Die Bundeswehr hat Soldaten in den Irak geschickt. Umso wichtiger, dass der Bundestag über die Waffenlieferungen befindet. Aber die Abgeordneten sollten bedenken: Wir alle sind Geiseln starker Worte und schrecklicher Bilder.
Respekt Herr Augstein! solche Worte ließt man hier leider viel zu selten! Daumen hoch!!
Hätte das nie für möglich gehalten aber ich muss Hr. Augstein in einem Punkt Recht geben. Der IS hält uns genau wie wir ihn, für das Böse. Wie gehen wir mit dieser Erkenntnis um? Schlechte Karten haben wir sicher, wenn wir mit unseren Smartphones nach diesen Irren werfen sofern sie vor unserer Haustür stehen. Kaum etwas anderes hat uns die Geschichte öfters bewiesen als das Gewalt nur Gegengewalt erzeugt und auch wenn wir im Westen zivilisierter erscheinen, können wir in diesen Tagen auch bei uns deutliche Stimmen der Gegengewalt hören. Nur eines ist der Unterschied: Unser Gewalt basiert auf einem Gerechtigkeits- und Schutzempfinden. Je schlimmer die IS Verbrechen ausfallen, desto lauter werden diese Stimmen und damit der Druck auf unsere Politiker weg von den Worten, hin zu den Taten. Diese Spirale wird nicht zu durchbrechen sein.
Warum fürchtet man eigentlich so sehr (außer dem IS) einen eigenen Kurdenstaat?
Warum nicht durch die UN auch einen entsprechenden Teilungsplan (wie seinerzeit für Palästina) beschließen, der (wie seinerzeit den Israelis) den Kurden einen eigenen unabhängigen Staat ermöglicht?
Tote können mit humanitärer Hilfe in der Regel recht wenig anfangen. Pazifismus tötet manchmal indirekt, aber tötet eben auch.
Wir sind also "Geiseln schrecklicher Bilder" und der (hierdurch ausgelösten) "starken Worte"? Wie ist diese Aussage zu verstehen?
Es gibt hier doch nur zwei Optionen: Entweder sind die "schrecklichen Bilder" gefälscht, oder sie erzeugen eine verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit. Das würde bedeuten: Alles nicht so schlimm, in Wirklichkeit rechtfertigt das Handeln der IS keine Abwehr und keine Schutzmaßnahmen für die Betroffenen. Zumindest aber keine Intervention von außen. Oder: Die "schrecklichen Bilder" geben die tatsächlichen Verhältnisse zutreffend wieder - aber trotzdem sollten wir uns von ihnen nicht in "Geiselhaft" nehmen (also zu einem unmittelbaren Handeln veranlassen) lassen. War es das, was Sie sagen wollten, Herr Augstein?
Und wie ist das mit den "starken Worten"? Mal angenommen, die "schrecklichen Bilder" transportieren tatsächlich eine mindestens so schreckliche Wirklichkeit - wie ist darauf zu reagieren? Wenn "starke Worte" bei Ihnen Unbehagen auslösen - welche Reaktion wäre dann angemessen?
Auch hier ist die Zahl der Optionen begrenzt: Man kann sagen 'die Bilder mögen schrecklich sein, wir lassen uns dadurch aber nicht unter Handlungsdruck setzen'. Was im Klartext hieße: Liebe Jesiden et al., ihr seid zu weit weg und für unsere Interessen zu unwichtig, als daß uns euer Los tangieren müßte. Man kann sich in "Betroffenheit" flüchten - 'liebe Jesiden et al., was euch passiert ist furchtbar; aber Gewalt erzeugt nur Gegengewalt, es gibt keine militärische Lösung, die UN muß verhandeln, dann wird alles gut'. Man kann auch "nachdenklich" reagieren - was ist schon "gut" und "böse"? Haben wir nicht letzten Endes zu der Situation selbst beigetragen? Machen "wir" nicht ähnliche Dinge (oder haben sie gemacht)? Steht uns dann überhaupt eine Meinung zu?
Es gibt noch eine Option, die Sie anscheinend nicht zu denken wagen: Einen Völkermord einen Völkermord nennen - und ihn stoppen. Auch wenn das einen "Politikwechsel" bedeutet. Vielleicht war die bisherige Politik ja Käse???
Ich habe mich in letzter Zeit auch häufiger gefragt, woher diese plötzliche Entrüstung über islamistischen Terror, den es in dieser Region ja sein etlichen Jahren gibt, kommt. Eine neu eintdeckte Liebe zu Kurdistan wird es wohl nicht sein. Ist es vielleicht schlicht der überraschende Erfolg des IS, der den Westen nun auf die Notbremse steigen lässt? Der Schrecken davor, die Islamisten könnten mehr als nützliche Idioten werden?
führt beides in Verantwortung. Das Morden wird durch Worte nicht weniger, werden Waffen geliefert, kann nicht ausgeschlossen, dass sie anderweitig verwendet werden. Politische Stabilität können nur die unterschiedlichen Strömungen in den Gebieten mit Einbindung der Stämme erreichen. Wir haben die Pflicht islamistische Bewegungen im Land zu unterbinden. Es kann nicht sein, dass Deutsche in den Dshihad ziehen und Menschen morden. Schön die Finger zu heben reicht nicht Hr. Augstein.
diesmal nicht.
Es geht um Völkermord der fanatischen islamistischen Faschisten an Jessiden, Christen, Schiiten.
Darf man seine pazifistischen Ideale über das Leben dieser Menschen stellen?
Manchmal gibt es doch den gerechten Krieg.
Wir Deutsche müssten dankbar sein, dass wir damals durch die Alliierten Armeen von den nazistischen Menschenverderbern befreit wurden.
Übrigens: Haben 30.000.000 Kurden nicht das Recht auf einen eigenen Staat?
Sehr geehrter Herr Augstein
Letztens musste ich noch lesen, dass jemand behauptete, Sie hätten bei 'Hart aber Fair' quasi nur zusammenhanglosen Unsinn erzählt. (Hab' die Sendung nicht gesehen.)
Wie dem auch sei.
Dieser Artikel jedenfalls ist intellektuel, inhaltlich und moralisch auf sehr hohem Niveau.
Und zeugt von großem politischem Weitblick, den man den Herrschaften im Regierungsviertel wünschen würde ...
Danke dafür.
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