
Was treibt "besorgte Bürger" um, die an Stammtischen und in sozialen Medien über die Flüchtlingskrise reden? Ihre Argumentation ist widersprüchlich - weil sie sich nicht trauen zu sagen, was ihnen wirklich Angst macht.
Herr Kazim hat es gut erkannt. Es geht um die Verteilung von Ressourcen und um nichts anderes. Ressourcen sind Geld, Raum, persönliche Freiheit etc. Je mehr Ressourcen die Zugereisten bekommen, desto weniger bleiben bei einer endlichen vorhandenen Menge an Ressourcen für die Schon-Dagewesenen. Ressource ist hier nur materiell, sondern auch im übertragenen Sinne gemeint.
Und darauf haben die Pegidas etc. keinen Bock.
Wenn man mal die große Anzahl rechter Dumpfbacken abzieht, resultiert die Sorge aus der Menge.
Der vom GG vorgesehene typische Asylberechtigte, also z.B. ein Journalist sus einer Diktatur, der wegen seiner Artikel von Folter und Tod bedroht ist, kommt als Individuum und nicht in Massen. Er würde daher von den (West)Deutschen auch nicht als Bedrohung empfunden.
Das soll keine Wertung sein, sondern eine Erklärung.
genau so widersprüchliches, also was soll das ?
Am schlimmsten ist es doch, dass anders denkende sofort als Rassisten verunglimpft werden.
Im Betrieb wird von der Leitung ständig dafür argumentiert, weil man sich Vorteile davon verspricht.
Ich selbst darf meine Meinung aber nicht kundtun, weil mir politische Agitation im Betrieb laut Vertrag untersagt ist.
Was ist das ? Meinungsdiktatur ?
Vielen fällt es schwer zwischen den vielen unterschiedlichen Personen zu unterscheiden, es gibt ja keinen allgemeinen Ausländer, mit ganz bestimmten Eigenschaften, nur Flüchtlinge aus vielen unterschiedlichen Ländern.
Zum anderen sollte man auch den unterschied zwischen Ausländerfeindlich und politik kritisch verstehen, die einen haben z.B. ein Problem mit straffälligen Flüchtlingen, die anderen damit, dass solche Schutz in Deutschland erhalten (Laut Polizei sind das unter 1%!)
solange die Politik und die Presse diesen Unterschied nicht akzeptiert wird es weitergehen.
Wir leben in einer globalen Welt und Deutschland lebt von dieser globalen Welt. Der Reichtum Deutschlands, wie schlecht auch immer er in unserem Land verteilt ist, wird seit Jahren gesteigert durch den Export.
Unser Binnenmarkt erfährt seit Jahrzehnten eine Stärkung durch Menschen, die nach Deutschland umsiedelten, migrierten oder als Gastarbeiter kamen. In vielen Lebensbereichen kann man anhand der Namen sehen, dass Deutschland seit langem schon Platz hat für Menschen aus anderen Erdteilen und Ländern - aus allen Bildungsschichten und bestens integriert.
Klar, es gibt nicht nur positive Beispiele, aber wir haben ja auch weiterhin in D die Stammtische, die heute - viel leichter durch Anonymität - ihre rückständige und rückwärtsgerichte Lebenshaltung ohne Sinn und Verstand in den sozialen Medien raus posaunen. Der momentane, sicher schwer zu bewältigende Flüchtlingsstrom wird die Prüfung sein, ob die Stammtische sich durchsetzen oder ob D sich den Aufgaben und Chancen der Zukunft stellt.
Ich bin sehr froh, dass viele Menschen sehr engagiert helfen und sich so positiv der Herausforderung stellen.
