Hightech-Messe Zehn irre Gadgets von der CES 2017 zum Durchklicken

Der Duschwarner
Mit einem Hydrao genannten Duschkopf will die französische Firma Smart & Blue helfen, Wasser zu sparen. So lobenswert der Gedanke ist: Die Methode, nach der das funktionieren soll, hat wohl keine großen Erfolgsaussichten. In den Duschkopf eingebaut sind neben einem Durchflussmesser LED-Lampen, die beispielsweise rot aufleuchten können, wenn man beim Duschen eine vorgegebenen Menge Wasser verbraucht hat. Das Signal soll dazu animieren, weniger lang zu duschen. Gut: Der dafür nötige Strom wird durch das durchfließende Wasser erzeugt. Nicht gut: Wenn man davon genervt ist, vom Gerät zurechtgewiesen zu werden, kann man per App eine größere erlaubte Wassermenge einstellen. Fraglich, ob sich die 90 Euro Kaufpreis lohnen.

Liebesbotschaften in der Box
Die Lovebox ist hochspezialisiert, aber mitnichten Hightech. Sie ist eher eine ebenso charmante wie versponnene Idee, die aus davon lebt, dass ihre Erfinder, Jean und Marie, Franzosen sind. Die Aufgabe der Box ist es, Liebesbotschaften zu empfangen. Und zwar nur von einer Person und nur, wenn sie aus der Lovebox-App heraus verschickt wurden. Ein Deckel schützt die Nachrichten vor fremden Blicken. Wer so etwas als Liebesbeweis ansieht, muss für den kleinen Kasten 95 Euro zahlen - oder für 180 Euro gleich zwei bestellen.

Der smarte Gehstock
Mit dem Smartcane der französischen Firma Dring soll das Internet der Dinge jetzt auch bei Senioren ankommen. Auf den ersten Blick sieht das Gadget aus wie ein gewöhnlicher Gehstock, doch im Inneren steckt er voller Sensoren. Sogar ein GPS-Empfänger und ein GPS-Sender sind eingebaut. Mit der Zeit soll der Smartcane die Gewohnheiten seines Nutzers kennenlernen und bei Abweichungen von der Routine Alarm schlagen - also etwa, wenn sich jemand länger nicht bewegt hat oder wenn der Stock umfällt und nicht aufgehoben wird. Familienmitglieder oder Nachbarn bekommen dann eine Warnmeldung samt GPS-Koordinaten zugeschickt.

Die smarte Bürste
In der Hair-Coach-Bürste von Withings stecken nicht nur Borsten, sondern auch etliche Sensoren und ein Mikrofon. Die sollen Daten sammeln, um den Zustand der Haare ihres Nutzers zu beurteilen: Sind die Haare zu fettig, zu trocken oder droht Spliss? Zehn Sekunden Bürsten reicht für eine Analyse aus. Die Daten werden per App ausgewertet, dem Anwender werden dann etwa Tipps zur Haarpflege gegeben. Ein 200 Euro teures Spielzeug.

Die coole Kühlschrankkamera
Kühlschränke mit eingebauter Kamera zur Katalogisierung des Inhalts kann man durchaus kaufen. Nur sind solche Geräte meist sehr teuer. Mit der Fridgecam soll nun jedermann seinen Kühlschrank um Vernetzungsfunktionen nachrüsten können. Die Weitwinkelkamera fotografiert den Inhalt des Kühlschranks, eine App führt Buch darüber, was noch da ist und was bald verbraucht werden sollte. Sie soll auch passende Rezeptvorschläge machen können und an anstehende Einkäufe erinnern, wenn etwas knapp wird. Der Preis: rund 120 Euro.

Das smarte Bett
Auch beim Schlafen soll moderne Technik künftig helfen. Das Sleep Number 360 Smart Bed hat etliche Funktionen, die den Komfort verbessern sollen. So wärmt das Bett den Fußbereich vor dem Schlafengehen vor und schaltet seine Heizung ab, sobald man liegt. Angeblich soll das beim Einschlafen helfen. Eine Schnarcherkennung verändert nachts den Anstellwinkel des Kopfteils, um das Schnarchen zu beenden. Und wenn man sich im Schlaf umdreht, passt es die Höhe seiner Matratze entsprechend der neuen Liegeposition an. Derzeit ist das Bett nur in den USA erhältlich, zu Preisen ab 1300 Dollar.

Die Angler-Drohne
Die US-Firma Powervision zeigt auf der CES, dass Drohnen mitnichten Fluggeräte sein müssen. Die neue PowerRay-Drohne taucht bis zu 30 Meter tief ins Wasser ein und soll dem Angler mit Livebildern aus der Tiefe helfen, Fische aufzuspüren. Optional gibt es ein Sonargerät als Erweiterung. Wer mag, kann einen Fisch, der an der Angel hängt, mit der eingebauten 4K-Kamera beim Kampf beobachten oder den Tauchroboter gar per VR-Brille steuern. Der Preis steht noch nicht fest.

Mit den Augen spielen
Acer hat zur CES einen neuen Monitor für Computerspieler vorgestellt, der das Spielen auf zweifache Weise verändern soll. Zum einen ist er mit 30 Zoll ziemlich groß und überdies gekrümmt. So soll man tiefer in Spiele eintauchen können. Vor allem aber ist in seinen Rahmen eine Augensteuerung integriert. In Spielen die diese Technik unterstützen, etwa "Watch Dogs 2", kann man damit Gegner oder Objekte anvisieren, einfach, indem man sie anschaut. Verfügbar ab März für 899 Euro.

Schlauer Schatten
Auch vor Sonnenschirmen macht das Smart Home nicht halt. Der Shadecraft-Sonnenschirm etwa ist nicht nur Selbstversorger mit Solarstrom, sondern kann sich auch automatisch nach Sonnenstand und Windrichtung ausrichten. Außerdem hat er eine eingebaute Lampe, eine Webcam und Lautsprecher. Gesteuert wird er natürlich per App. Preis und Verfügbarkeit sind noch unklar.

Der Katzenfutterautomat
Haustierhalter haben immer dann ein Problem, wenn sie etwas länger außer Haus sind. Wer kümmert sich währenddessen um die Tiere, wer füttert sie? Das französische Start-up Catspad hat dafür eine Lösung: den smarten Futterautomaten. Der soll Katzen genau nach Plan füttern und mit Wasser versorgen. Hat man mehrere Katzen im Haus, soll er diese dank NFC-Chips auch unterschiedlich füttern können - allerdings nur mit Trockenfutter. Vorbesteller zahlen 199 Euro, später kostet der Automat 299 Euro.