BVB feiert Sieg in München Mut schlägt Lustlosigkeit

Gemischte Gefühle: Bayern-Maskottchen Bernie lässt nach der 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund die Schultern hängen, hinter ihm feiern die Spieler des BVB.

Der alte und neue deutsche Meister wurde für Dortmund zum Aufbaugegner, einige Profis des BVB gewannen zuletzt verlorenes Selbstvertrauen zurück. Ein Beispiel ist Henrich Mchitarjan: Unter der Woche ließ er in der Champions League gegen Madrid beste Chancen aus, Dortmund scheiterte. In München besorgte der Armenier die Führung.

In München traf Mut auf Lustlosigkeit. Dem FC Bayern fehlte es angesichts der schon feststehenden Meisterschaft an Motivation, trotzdem brauchte der BVB eine starke Mannschaftsleistung.

Es kam auch zum Wiedersehen des ehemaligen Dortmunders Mario Götze (r.) mit seinen alten Kollegen. Im Hinspiel hatte Götze den FC Bayern mit seinem Führungstreffer auf Kurs gebracht, am Ende stand es 3:0. Im Rückspiel konnte Götze nichts ausrichten.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte den Termin in München als lästige Pflicht abgetan, schließlich steht dem BVB das Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburg bevor - die Dortmunder wollen sich ihre einzige Titelchance erhalten. Im Nachhinein war ihm dann aber doch auch das Spiel in München wichtig - so ein 3:0 beim Branchenführung ist eine schöne Sache für die Dortmunder.

Vor der Partie war über die Aufstellung der Bayern spekuliert worden. Tatsächlich war es dann Klopp, der einen wichtigen Spieler schonte: Der zukünftige Münchner Robert Lewandowski saß auf der Bank. In der Startelf von Bayern-Trainer Josep Guardiola hingegen standen fast alle Stammspieler - eben auch Götze.

In der 20. Minute gingen die Dortmunder in Führung. Mchitarjan verwandelte mit einem schönen Schuss eine Ablage von Marco Reus, der Rettungsversuch von Javier Martínez war vergebens.

Die Bayern fanden auf den Rückstand keine Antwort. Wenn die Münchner doch mal in Tornähe kamen, wurden sie von den Dortmunder Verteidigern entscheidend gestört.

Guardiola war schon in der ersten Hälfte unzufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. Und in der Pause musste der Bayern-Trainer den nächsten Rückschlag verkraften. Torwart Manuel Neuer musste mit einer Muskelverhärtung ausgewechselt werden.

So kam der 20-jährige Lukas Raeder zu seinem Debüt in der Bundesliga. Und musste schon kurz nach Wiederanpfiff hinter sich greifen. Marco Reus hatte das Tor erzielt, die Vorlage kam von Pierre-Emerick Aubameyang.

Damit nicht genug: Sieben Minuten später erzielte Jonas Hofmann das dritte Tor für den BVB.

Schon nach einer knappen Stunde war das Spiel damit entschieden. Mario Mandzukic köpfte zwar noch den vermeintlichen Anschlusstreffer, der wurde aber wegen Abseits nicht gegeben - eine Millimeterentscheidung.

Den misslungenen Abend für die Bayern komplettierte eine Rote Karte für Rafinha in der Nachspielzeit. Der Brasilianer geriet nach einem Zweikampf mit Mchitarjan aneinander und griff dem Dortmunder dabei ins Gesicht.