr auswählen, es wird sicherlich kein Pop up geben, dass einen darauf hinweist, das Vorname und Anrede nicht übereinstimmen. Es wird sicherlich auch nicht so sein, dass die entsprechende Option nach Eingabe des Alters ausgegraut wird. Sämtliche Argumente im Text sind Quark. Diese Kolumne ist wirklich ein perfektes Beispiel dafür, dass der moderne Feminismus auf einem Irrweg ist und keine Probleme mehr hat. Es geht nur noch um Verbote angeblich diskriminierender Dinge, konstruktiv diskutiert wird nicht mehr.
Zitat von Celegorm
Das ist zwar korrekt, aber deutet eben auch gerade darauf hin, wie problematisch der sprachhistorische Ursprung des entsprechenden Begriffs in den verschiedenen Sprachen ist. Schliesslich ging es ja in allen Fällen darum, unverheiratete und damit verfügbare Frauen spezifisch zu kennzeichnen und deren gewissermassen minderwertigen Status zu unterstreichen.
Die historische Ungerechtigkeit ist insofern gerade, dass man dies bei einem Mann nicht für nötig befand, weil dieser rechtlich und gesellschaftlich weitgehend frei war in seinem Handeln unabhängig vom Beziehungsstatus und auch als älterer Junggeselle keine grossen Reputationsrisiken zu fürchten hatte. Das mag heute grösstenteils obsolet sein, aber vor diesem Hintergrund ist der Begriff halt durchaus etwas grenzwertig..
Wieso das? Wieso "deren gewissermassen minderwertigen Status zu unterstreichen"? Das Gegenteil ist der Fall. In der Zeit, über die wir dann reden, war eine verheiratete Frau quasi Eigentum ihres Mannes und wenn sie nicht adelig war, war sie Gebärmaschine und Arbeitstier. Gesellschaftlich fand sie nicht statt. Die unverheiratete jedoch war jemand,um die man werben konnte, die man freien konnte und die ggf. auch begehrt wurde, die beim sonntäglichen Kirchgang präsentiert wurde.
So oder so, Historische Ursprünge machen immer nur Sinn, wenn man sie in Beziehung zu ihrer Entstehungszeit setzt und verlieren oft ihren Sinn, wenn man heutige Maßstäbe anlegt.
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