America's Cup in San Francisco Vom Winde verweht

Eindrucksvoll: In der Bucht vor San Francisco findet der 34. America's Cup statt. Dabei kämpfen der amerikanische Titelverteidiger Oracle und Herausforderer Team New Zealand um die bedeutendste Trophäe im Segelsport. Die Neuseeländer setzten sich im Finale der Herausforderer gegen das italienische Team Luna Rossa durch.

Abgehoben: Der Cup verkommt mehr und mehr zu einer Millionen kostenden Materialschlacht. Nicht umsonst wird oft der Vergleich zur Formel 1 bemüht. Die High-Speed-Boote fliegen förmlich über das Wasser - hier ist es das Team New Zealand mit Skipper Dean Barker. So wird das Segeln zum Risiko - und es kommt immer wieder zu Unfällen wie...

...der tödliche des britischen Seglers Andrew Simpson. Das Boot seines Teams Artemis war im Vorfeld des America's Cup gekentert, Simpson dabei zehn Minuten unter Wasser gehalten worden. Der Olympiasieger von 2008 wurde 36 Jahre alt.

Gefährlich: Schon im ersten Finalrennen der Herausforderer für den diesjährigen America's Cup kam es zu dramatischen Szenen. Als die Neuseeländer bei einer Geschwindigkeit von etwa 74 Kilometern pro Stunde zu einer Wende ansetzten, tauchte der Bug ihres Katamarans...

...tief in das Wasser in der Bucht von San Francisco ein. Zwei Besatzungsmitglieder wurden über Bord geschleudert.

Die Segler konnten aber wenig später von Begleitbooten gerettet werden.

Reparatur: Von der Verkleidung der neuseeländischen Rennyacht lösten sich Teile. Noch während das Rennen lief, bemühte sich die Besatzung, den Schaden zu begrenzen. Am Ende setzten sich die Neuseeländer 7:1 gegen die Italiener durch und zogen ins Finale gegen Oracle ein.

Skandal: Schon vor dem ersten Rennen gab es den ersten Aufreger. Cup-Verteidiger Team Oracle wurde in Folge einer Bootsmanipulation in der vorgeschalteten America's-Cup-Weltserie hart bestraft. Drei Mitglieder von Larry Ellisons Segelrennstall wurden gesperrt, weitere erhielten Verwarnungen. Außerdem musste die Crew um Steuermann James Spithill mit zwei Minuspunkten in die Best-of-17-Serie gegen Herausforderer Team New Zealand starten.

Nähe: Die Fans der Amerikaner hatten zunächst nicht viel zu feiern. 0:3 lag ihr Team hinten, fuhr erst im vierten Rennen den ersten Sieg ein.

Kulisse: Die Yachten lieferten sich ihre Duelle vor atemberaubenden Kulissen wie dem legendären Inselknast Alcatraz,...

...dem Aussichtsturm Coit Tower auf dem Telegraph Hill...

...oder dem Wahrzeichen der Stadt, der Golden Gate Bridge.

Business: Während des Segelrennens gingen die Alltagsgeschäfte in der San Francisco Bay ihren Gang, Containerschiffe kreuzten hinter der Route der Katamarane.

Rivalen: Das Team New Zealand dominierte die Serie über weite Teile - teilweise mit riskanten Manövern. Wie im siebten Rennen, als es dem Boot des Konkurrenten in einem Dial-Down-Manöver gefährlich nahe kam. Segelexperten sprachen von einem riskanten Manöver. Neuseeland gewann, baute die Führung auf 6:1 nach Rennen aus.

Schock: Im achten Rennen hebt der Katamaran des Team New Zealand plötzlich ab, das Boot droht zu kentern. Im letzten Moment fängt es die Crew wieder ein. Das Rennen wird wegen des unkontrollierten Manövers für Oracle gewertet - das 2:6.

Hoffnungsschimmer: Im 13. Rennen verkürzte Oracle auf 3:8. "Jetzt glaube ich, dass sich das Blatt wendet", sagte Oracle-Skipper James Spithill. Das war sehr optimistisch. Die Amerikaner brauchten schließlich sechs Siege in Folge.

Spektakuläre Aufholjagd: Die Amerikaner konnten in der Tat ausgleichen und so kommt es nun zur letzten und alles entscheidenden Wettfahrt. Der Gewinner ist gleichzeitig Gesamtsieger des 34. America's Cup.

Zwiespalt: Eine besondere Rolle nimmt dabei Oracle-Teamchef Russell Coutts ein. Der Neuseeländer tritt gegen das Team New Zealand aus seinem Heimatland an. Durch einen Sieg würde Coutts seinen Landsleuten, die bereits mit 8:1 führten, eine herbe Niederlage zuführen.