"Übersteigerte Angst aber vernebelt den Blick und kann zu Argumentationsschwierigkeiten führen."(Kazim)
Statt sich an der einen oder anderen Formulierung asylpolitik-kritischer Bürger unseres Landes mit einer textkritischen Lupe abzuarbeiten und begründet besorgte Bürger in Anführungszeichen zu setzen, wäre es an der Zeit, dass auch mal Journalisten besorgt wären und nicht durch einen ideologisch vernebelten Blick Argumentationsschwierigkeiten haben.
Es macht mir Sorgen, dass Deutschland nach wie vor zu den größten Waffenexporteure der Welt zählt. Es macht mir Sorgen, dass die EU die Meere vor Afrika leer fischt und Afrika mit billigen Grundnahrungsmitteln überschwemmt, so das jegliche Initiative der Menschen dort zur Eigenversorgung zum Scheitern verurteilt ist. Es macht mir Sorgen, dass Amerika und Europa Diktatoren stürzen und den Völkern dort ein Machtvakuum hinterlassen. Es macht mir Sorgen dass Afghanistan über Jahrzehnte ungefragt besetzt wurde und Milliarden an Geldern verbrannt wurden, ohne dass sich an den herrschenden Strukturen dort im geringsten etwas verändert hat.
Es macht mir Sorgen, dass die Gelder für den Flüchtlingscamps im Libanon und der Türkei durch die UN gekürzt wurden und die EU es tunlichst vermied sich dort angebracht zu beteiligen.
Es macht mir Sorgen, dass durch unsere Politiker nicht eine einzige wahre Ursache der jetzigen Situation angesprochen wird geschweige denn versucht wird diese zu beseitigen. Es macht mir Sorgen, wenn Menschen in Deutschland vor dem Flüchtlingsheim demonstrieren und nicht erkennen wer eigentlich die wirkliche Schuld für ihr vermeintlich drohendem Elend hat. Es macht mir Sorgen, dass ich derzeit von einer hoffnungslos überforderten Bundeskanzlerin regiert werde.
Herr Kaznain,
was sie hier ansammeln, sind aussagen von verschiedenen Menschen mit verschiedenen Gruenden, weshals sie die derzeitige Entwicklung mit Sorge sehen. Die so aneinanderzureihen, wie es Ihnen passt, sieht vielleicht in Ihren Augen gut aus, ist aber meiner Ansicht nach sehr nachlässiger Journalismus.
Aber Sie haben Recht:
Die Bereitschaft, zu teilen, Immigranten aufzunehmen und das Interesse am Rest der Welt sind sehr individuell. Teilen Sie uns doch mit, was Ihrer Ansicht nach gerechtes Teilen ist und wo die Grenzen sind, und geben Sie uns Gruende dafuer. Und erzählen Sie uns davon, wieviel Sie selbst und Ihre Kollegen beim Spiegel teilen, damit wir einen Eindruck davon bekommen, ob Sie hypokritisch sind oder tatsächlich besser als der Rest. Ich wage einmal, vorherzusagen, dass auch Ihre Bereitschaft zu geben, Fluechtlinge aufzunehmen ihre Grenzen hat.
Sehr geehrter Herr Kazim, Mein Name ist Ulrich Kettler und ich lebe in NRW. Das nur , damit niemand meint, ich würde mich verstecken. Ich bin auch ein besorgter Bürger. Wenn unsere Führung endlich alle Fakten offen darlegen würde, hätte ich weniger Sorgen. Zur Zeit habe ich den Eindruck, die Situation ist so schlimm, dass sich keiner traut die Wahrheit zu sagen.
Wie oft wird Fremdenfeindlichkeit unterstellt, wenn man Bedenken äussert. Das Problem ist doch nicht der Flüchtling an sich, sondern die schiere Masse, die ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zu bewältigen ist. Das wird von all den Gutmeinenden systematisch ausgeblendet, die offenbar lieber die Spaltung bis hin zum Zusammenbruch der Gesellschaft in Kauf nehmen als irgendeinen Abstrich an der Willkommenskultur zu machen. Das ist einfach naiv und weltfremd.
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