Champions-League-Playoffs Polizei-Schrecken in der Kurve

Trubel wegen einer Fahne: Während des Hinspiels der Champions-League-Qualifikation gegen Paok Saloniki ist ein Schalker Fanblock von der Polizei gestürmt worden. Der Bundesligist zeigt sich geschockt, Finanzchef Peter Peters kritisierte die Beamten. Nun beruft NRW-Innenminister Ralf Jäger die Polizisten aus dem Schalker Stadion ab.
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Schrecken in der Kurve: Während des Hinspiels der Champions-League-Playoffs gegen Paok Saloniki hatte eine Einheit der Polizei einen Block in der Schalker Nordkurve gestürmt, wo sich überwiegend die Gelsenkirchener Ultras aufhalten. Laut den Beamten hätten sich Paok-Fans von einer Flagge eines mazedonischen Clubs provoziert gefühlt haben, die dort hing. Weil die S04-Anhänger sich weigerten, das Banner abzunehmen, ging die Polizei in den Block. "Dieser Vorfall muss unbedingt aufgearbeitet werden", sagte Schalkes Finanzchef Peter Peters.

Foto: Christof Koepsel/ Bongarts/Getty Images
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Schalke-Fans hatten eine Fahne der befreundeten Anhänger des mazedonischen Clubs Vardar Skopje gezeigt. Griechische Polizisten, die mit den als schwierig geltenden Fans aus Saloniki angereist waren, sollen laut Polizei während des Spiels die Befürchtung geäußert haben, diese Fahne provoziere die Gästefans.

Foto: Christof Koepsel/ Bongarts/Getty Images
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Auf der Fahne zu sehen: Der "Stern von Vergina". Es ist die frühere und von Griechenland nicht offiziell anerkannte Flagge Mazedoniens, die 1995 nach Protesten Griechenlands durch eine achtstrahlige Sonne auf rotem Grund ersetzt worden war.

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Beim Blocksturm ging die Polizei wenig rücksichtsvoll vor und setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Angeblich kam die Polizei zu dem Schluss, dass die Fahne aufgrund einer Aufschrift den Tatbestand der "Volksverhetzung" erfüllt habe.

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Schalkes Finanzchef Peter Peters nahm die Anhänger in Schutz: "Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf." Viele Unbeteiligte gerieten dabei in Panik, für sie endete der Abend mit einem Schreckenserlebnis.

Foto: Friso Gentsch/ dpa
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Im Block der Saloniki-Fans kam es im Übrigen während des Spiels immer wieder zum Einsatz von Pyrotechnik und Kanonenschlägen - ohne ein Eingreifen der Polizei.

Foto: Friso Gentsch/ dpa
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Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt (links), hatte das Vorgehen der Polizei verteidigt: "Wir stehen voll hinter der Einsatzentscheidung." Deutlich kritisierte er die Schalke-Verantwortlichen: "Wenn Herr Heldt und Herr Peters behaupten, der Pfefferspray- und Schlagstock-Einsatz seien unverhältnismäßig gewesen, muss ich sagen: Sie haben gar keine Ahnung und sollten öffentlich erst mal den Mund halten."

Foto: Jens Wolf/ dpa
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Zu einer drastischen Maßnahme griff der Inneniminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger (links): Er kündigte an, die Polizei künftig nicht mehr im Schalker Stadion einzusetzen.

Foto: Rolf Vennenbernd/ dpa
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