Archäologische Entdeckung in Iran Kunst im Felsen

Uralte Gravur eines Steinbocks: Auf den Hügeln außerhalb der Stadt Khomein in Zentral-Iran hat ein Archäologe eine ganze Reihe solcher Steinkunst-Funde gemacht. Möglicherweise war das Tier Teil einer lokalen Sage und deshalb als Motiv so beliebt - oder Jäger glaubten, durch die Kraft der Steinbock-Gravuren mehr der Tiere erlegen zu können.

Die Künstler von damals haben sich neben dem Steinbock auch auf andere Tierzeichnungen spezialisiert. In über 90 Prozent der Fälle ist auf dem Gestein aber ein Steinbock abgebildet.

Die Hügel vor der Stadt Khomein waren früher dank eines nahen Flusses fruchtbares Land. So siedelten sich dort früh Menschen an - und hinterließen ihre Spuren im Stein. Die Stadt ist der Geburtsort des iranischen Ajatollahs Khomeini.

Der iranische Archäologe Mohammed Naserifard hat die Steingravuren in jahrelanger Arbeit nahezu im Alleingang freigelegt.

Naserifard hofft aus Hilfe aus dem Westen, um das genaue Alter der Spuren menschlicher Zivilisation bestimmen zu können. Sie sind wohl Tausende Jahre alt - wie alt genau, weiß Naserifard aber nicht.

Dem iranischen Archäologen fehlt die Technik, um das Alter der Gravuren bestimmen zu können. Niederländische Kollegen, die Naserifard 2008 besucht haben, sollen manche Markierungen für 40.000 Jahre alt gehalten haben. Damit würde die Stein-Kunst zu den ältesten der Welt gehören.

Bisher haben nur wenige Menschen außer Naserifard die Stein-Kunst überhaupt gesehen. In Iran ist Kunst aus der vor-islamischen Zeit ein schwieriges Thema. Offizielle Stellen legen wenig Wert darauf, solche Kunst zu entdecken.

"Diese Werke zu finden war, als würde man einen Schatz heben", sagte Naserifard gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Mittlerweile hat die Nichtregierungsorganisation Bradshaw Foundation seine Funde katalogisiert und ihnen so zu internationaler Aufmerksamkeit verholfen. Die Schweizer Organisation hat sich auf alte Stein-Kunst spezialisiert.

"Eines zeigen diese Funde ganz deutlich: das typisch menschliche Bedürfnis, eine Wand zu kennzeichnen, seine Markierung zu hinterlassen", sagte Peter Robinson, ein Mitarbeiter der Bradshaw Foundation.