
Um die AfD zu schwächen, wollte sich die SPD als Schutzmacht kleiner Leute profilieren. Falscher Ansatz, zeigen Studien: Nicht Armut treibt Wähler nach rechts - sondern ein schwelender Kulturkampf.
Man kann im Wahlkampf nicht die Dinge anprangern, die man jahrelang in der GroKo mitgetragen hat.
Das musste schiefgehen und ist auch schiefgegangen.
Nichts gegen Herrn Schulz, aber Glaubwürdigkeit kam da nie rüber, allerdings bei allen anderen Parteien auch nicht. Lediglich hat mich persönlich die Frau Wagenknecht überzeugt.
Aber für eine kraftvolle Opposition braucht man diesmal etwas anderes.
==> Weder formal gering Gebildete, noch Arbeiter oder Bezieher von geringen Einkommen neigen besonders stark dazu, AfD zu wählen. lol
Das Problem ist doch nicht die Strategie an sich, sondern dass der SPD keiner mehr glaubt, wenn sie etwas von mehr Gerechtigkeit erzählt. Die Leute haben aus SPD-Sicht leider ein zu langes Gedächtnis und wollen tatsächlich auch etwas von dem in der Regierungsarbeit sehen, was im Wahlkampf versprochen wurde. Da die SPD sich aber nicht an sowas hält, sind sie unwählbar.
Sich als Kämpferin gegen Terror darstellen? Oder als Sheriff für innere Sicherheit? Das glaubt ihnen ja gar keiner! Schul- und Bildungspolitik, wo Schulen in SPD-BUNDESLÄNDERN notorisch schlecht sind. Einwanderung und Asylpolitik, nachdem diese Regierung Millionen hat einwandern lassen, von denen wir bis heute nichts wissen?
den Zulauf der AFD zu erklären... Mieten von 1400 Euro für eine 4 Raum Wohnung sind mittlerweile für Normalverdiener mit 2 Kindern nicht mehr erschwinglich, weil sämtliche Politiker der großen Parteien nur verwalten statt wirkliche Konzepte zu entwickeln, ausgenommen die Linken, bei denen sich aber außer Wagenknecht niemand traut eine eigene Meinung zu vertreten.
die SPD hat sich den Rest gegeben, weil sie eine Koalition mit den Linken ausgeschlossen hat.
Für viele Wähler ist es eine Art Notwehr AFD zu wählen, wohlwissend, dass diese Partei die größten Chancen hat sich selbst zu zerlegen wenn sie in den Bundestag kommt. Ich sage mal 15%+ voraus. Und die Verantwortung dafür liegt beim politischen Mainstream zu dem auch SPON gehört.
verkauft, glaubt man ihr seit Langem nicht mehr. Willi Brandt hatte 1972 mit dem Slogan Wahlkampf gemacht: Deutsche, wir können stolz sein auf unser Land - und über 48% geholt. Und ja, der "Kulturkampf" ist längst Wirklichkeit, in jeder Fußgängerzone, in Parks, in den Schulen, Kindergärten, in Facebook, in der gesamten Presse.
In der Wählerstruktur und -motivation der AfD-Wähler bestehen erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West. Eine Auswertung der AfD-Ergebnisse bei den Landtagswahlen 2017 bis auf die Ebene von Stimmbezirken hat ergeben, dass in NRW, Saarland oder Schleswig-Holstein die Partei dort die höchsten Anteile erzielt, wo die soziale Lage besonders prekär war, etwa im Ruhrgebiet. Dies lässt sich durchgängig nachweisen. 2016 stellte sich die Lage noch anders dar; damals hat die AfD zum Beispiel in Baden Württemberg auch in "bürgerlichen" Stimmbezirken höhere Anteile erzielt. Tatsächlich scheint für die AfD-Ergebnisse eine Mischung aus Kulturkampf und schwierigen sozialen Umfeldern verantwortlich zu sein. Einseitige Darstellungen helfen jedenfalls nicht weiter...
... kann man den Überlegungen folgen. Union und SPD sollten sich jedoch darauf einrichten, daß die von Lengfeld angesprochene Missachtung kultureller Werte zutiefst verunsicherter bürgerlicher Kreise, die jetzt schon die AfD hochgepuscht hat, eigentlich noch viel größer ist, denn gerade viele Anhänger der Union (besser: ehemalige Stammwähler / Anhänger) wählen nur deshalb UNION mit der in der Tasche geballten Faust, weil sie der durch Bildung und Ausbildung begründeten Ansicht sind, daß (a.) das Personal der AfD in vielerlei Beziehung allenfalls unter der Kategorie "problematisch" (um nicht eine drastischere Vokabel zu verwenden) einzuordnen ist und - zusätzlich - (b.) man diesem Personal nicht zutraut, mit den derzeit sich durchaus anzeigenden bzw. in der Abwicklung befindlichen Krisen fertig zu werden. Völlig übersehen wird darüber hinaus, daß diese kulturpessimistische Gruppierung (soweit sie das Kreuz bei der AfD setzt) häufig auch den etablierten Parteien mit dieser Stimmabgabe ein Signal des Protestes geben will: "Wenn Ihr mit uns nicht mehr redet, zeigen wir Euch auf diesem Wege, was eine Harke ist!" - dabei übersehend, daß auf diese Weise die Bockigkeit innerhalb von CDU und SPD noch gesteigert wird. Taktisch wäre es wahrscheinlich am besten, wenn die "klassischen Sozis" in die SPD gehen und die dortige Funktionärselite durch Abstimmungen das Fürchten lehren würden, das Feld also nicht den JUSOS und sonstigen Halb- bzw. Totalmarxisten überlassen würden, wie umgekehrt in gleicher Weise die wertkonservativen Kreise in die Union eintreten sollten, um dort das eingefleischte Stammpersonal auf Normalmaß zu reduzieren. Beispiel Hamburg: bei praktisch allen aussichtsreichen Positionen hat die Union "Jungvolk" ohne irgendeine langfristige persönliche, politische und berufliche Qualifikation aufgestellt; allenfalls Parteifunktionäre, die dem Grunde nach niemals etwas anderes gelernt haben. Dabei wissen wir ganz genau, daß gerade die Generation 55 + einen wesentlichen Teil unserer Bevölkerung stellt, die auf diese Weise von der Union in Hamburg praktisch entmündigt wird. Diese Menschen haben bis in ein teilsweise hohes Alter schwer gearbeitet, verfügen über einen gehörigen Schatz menschlicher, politischer und fachlicher Erfahrungen aller Art und werden (nicht nur bei der Union) schlicht ins Abseits gestellt. Sie können wenigstens zahlen.
...dürfte niemand der noch bei gesundem Menschenverstand ist bei der derzeitigen SPD suchen. Die Partei hat ein riesiges Glaubwürdigkeitsproblem insbesondere auf diesem Gebiet, muss sie sich doch an ihren eigenen Beschlüssen der letzten Jahre messen lassen. Auch was andere Zukunftsthemen wie z.b. Energiewende, Dieselaffaire, Bürgerrechte, europäische Einigung etc. angeht reicht es nicht nur ein paar schöne Schlagworte auf Plakate oder in Fernsehduellen unterzubringen, man sollte sich auch programmatisch damit auseinandersetzen und - noch viel wichtiger - nicht aus purem Opportunismus, für ein bischen Regierungsbeteiligung alles vergessen.
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