Abschied von Vadim Glowna Herz für Außenseiter

Auszeichnung zum Regie-Debüt: Für seinen ersten Spielfilm als Regisseur, die Hamburger Großstadtballade "Desperado City", gewann Vadim Glowna 1980 gleich die "Camera d'Or" bei den Filmfestspielen von Cannes.

Drehbuchautor, Produzent, Regisseur und Schauspieler: Der große Filmschaffende Vadim Glowna (hier auf einem Archivbild aus dem Jahre 2006) ist im Alter von 70 Jahren in Berlin gestorben.

Oft trat Glowna in Literaturverfilmungen auf - in Hans-Christoph Blumenbergs "Dies verlauste nackte Leben" von 1997 spielte er den Literaten Heinrich George (rechts im Bild:Heikko Deutschmann).

Glowna ging oft an die Grenze des Darstellbaren - hier an der Seite von André Hennicke in Oskar Roehlers "Der alte Affe Angst" 2003.

Auch schwere historische Stoffe hat Glowna stets leichthändig gewuppt: 2003 neben Jürgen Vogel in "Mein Name ist Bach" als Komponist.

Das internationale Parkett war ihm nicht fremd: 1989 brillierte Glowna in Claude Chabrols "Stille Tage in Clichy".

Der junge Wilde mit Vera Tschechowa, die 24 Jahre lang seine Frau war: Szene aus "Liebe und so weiter" von 1968, einem Beispiel des Neuen Deutschen Films.

Für die deutschen TV-Zuschauer war er der Böse vom Dienst: Glowna in der ZDF-Produktion "Mandelküsschen" von 1993.

Auch in die USA streckte Glowna seine Fühler aus: Auftritt in Sam Peckinpahs Kriegsfilm "Steiner - Das eiserne Kreuz" 1977.

Furioser Auftritt im Krimi: Glowna in Lars Beckers "Nachtschicht" 2006.

Rigorose Selbstreflexion: Szene aus "Lapislazuli - Im Auge des Bären" 2006.

Zurück auf der Bühne: Glowna begann seine Karriere als Theaterschauspieler bei Regisseuren wie Gründgens oder Zadek - 2004 kehrte er zu seinen Anfängen zurück, hier ist er zu sehen mit Cornelia Froboess in der Salzburger Inszenierung von "Eines langen Tages Reise in die Nacht" .