
Die festgenommenen Besatzungsmitglieder des beschlagnahmten iranischen Öltankers sind wieder frei. Die Offiziere der "Grace 1" stehen unter Verdacht, mit Öllieferungen an Syrien gegen EU-Sanktionen verstoßen zu haben.
Es gibt an der Meerenge von Gibraltar die gleiche Situation wie in der Straße von Hormus. Durch die Straße von Hormus fahren sehr sehr viele Öltanker. Es gilt in beiden Fällen das Recht der friedlichen Durchfahrt. Wenn man jetzt Schiffen in der Meerenge von Gibraltar dieses Recht verweigert, braucht man sich nicht wundern, wenn der Iran das gleiche tut. EU-Sanktionen als hoheitliche Akte des Küstenstaates beschränken das Recht der friedlichen Durchfahrt natürlich nicht.
Öllieferungen an Syrien verstossen gegen EU-Sanktionen? Nach dieser Logik könnte jedes EU-Mitglied Schiffe, Züge, Flugzeuge, LKWs, die in Richtung Russland fahren, jeden Tag beschlagnahmen. Denn gegen Russland bestehen ja seit Jahren Sanktionen. Offenbar aber greift hier das ausgeübte Recht des Stärkeren nicht. Nein, hier geht es nur darum, unbedingt einen Krieg gegen den Iran zu provozieren, weil man in dieser Zeit des eigenen wirtschaftlichen Niedergangs unbedingt einen Krieg braucht. Die Welt ist verrückt geworden.
Offiziere frei.. schön geschrieben in der Überschrift. Wenn der der General freikommt dann war es wohl der Schiffskapitän. Passt besser zur Militäraktion. Focus hätte das nicht besser hinbekommen.
Natürlich nur für meine Schiffe und meine Interessen. Der Iran verstößt angeblich gegen Sanktionen. Auf welcher rechtlichen Grundlage wurden die verhängt? Mit welchem Recht kapern die Briten einen Tanker?
Zitat von Alm Öhi
Der Tanker ist durch britisches Territorium gefahren, damit darf er von den Britten festgesetzt werden, denn es gilt die 12 Milen Seezone.http://www.gibnet.com/fish/waters.htm
Sicherlich, denn Marroko und Spanien sind nichts weiter als Kolonien des Imperiums "Greater Britain". Diese imperialen "Rechte" sind nichts weiter als das Unrecht des Stärkeren.
DJ Trump versucht diese imperialen Unrechte auf möglichst viele Länder der Welt auszudehnen, Vasallen sind da sehr hilfreich.
Die USA haben in den letzten Jahrzehnten den Nimbus des Verfechters der republikanisch-demokratischen Werte verloren auf dessen Grundage sie meinten überall in der Welt intervenieren zu dürfen und von der ehemaligen Kolonialgemeinschaft auch "westlichen Wertegemeinschaft" genannt immer tatkräftig unterstüzt wurde.
Koreakrieg, Vietnamkrieg, Afghanistan, Kongo, 1953 Iran zu Persien, davor in den Emirate am Persischen Golf die Macht an Beduinendynastien übergeben, die nie was mit den Emiraten zu tun hatten.
Dies gilt auch für die Einsetzung der IbnSauds als Herrscher über grosse Teile der arabischen Halbinsel. Man erinnere sich an die denkwürdige Lieferung der silbernen Maria-Theresien-Taler der USA an die IbnSauds.
In den 40ger Jahren waren silberne Maria-Theresien-Taler Umlaufzahlungsmittel auf der arabischen Halbinsel.
Was soll der Handel zwischen dem Iran und Syrien mit der EU zu tun habe? Kann die EU nun bereits schon über die ganze Welt entscheiden was einzelne Staaten für einen Handel betreiben? Wen dem tatsächlich so sein sollte dann frage ich mich warum schreitet man bei den USA nicht dort ein wo es gegen die EU gerichtete Handelsbeschränkungen-bzw. Verbote gibt.
