Bewerbungsfotos Bitte recht männlich

Die Mannheimer Diplom-Soziologin Anke von Rennenkampff hat in ihrer Doktorarbeit herausgefunden, dass Kandidaten mit maskulinen Merkmalen bei Bewerbungen bessere Chancen haben - und das gilt auch für Frauen.
Hier aus ihrer Untersuchung das Modell "Personalchefs Favorit": Dezent hochgeschlossen - maskulineres Auftreten signalisiert offenbar Führungsstärke.

Wenn Personaler nach selbstbewussten Führungpersönlichkeiten fahnden, lassen sie sich unterbewusst von äußeren Merkmalen steuern, so von Rennenkampff.
Modell "Bitte recht freundlich": eher kantige, trotzdem feminine Bewerberin.

Der Wissenschaftlerin zufolge sind Bewerberinnen mit kantigem Kinn, breiten Schultern und hoher, etwas eckiger Stirn klar im Vorteil.
Modell "Dressed for success": die etwas männlichere Variante.

Völlig verändern lässt sich das Äußere natürlich nicht - aber von Rennenkampff rät zu dunkler, hochgeschlossener Kleidung, zurückgekämmten Haaren und sparsamem Einsatz von Schmuck, Lippenstift, Nagellack. Sie mahnt aber auch: "Keine erstklassige Frau sollte versuchen, einen zweitklassigen Mann aus sich zu machen."
Mit diesem Foto hätte die Bewerberin demnach schlechtere Karten - Modell "Rapunzel": offene Haare, rotes Kleid plus Schmuck.

Betont männliche Gesichtszüge sind oft von Vorteil, so die Mannheimer Wissenschaftlerin in ihrer Dissertation.
Modell "Testosteron": So ein Mann, so ein Mann.

Den Zuschlag bekommen demnach häufig Kandidaten, deren äußere Merkmale als typisch männlich gelten - ob bei Bewerbern oder Bewerberinnen.
Modell "Graue Strickjacke": zu weich für die harte Berufswelt?

Männern mit feminineren Zügen könnte ein klassisch geschnittener Business-Anzug helfen.
Modell "Seriös trotz langer Haare": könnte gerade noch klappen.

Trost für Frauen mit Stupsnase und Schmollmund, auch für Männer mit Pferdeschwanz: Wird vor allem eine kommunikative, zuhörende, vermittelnde Persönlichkeit gesucht, dann sammeln nach von Rennenkampffs Angaben Kandidaten mit weiblichen Merkmalen Punkte - was ebenfalls für Bewerberinnen wie Bewerber gilt.
Modell "Schluffi mit Pulli": kann sonst kaum punkten.

Ein weiteres Beispiel aus von Rennenkampffs Testreihe - Modell "Klassisch beschlipst": Dieser Kandidat hat gut abgeschnitten.

Modell "Koteletten-Revival": Das gleiche Lächeln, die gleiche Haartracht - aber Pullover und Pastellfarben verändern den Typ enorm.