23 Jahre nach Boris Becker Zverevs großer Abend

Was für ein Triumph! Nach dem größten Erfolg seiner Karriere äußerte ATP-Finals-Sieger Alexander Zverev jedoch einen vergleichsweise bescheidenen Wunsch: "Jetzt kann ich schön in den Urlaub fahren."

Als erster deutscher Spieler seit Boris Becker 1996 stand Alexander Zverev im Endspiel der ATP Finals.

Sein Gegenüber hatte es aber in sich: Der Weltranglistenführende Novak Djokovic hatte Zverev am Mittwoch im Gruppenspiel ohne Probleme 6:4, 6:1 geschlagen.

Zverev war im ersten Satz konzentriert, wurde Djokovic bei dessen Aufschlagspielen oft gefährlich - und sicherte sich das Break zum 5:4.

Ex-Fußballstar David Beckham und Sohn Romeo hatten in London sichtlich ihren Spaß.

Mit zielgenauen Schlägen auf die Grundlinie brachte Djokovic Zverev ins Laufen. Dieser wusste damit aber umzugehen - und breakte den Djoker zu Beginn des zweiten Satzes doppelt.

Auch ein eigenes Break im zweiten Satz konnte Djokovic nicht vor der Niederlage retten. Es war einfach der Abend von Zverev.

Zverev konnte sein Glück nach dem Spiel kaum fassen. 6:4, 6:3 gewann er gegen Novak Djokovic. Zverev ist nach Michael Stich und Boris Becker erst der dritte Deutsche, der die ATP Finals gewinnen konnte.

Djokovic zeigte sich nach der Partie als guter Verlierer, prognostizierte Zverev sogar "eine unglaubliche Karriere".

Bei den Grand-Slam-Turnieren des Jahres 2018 war für Zverev bereits in der dritten Runde (Melbourne, Wimbledon, New York) und im Viertelfinale (Paris) Schluss gewesen. Im Jahresendfinale aber behielt der 21-Jährige den Durchblick.

"Das ist mit Abstand der wichtigste Titel, den ich bisher gewonnen habe. Ich kann es kaum beschreiben, es ist unglaublich", sagte Zverev bei der Siegerehrung.

In der Londoner Arena präsentierte er stolz die Trophäe. An Konfetti mangelte es in der britischen Hauptstadt nicht. Ebenso wenig am Preisgeld: 2,5 Millionen Dollar bekommt Zverev für den Turniersieg.

"Danke Ivan, dass du zu unserem Team gestoßen bist. Ich denke, bislang läuft es ganz okay", sagte Zverev nach dem Spiel. Ivan Lendl, der ehemalige Weltranglistenerste, war erst im August von Zverev als Coach verpflichtet worden. Im Arm: Familienhund Lovik, der beim großen Triumph in London ebenfalls nicht verpasste.