Fotostrecke Der Marsch der Bio-Jünger

"Wir haben es satt": Unter diesem Motto gingen nach Angaben der Initiatoren am Samstagnachmittag rund 50.000 Menschen in Berlin auf die Straße, um gegen Gentechnik, Massentierhaltung und das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der EU zu protestieren.

Gegen Tierfabriken und Riesen-Schlachthöfe: Ein Bündnis von mehr als 120 Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz hat zu dem Protest aufgerufen.

Traktoren in Berlin: Angeführt wurde der Protestzug, der vom Potsdamer Platz bis zum Bundeskanzleramt zog, von 90 Traktoren. Wie in den vergangenen vier Jahren fand die Großdemo auch in diesem Jahr wieder parallel zur Grünen Woche statt, auf der internationale Experten und Agrarminister über die Welternährung und eine stärkere Nutzung nachwachsender Rohstoffe diskutieren.

Weniger Fleisch, mehr pflanzliche Produkte: Die Demonstraten fordern ein Umdenken vor allem in der Fleischproduktion. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte, pro Tier müsse es eine bestimmte Fläche geben, Antibiotika dürften nicht mehr zum Einsatz kommen. SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi erklärte, Lebensmittel von hoher Qualität müssten dennoch für alle erschwinglich sein: "Gesunde Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein."

Gefährlich oder ungefährlich? Dieser Imker protestiert gegen Pflanzenschutzmittel, die der Landwirtschaft dienen, den Bienen aber schaden können.

Dieser Demonstrant hat sich als Baum verkleidet: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sagte auf der Grünen Woche, Hauptaufgabe der Landwirtschaft müsse die Erzeugung von Lebensmitteln bleiben. Daneben sei aber durchaus Platz für eine stärkere Nutzung nachwachsender Rohstoffe für andere Zwecke.

Das geplante transatlantische Handelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA "dient einseitig global agierenden Konzernen und wird vielen bäuerlichen Betrieben hier und weltweit die Existenzgrundlage entziehen", erklärte Jochen Fritz, Sprecher des Bündnisses der Demo-Initiatoren. Ceta ist ein geplantes europäisch-kanadisches Freihandelsabkommen.

Über TTIP wird seit Juli 2013 verhandelt: Die Befürworter erhoffen sich von einer Freihandelszone einen Schub für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks, indem Zölle und andere Handelshemmnisse abgebaut werden. Kritiker in Europa befürchten jedoch eine Erosion von Standards bei Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

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