Barbershops in den USA Für eine Handvoll Dollar

Stancil's Barbershop in New York: "Echte Herrenfriseure achten nicht darauf, irgendwie cool zu wirken", sagt Fotograf Rob Hammer. "Sie sind es einfach."

Vier US-Dollar für einen Schnitt: Drei Jahre lang ist Rob Hammer durch die USA gereist, um authentische Friseurläden zu fotografieren. Mehr als 600 kleine Salons besuchte er - unter anderem Harrys Barber Shop, Mississippi.

"Sie fühlen sich ein bisschen wie vom Aussterben bedroht", sagt Rob Hammer über die US-amerikanischen Barber. Mit elektrischen Haar- und Bartschneidern können nicht alle von ihnen etwas anfangen - bei Roseway in Oregon gehören sie aber dazu.

Tonys Barbershop, Connecticut: Einige der Männer arbeiten schon seit Jahrzehnten in ihren Läden.

Schallplatten, Zeitungsartikel und jede Menge Tand: Friseur Joe hat es sich in seinem Laden gemütlich gemacht, über der Tür hängt die US-Flagge. Die Inhaber stellen in ihren vier Wänden ihr Leben zur Schau. "Barbershops haben eine erstaunliche Persönlichkeit", sagt Rob Hammer.

Linoleum, Tapete und selbst der Frisierstuhl: schwarz-weiß. Im Bundesstaat Vermont betrat Rob Hammer Jones Barber Shop, dessen Besitzer ein Faible für diese Farbkombination hat.

Möbel mit Patina: Die Herrenfriseure, die Rob Hammer fotografierte, sind sehr unterschiedlich im Interieur - und doch ähneln sie sich. Sie sind alle von einem besonderen Schlag, etwas abgerockt und doch unverwüstlich.

Zettelwirtschaft am Straßenrand: Angels Barbershop liegt im US-Bundesstaat Arizona, direkt an der Route 66. Tausende Touristen halten jedes Jahr am kleinen Laden von Angel Delgadillo, wenn sie bei ihrem Roadtrip durch Amerika Rast machen wollen. Nicht alle brauchen einen Haarschnitt, der Friseur ist inzwischen eine wahre Attraktion für Reisende. An den Wänden hängen Banknoten aus aller Welt - auch ein Zehn-Mark-Schein ist dabei.

Nur eine Handvoll Dollar braucht es für einen Haarschnitt in diesen Läden. Dieses Foto entstand in Nebraska.

"Great piece of Americana": "Die Leute sind stolz auf ihre Heimat und den Ort, an dem sie leben", sagt der Fotograf Rob Hammer.

Auf die Idee zu seinem Fotoprojekt kam Hammer, als er bemerkte, dass die alten Salons in vielen Städten der USA hohen Mieten zum Opfer fielen und aus dem Straßenbild verschwanden. "Ich fühlte mich verantwortlich, dieses authentische Stück USA zu dokumentieren."

Toter Fisch an der Wand: Macks Barbershop sieht aus wie eine Abstellkammer. Doch auch hier fühlen sich die Kunden irgendwie zu Hause - wie in all den Herrensalons, die Fotograf Rob Hammer besuchte. "Wer auch immer zur Tür rein kommt, wird mit dem Vornamen begrüßt", sagt Hammer.

Kunden im Nashville Barber Shop: Abhängen, Bullshit reden, Playboy lesen - das ist es, was Rob Hammer an Orten wie diesem mag.

Rumpelkammer oder Vintage-Kiosk? Auch bei diesem Exemplar handelt es sich um einen amerikanischen Herrenfriseur. Sein Name: Deluxe Barbershop.

John Deitrich, besser bekannt als Honest John: "Ein fröhlicher Kerl", sagt Rob Hammer über den Mann, den er in einem Kaff in Kansas fotografierte. Seit 54 Jahren arbeitet er in seinem Barbershop in Burlington. "Vielleicht mache ich es weitere 54 Jahre", sagt Honest John.

Pick your Style: Ob Honest John noch arbeitet, weiß Fotograf Rob Hammer nicht - auch nicht, ob er noch lebt. Er wollte ihm ein Jahr nach der ersten Begegnung einen Ausdruck des Porträts vorbeibringen. Doch an der Tür seines Ladens hing ein Schild - "Geschlossen auf unbestimmte Zeit".