Car Design Asia Formen-Feuerwerk aus Fernost

Zum Gähnen langweilig! So urteilen wir hierzulande schnell über Autodesign aus Asien. Diese typisch europäische Haltung ist nicht nur ignorant, sondern vor allem falsch. Warum, zeigt das Buch "Car Design Asia".
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Schrille Übertreibung: "Bosozoku" heißt dieser Stil, mit dem japanische Autofans ihre Fahrzeuge grotesk aufbrezeln. Die überdimensionierten Spoiler, Flügel oder Auspuffgestänge haben keinerlei technische Funktion, sie machen den Wagen sogar langsamer und schlechter zu fahren. Aber sie sind Ausdruck einer Freude am Schockieren, am überspannten Auffallen. Dinge, die japanischen Autos in der Regel völlig fremd sind.

Foto: Dino Dalle Carbonare
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Mitsubishi 500, 1959: Ein Kleinwagen aus der Zeit, als sich die japanischen Hersteller noch häufig an europäischen Vorbildern orientierten. Für dieses Kei-Car, so hatte das japanische Ministerium für internationalen Handel und Industrie (MITI) die Kleinstwagenklasse genannt und definiert, könnte das Goggomobil Pate gestanden haben.

Foto: Mitsubishi Motors Corporation
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Datsun Bluebird 1300, 1963: Ein Hauch von Fiat schimmert auch bei dieser Limousine durch, doch das eigentlich Überraschende an diesem Auto war, wie schnell und früh ein japanischer Hersteller ein derart modernes und klar strukturiertes Auto auf den Markt gebracht hatte.

Foto: Nissan Motor Company
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Mitsubishi Celeste, 1975: US-Designeinflüsse sind an diesem Sportcoupé - trotz dem Model im Kimono -unverkennbar. Und sie waren auch durchaus logisch, denn zwischen 1971 und 1993 kooperierte Mitsubishi mit dem US-Hersteller Chrysler.

Foto: Mitsubishi Motors Corporation
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Nissan Pao, 1989: Als hierzulande Retro-Design modern wurde, kam in Japan "paikuka" in Mode. Das waren vor allem Kleinwagen wie das hier gezeigte Modell von Nissan, deren Details an klassische Autos erinnerten und die zugleich übertrieben. Ebenfalls stilbildend waren die Rundscheinwerfer, die das putzige Wägelchen vermenschlichen sollten.

Foto: Nissan Motor Company
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Car Design Asia: Der dritte Band über weltweites Autodesign von Paolo Tumminelli ist jetzt erschienen. Das 304 Seiten starke Werk enthält 500 Fotos von hierzulande meist völlig unbekannten Autos. Tumminelli wird demnächst das Buch vorstellen und daraus lesen. Der erste Termin findet am 12. Juni um 19 Uhr in der "Großtankstelle Brandshof" (Billhörner Röhrendamm 4) in Hamburg statt.

Foto: teNeues
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Mazda Luce Rotary Coupé, 1969: Der japanische Hersteller Mazda baute so viele Autos mit Wankelmotor wie kein anderer Hersteller. Ein frühes und optisch besonders gelungenes Exemplar war das hier gezeigte Coupé.

Foto: Mazda Motor Corporation
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Toyota Land Cruiser, 1967: Bereits seit 1951 hatte Toyota Geländewagen gebaut, doch erst mit dem Modell Land Cruiser J5, auch "iron pig" genannt, wurde aus dem rustikalen Allradauto ein Geländewagen, wie man es im Prinzip noch heute kennt.

Foto: Toyota Motor Corporation
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Mitsuoka Viewt, 1993: Weil Importautos in Japan extrem teuer sind, heimische Modelle kaum auffallen und Oldtimer ziemlich unpraktisch, verlegte sich der Hersteller Mitsuoka auf die Neuinterpretation europäischer Klassiker, um Kunden mit einem besonderen Autogeschmack zu ködern. So entstand das Modell Viewt, bei dem offensichtlich der Jaguar Mk II Pate stand.

Foto: Mitsuoka Motor Company
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Honda Civic Tourer, 2014: Wie sich japanische Hersteller noch immer an lokale Gegebenheiten und Nachfragen anpassen, zeigt exemplarisch die Neuauflage des Kompaktkombis Civic Tourer, die vor allem für europäische Kunden gedacht ist.

Foto: Honda Motor Co.
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Toyota Crown Athlete, 2012: "Dragon"-Style - die ausdrucksstarke, fast schon überformte Frontpartie ist bei diesem Luxusmodell von Toyota besonders prägnant.

Foto: Toyota Motor Corporation
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Paolo Tumminelli: Der Autor des Buches beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Automobildesign. Er ist Professor für Designkonzepte an der Köln International School of Design.

Foto: Goodbrands Institute