Krieg im Nahen Osten Schüler ohne Schule

Über 13 Millionen Kinder, schätzt die Kinderhilfsorganisation Unicef, gehen im Nahen Osten und in Nordafrika wegen Kriegen nicht zur Schule. Angriffe auf Schulgebäude seien dafür der Hauptgrund. So wie hier im syrischen Aleppo: Schutt liegt vor der Saad- Ansari-Schule. Zuvor hatte es einen Luftangriff gegeben, für den das syrische Regime verantwortlich gemacht wird. Bei dem Angriff kamen im April fünf Kinder und vier Erwachsene ums Leben.

Haci Ali war 15 Jahre alt, als im Oktober 2014 dieses Foto entstand. Er stammt aus Syrien und floh mit seiner Familie in die Türkei, wo er in Sanliurfa als Handlanger bei einem Installateur arbeitet. Wochenlohn: umgerechnet sieben Euro. Haci vermisst den Schulbesuch in Kobane - und ist kein Einzelfall: Flüchtlingskinder, die nicht zur Schule gehen, sind nach Unicef-Angaben oft die Geldverdiener für ihre gesamten Familien.

In der ostsyrischen Stadt Deir al-Zor posieren Schüler mit ihren Spielzeugwaffen. Der Krieg ist für diese Kinder alltäglich - sogar nach der Verwüstung des Schulgebäudes.

Zwei Kinder in Raqqa (Syrien) in den Trümmern ihrer Schule. Die Förderschule für Gehörlose wurde im November 2014 bei einem Luftangriff der US-geführten Koalition gegen den IS getroffen. Allein in Syrien, dem Irak, im Jemen und in Libyen können fast 9000 Schulgebäude nicht für den Unterricht genutzt werden, weil sie zerstört sind...

...oder auch als Unterkünfte für Flüchtlinge benötigt werden. So sind diese jesidischen Kinder, die vor der IS-Terrormiliz im Irak fliehen mussten, zwar in Dahuk nördlich von Bagdad in einer Schule untergekommen, haben aber keinen Unterricht: Das Gebäude ist ihr vorläufiges Zuhause.

"Wir stehen kurz davor, eine gesamte Generation von Kindern im Nahen Osten und in Nordafrika zu verlieren", sagt Unicef-Regionaldirektor Peter Salama. In der Region können über 13 Millionen Kinder wegen Kriegen nicht zur Schule gehen - so wie der zwölfjährige Aziz Kadir, der aus dem syrischen Kobane stammt, mit seinen Eltern in die Türkei floh und jetzt in einer Lkw-Werkstatt arbeitet.

Im Juli 2014 wurde im Gazastreifen eine Uno-Schule von israelischen Raketen getroffen, 15 Menschen kamen ums Leben. Dort waren palästinensische Flüchtlinge untergebracht - auch diese Kinder, die traumatisiert in ein Krankenhaus eingeliefert wurden.

Dieser palästinensische Junge ist mit seinen Eltern in einer Schule im Flüchtlingscamp Jabaliya im Gazastreifen untergekommen. Unterricht findet hier nicht mehr statt.