Archäologie Schöner wohnen auf dem Galgenhügel

Rad und Galgen vor Nienburg an der Weser: Richtstätten prägten einst das Landschaftsbild, sie sollten die Menschen abschrecken.

Burglengenfeld: Dieser runde Unterbau gehörte einst zu einem Galgen. Viele Gehängte blieben nach der Urteilsvollstreckung noch so lange hängen, bis durch das Werk von Verwesung und Schwerkraft einzelne Leichenteile hinabfielen.

Luzern-Emmenbrücke: Das dreieckige Galgenfundament wurde während einer archäologischen Untersuchung 1987 freigelegt.

Dreipfostiger Holzgalgen und Rad bei Falkenburg: Die Darstellung aus dem Jahr 1652 verdeutlicht die typische Position der Richtstätten: außerhalb der Stadt.

Skelette unter dem Galgen von Emmenbrücke bei Luzern: Richtstätten waren ein deutliches Symbol für die Strenge, mit der gegen Verbrecher vorgegangen wurde.

Steinerner dreipfostiger Galgen von Ernen im Kanton Wallis (Schweiz): Zu den Aufgaben des Scharfrichters gehörte neben dem Töten auch die Herrichtung der Leichen für eine möglichst abschreckende Ausstellung.

Weibliches Skelett in Bauchlage unter dem Galgen von Ellwangen: Getötete wurden lieblos in Gruben in ungeweihtem Boden entsorgt.

Schädel einer Frau aus Langenfeld: Mit dem riesigen Eisennagel hatte der Scharfrichter den abgetrennten Kopf der feinen Dame auf einen Pfosten genagelt.

Makabere Inszenierung: Wer sich als Reisender oder Händler einer Stadt oder einem Herrschaftsgebiet näherte, musste auf seinem Weg dorthin erst einmal den Galgen passieren.

Richtschwert im Schwedenspeichermuseum in Stade: "Wissen Sie, was sich unter dem Fußboden Ihres eigenen Hauses befindet?"

Runder Rabenstein und viereckiger Galgen von Cheb (Tschechien): Schwarze Aasfresser kreisten über dem Platz und warteten darauf, dass die Menge der Schaulustigen sich verzog.

Dreipfostiges Hochgericht in Beerfelden im Odenwald: "Galgen und Richtplätze des Mittelalters und der frühen Neuzeit sind heute längst vergessen."

Ruine des gemauerten Rundgalgens von Becov nad Teplou (Tschechien): Wer auf einen gnädigen Richter traf, durfte auf eine Räderung "von oben" hoffen.

Galgenrichtstätte von Wörth am Main: Die Scharfrichter wurden nicht besonders gut bezahlt - sie entsorgten deshalb auch Tierkadaver.