Wieder wird in der Zwischenübersicht suggeriert, dass ein für Iran fahrendes Schiff gegen EU Sanktionen verstoßen kann. In allen diesbezüglichen Foren wird gefragt auf welcher völkerrechtlicher Grundlage diese Behauptung basiert. Die Frage wird nicht beantwortet und gleichzeitig drücken sich alle Medien, einschließlich SPON davor, sich klar zu positionieren. Ich versuche es deshalb erneut. Wie würden die Überschriften lauten wenn die Iraner in der Straße von Hormus ein deutsches Schiff, aufbringen und den Kapitän festsetzen weil die Vermutung besteht, dass Kapitän und Besatzung gegen die iranischen Sanktionen gegen die USA verstoßen haben?
Zitat von Emderfriese
Sie versuchen, von der Rechtslage der Aufbringung eines Tankers in Gewässern abzulenken, die nach Art. 16 / 4 des "Internationalen Übereinkommens über das Küstenmeer..." frei und ungehindert befahrbar sein sollen. In diesem Fall ist die Herkunft, Bemannung, Ziel und Beflaggung eines Schiffes völlig unerheblich.
Großbritannien bricht internationales Recht! Und maßt sich gleichzeitig an, selbiges in fremden Gewässern mit Gewalt einzufordern.
Das wissen Sie alles noch vor dem Urteil des zustaendigen Gerichtes? Das traue ich mir nie zu!
Der Iran, der Besitzer des Schiffes, die Managementgesellschaft, Syrien, die Besatzung, sie Alle sind wirtschaftlich von der Festsetzung dieses Frachtschiffes betroffen, sie verlieren dabei ihr Geld, ihre Investition. Sie koennen vor dem Internationalen Seegerichtshof, der sich auch in Den Haag befindet gegen Grossbritanien wegen erlittenem Verlust klagen und dann sehen wird, was dieses Gericht dort entscheidet!
Vorher weiss niemand, was Rechtens ist!
mfG Beat
Zitat von Alm Öhi
Der Tanker ist durch britisches Territorium gefahren, damit darf er von den Britten festgesetzt werden, denn es gilt die 12 Milen Seezone.http://www.gibnet.com/fish/waters.htm
Eben nicht.
Spanien hat das Konzept einer 12 Meilen Zone für Gibraltar nie akzeptiert und hat dafür gute Gründe aus dem Vertrag von Utrecht, in dem Spanien Gibraltar 1713 abtreten musste. Hoheitsgewässer gab es damals noch nicht.
Egal. In der britischen Presse liest man, dass hier die Britische Marine auf amerikanischen Wunsch gehandelt hat.
Gibraltar war offenbar nicht eingebunden und mit der EU hat das auch nichts zu tun.
Ich lange zur See gefahren. Die ersten Jahrzehnte auf Tanschiffen (sehr großen/ mittleren/ und kleinen). Der Kapitän und seine Besatzung sind nur Spielbälle in einem dreckigen Spiel.
Wie sieht es denn aus, wenn ein Schiff (Tanker) beladen wird? Welchen Einfluß hat der Kapitän bzw. die Besatzung auf die Vorgänge? Keinen. Und weiß der Kapitän denn, wohin seine Ladung verfrachtet werden soll? Nein. Weil dies erst kurz vor Ende der Reise vom Charterer und / oder Shipper entschiden wird.
Der Kapitän, seine Offiziere, die Mannschafft - sie sind nur Angestellte! Sie haben kein Einfluß darauf wo am Ende die Fracht abgeliefert werden soll! Das machen andere.
Aber, es ist doch so, daß j e d e r Kapitän erst einmal mit beiden Füßen im Gefängnis steht - im Falle des Falles!
Weil er die Gesamtverantwortung für sein Schiff, die Mannschafft und alles, was mit seinem Schiff verbunden ist, hat.
Die anderen in leitenden Funktionen (der 1.nautische Offizier, der Leitende Ingenieur) stehen mit einem Bein im Gefängnis.
Ich bin mit dieser Wortwahl "Die Offiziere der "Grace 1" stehen im Verdacht...." so gar nicht einverstanden!
Was die Aussage betrifft, es gäbe in Syrien keinen Hafen die Schiffe dieser Größe einlaufen könnten - dann schifft man die Ladung auf hoher See in ein anderes, kleineres Schiff um. So wurden die UN-embargos gegen Südafrika während des Apartheid Regimes auch umgangen. Ist kein Geheimnis.
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