
Schüler konnten Lehrer in einer neuen App anonym bewerten. Nun ist mit "Lernsieg" vorläufig Schluss. Der Grund: eine "Flut an Hass-E-Mails". Aufgeben will der junge App-Erfinder jedoch nicht.
wirklich jemand etwas anderes erwartet? Wenn Ja, hat er die letzten 20 Jahre Entwicklung von Meinungsäußerungen im Internet verschlafen. Im Schutz der vermeintlichen Anonymität die Sau raus lassen, das ist inzwischen schon traurige Normalität.
Ohne Angabe der eigenen Identität, sind solche Bewertungen einfach nicht möglich.
Wie soll das mit dem Lehrer- Bewerten eigentlich aussehen ? Da die Bewertungen wahrscheinlich anonym erfolgen, ist das ganze doch sinnlos. Paragraph 1 GG und die Datenschutzgrundverordnung lassen ebenfalls grüßen. Ein schulinternes Bewertungssystem, das von der Öffentlichkeit strikt getrennt ist, wäre da schon eher vorstellbar. Aber auch hier müsste man kontrollieren, ob es korrekt abläuft. Und schliesslich möchte auch kein Schüler eine Bewertung durch Mitschüler im Netz sehen, oder eine Bewertung der Eltern durch die Lehrer. Da würden alle gleich aufschreien.
Das wird eine weitere Möglichkeit eröffnet, ungefiltert Bewertungen abzugeben. Anmeldung mittels Telefonnummer, keine Prüfung, ob der Bewerter den Bewerteten jemels erlebt hat. Keine Kontrolle, nichts zum Nachvollziehen. Jedes Jüngelchen darf seinen Traum von der Verbesserung der Welt - der digtitalen - ausleben. Herzlichen Glückwunsch
Gab es doch schon hieß damals Spick mich. War so in Zeiten von SchülerVZ. Gab schon damals einen Aufschrei. Am Ende hat es dann aber doch keinen nachhaltig interessiert. Man sollte die Kirche im Dorf lassen und nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Solche Hype Apps existieren meistens nur für eine kurze Zeit und leben vom Hype bis sie wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Laut mehreren Beiträgen auf standard.at verlangt die App Zugriff auf einen Haufen persönlicher Daten. Ist also eher eine Datenabgreif-App, mit der man hinterher persöliche Daten von leichtgläubigen Schülern monetarisieren kann.
fordere ich hiermit ein Bewertungsportal, auf dem die Lehrkräfte ihre SchülerInnen bewerten dürfen. Öffentlich, unter Klarnamen. Und wenn wir schon dabei sind, führen wir das für den gesamten öffentlichen Dienst und die Wirtschaft ein: Öffentliche Portale, in denen man anonym die jeweiligen Chefs oder Untergebenen unter Klarnamen bewertet. Alle, die solche Bewertungsportale für Lehrkräfte supi finden, sollen sich mal Gedanken darüber machen, ob sie selbst auch öffentlich bewertet werden wollen. Dass sowas in kürzester Zeit zum Dampfablassen und an-den-Pranger-stellen führt, ist doch klar wir Kloßbrühe. Wollen wir wirklich so eine Gesellschaft? Jeder Betriebsrat würde sofort rot sehen. Warum soll das bei Lehrern okay sein? Die sind doch kein Freiwild.
sowohl was den Programmierer als auch die Nutzer angeht. Beide beweisen ihren Mangel an Intelligenz. Wer glaubt, dass Schüler anonym sich selbst (und Lehrer) einschätzen, der irrt. Die schlechten fühlen sich meist als verkannte Genies.
P.S: warum gibt es nicht eine entsprechende Plattform auf Lehrer anonym über ihre Schüler lästern dürfen. Oder Schüler über Mitschüler? Letzteres wäre vermutlich besonders entlarvend.
Schüler werden jeden Tag von Lehrern bewertet und viele Lehrer geben sich auch viel Mühe, den Anforderugen und Interessen ihrer Schüler gerecht zu werden. Es gibt aber auch jene Lehrer, die ihre institutionell gebenene Macht nicht hinterfragen und unfair bewerten. Eine Handhabe haben die protestierende Schüler dann nicht, sonst werden die Noten noch schlechter. Beschwert sich darüber jemand ernsthaft (außer Schüler natürlich)? Was wir brauchen ist eine Feedback-Kultur in beide Richtungen, auch gegenüber dem Lehrer. Und die müssen (wie viele es bereits auch schon tun, ja...) offen für Kritik sein!
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