Bilderberg-Konferenz Kein Glück mit der Weltregierung

Die Bilderberg-Konferenz gilt Verschwörungstheoretikern als Treffen der heimlichen Weltregierung. Doch ein Blick auf frühere Teilnehmerlisten zeigt: Zumindest deutschen Politikern brachte der Besuch im Elite-Zirkel oft kein Glück.
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Als Peer Steinbrück im Frühjahr 2011 zur Bilderberg-Konferenz nach St. Moritz reiste, war für viele Verschwörungstheoretiker klar: Dieser Mann soll zum Bundeskanzler gemacht werden. Tatsächlich nominierte die SPD Steinbrück eineinhalb Jahre später zu ihrem Kandidaten. So richtig erfolgreich lief der Wahlkampf dann aber doch nicht: Die SPD verlor krachend, und Angela Merkel blieb Kanzlerin – obwohl sie schon lange nicht mehr bei der Bilderberg-Konferenz dabei war.

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Auch Roland Koch (CDU) wurde in konspirativ vorgebildeten Kreisen schon als nächster Kanzler gehandelt, als er 2009 erstmals bei einem Bilderberg-Treffen aufschlug. Ein Jahr später trat er als hessischer Ministerpräsident zurück – und wechselte zum Baukonzern Bilfinger Berger.

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Als vermutlich erster Grüner reiste Jürgen Trittin im Jahr 2012 zum Bilderberg-Treffen – für Verschwörungsfreunde ein klares Signal für einen angeblich vereinbarten Machtwechsel zu Rot-Grün nach der Bundestagswahl 2013. Es kam bekanntlich anders. Heute ist der ehemalige Minister und spätere Fraktionschef normaler Bundestagsabgeordneter.

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Als der CDU-Politiker Friedbert Pflüger 2006 zur Bilderberg-Konferenz ins kanadische Ottawa reiste war er parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium und galt als aufstrebendes Talent. Kurze Zeit später musste er in die Niederungen der Berliner Landespolitik abtauchen und scheiterte kläglich mit dem Versuch, den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) abzulösen. 2008 wurde er als Berliner Fraktionsvorsitzender von den eigenen Leuten abgewählt. Heute lehrt Pflüger Internationale Beziehungen am Londoner King’s College.

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Auch für einige Wirtschaftsgrößen wurde die Teilnahme an der angeblichen Weltbeherrschungskonferenz höchstens zum Karrierekiller. Bis 2013 war der damalige Siemens-Chef Peter Löscher Stammgast bei den Bilderbergern. Wenige Wochen nach seinem letzten Besuch warf der Siemens-Aufsichtsrat den Österreicher raus.

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Der frühere Post-Chef Klaus Zumwinkel war bis zum Jahr 2007 regelmäßiger Teilnehmer der Bilderberg-Konferenz. 2008 war er leider verhindert: Mitte Februar wurde Zumwinkel wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung festgenommen, wenige Tagen später trat er von seinem Posten als Konzernchef zurück. 2009 verurteilte das Landgericht Bochum Zumwinkel zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldbuße von einer Million Euro.

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Bei Guido Westerwelle dauerte der Absturz etwas länger. Nach seinem Bilderberg-Besuch im Jahr 2007 folgte zunächst ein steiler Aufstieg mit einem Rekordergebnis bei der Bundestagswahl 2009. Danach allerdings ging es ebenso steil wieder nach unten. Erst wurde Westerwelle sein Amt als FDP-Parteichef los, dann seinen Posten als Außenminister. Mittlerweile sitzt die FDP nicht einmal mehr im Bundestag.

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Christian Lindner soll die FDP wieder raus aus der Bedeutungslosigkeit und rein in den Bundestag führen. Im März 2013 übernahm er den Parteivorsitz, kurz darauf nahm er an der Bilderberg-Konferenz teil. Seitdem geht es nicht gerade aufwärts. Bei der Europawahl erhielt die Partei nur 3,4 Prozent der Stimmen. Ein auch für Lindner enttäuschendes Ergebnis.

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Vielleicht hat sich der Bilderberg-Fluch, der auf deutschen Politikern zu lasten scheint, ja mittlerweile rumgesprochen. Und vielleicht hat man deshalb in diesem Jahr Norbert Röttgen geschickt – einen CDU-Mann, der den Abstieg schon hinter sich hat. Röttgen war mal Umweltminister und galt als potenzieller Nachfolger für Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihn 2012 nach einer verlorenen Landtagswahl aber kurzerhand entließ.

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