Stalins Todestag Das Ende des Übervaters

Folter, Schauprozesse und hunderttausende Hinrichtungen: Mit blutiger Gewalt brachte Josef Stalin ab den zwanziger Jahren den Machtapparat der jungen Sowjetunion unter seine Kontrolle. Dennoch verehren viele Russen den grausamen Diktator wie einen Volkshelden.
1 / 17

Vater und Tochter: Der übermächtige, despotische Vater Stalin war für seine Tochter Swetlana Allilujewa, hier ein Bild von 1936, eine lebenslange Bürde. Während er völlig vernarrt in sie war und sie seinen "kleinen Spatz" genannt haben soll, bezeichnete sie ihn als "moralisches und geistiges Monster". Als sie sich noch sehr jung in einen wesentlich älteren Mann verliebte, schickte ihn Stalin kurzerhand in die Verbannung. In den sechsziger Jahren floh Swetlana schließlich über Umwege ausgerechnet in die USA.

Foto: AP
2 / 17

Toter Tyrann: Der sowjetische Diktator Josef Stalin starb am 5. März 1953 in seiner Datscha in Kunzewo bei Moskau an den Folgen eines Schlaganfalls. Nach seinem Tod wurde er im Säulensaal des Moskauer Gewerkschaftshauses aufgebahrt, im Anschluss ins Lenin-Mausoleum gebracht und einbalsamiert. 1961 ließ Nikita Chruschtschow, aufgrund seiner politischen Distanzierung zum Stalinismus, die Leiche seines Vorgängers im Amt aus dem Mausoleum entfernen und auf der Nekropole an der Kremlmauer, einem Ehrenfriedhof, bestatten.

Foto: Keystone/ Getty Images
3 / 17

Ende eines Diktators: Am 9. März 1953 wird Josef Stalin in Moskau beigesetzt. Sargträger sind unter anderem Lawrenti Berija (vorn rechts), Georgi Malenkow (vorn links) und Wjatscheslaw Molotow (dritte Reihe).

4 / 17

Die Nachricht: Einwohner Moskaus erfahren am 5. März 1953 aus der Tageszeitung "Prawda" von Stalins Tod.

Foto: AP
5 / 17

Stilles Gedenken: Eisenbahnarbeiter in Garoslawsko bei Moskau halten nach Stalins Tod 1953 ihm zu Ehren eine Schweigeminute vor seinem Denkmal ab.

Foto: Getty Images
6 / 17

Kränze und Blumen: Im britischen Sektor in West-Berlin findet am 7. März 1953 eine Gedenkfeier zu Ehren von Josef Stalin statt. Auch im Ostteil der Stadt wird getrauert.

Foto: AP
7 / 17

Trauerkundgebung: Auf der Stalinallee versammeln sich am 9. März 1953 hunderte Ost-Berliner zu einer Kranzniederlegung am Stalin-Denkmal.

8 / 17

Ost-Berlin trauert: Anlässlich von Stalins Tod initiiert die DDR-Führung am 9. März 1953 einen Festakt in der Deutschen Staatsoper im Admiralspalast.

9 / 17

"Free Borschtsch": Ein Restaurant in Washington D.C. gibt aus Anlass von Stalins Tod kostenlos Borschtsch aus, eine russische Rote-Bete-Suppe.

Foto: AP
10 / 17

Übervater gestürzt: Vor dem Nationaltheater in Budapest scharen sich am 24. Oktober 1956 zahlreiche Menschen um die gefallene Statue des ehemaligen kommunistischen Staatsoberhaupts Josef Stalin. Mit Demonstrationen hatte in Ungarn einen Tag zuvor der Aufstand gegen die sowjetische Besatzungsmacht begonnen. Elf Tage später schlugen ihn die Sowjets unter Einsatz von Panzern nieder.

Foto: AP
11 / 17

Genossen: Der junge Josef Stalin in einer Reihe mit Wladimir Iljitsch Lenin und Michail Iwanowitsch Kalinin, von links, am 23. März 1919 beim VIII. Parteitag der Bolschewiki, der Kommunistischen Partei Rußlands.

Foto: Getty Images
12 / 17

Unerwünschter Konkurrent: Als Lenin am 5. Mai 1920 auf dem Swerdlow-Platz in Moskau zu den Rotarmisten spricht, steht Trotzki rechts neben der Tribüne. Verbreitet wurde das Foto später in retuschierter Form: Stalin hatte Trotzki entfernen lassen. Und das nicht nur in dieser Aufnahme. Ein sowjetischer Agent tötete Trotzki 1940 in dessen Exil in Mexiko.

13 / 17

Vernichtungswahn: Während der stalinistischen Herrschaft wurden in der Sowjetunion tausende kirchliche Gebäude abgerissen, wie diese orthodoxe Kathedrale um 1935.

14 / 17

Hungerkatastrophe. Ende der zwanziger Jahre begann die sowjetische Führung unter Joseph Stalin mit der Kollektivierung der Landwirtschaft. In der Folge brach die Lebensmittelversorgung zusammen. Die Aufnahme von Mitte der dreißiger Jahre aus Russland zeigt hungernde Kinder auf dem Lande.

15 / 17

Neuaufteilung Europas: Der sowjetische Diktator Josef Stalin während der Konferenz von Jalta im Februar 1945. Bei dem diplomatischen Treffen auf der Krim beriet der Staatschef mit seinen britischen und amerikanischen Amtskollegen, Churchill und Roosevelt, über die künftige Machtverteilung in Europa nach einem Sieg über Hitler-Deutschland.

Foto: Hulton Archive / Getty Images
16 / 17

Stalins Lager: Schnee liegt auf den zerfallenen Resten eines ehemaligen stalinistischen Gefangenenlagers in Sibirien. Tausende Menschen sperrte der sowjetische Geheimdienst NKWD zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Tod Stalins 1953 in solche Lager. Harte Arbeit, wenig Essen und diverse Krankheiten erwarteten die Häftlinge dort.

Foto: Getty Images
17 / 17

Verehrung: Auf dem Roten Platz in Moskau warten russische Kommunisten am 21. Dezember 2009 in einer Schlange, um einer Kranzniederlegung zu Ehren des 130. Geburtstags von Josef Stalin an der Kreml-Mauer beizuwohnen.

Foto: REUTERS
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren