Japanische Verkaufsautomaten Einen Regenschirm, bitte!

Sie stehen in Parks, auf dunklen Plätzen oder in abgelegenen Bergdörfern: Verkaufsautomaten sind in Japan allgegenwärtig. Der Fotograf Eiji Ohashi zeigt in seinem Fotoprojekt "Roadside Lights" eine Auswahl.

Die Automaten sind äußerst praktisch - rund um die Uhr gibt es nicht nur warme und kalte Getränke, sondern auch Regenschirme, Blumensträuße, Angelköder, Spielzeug oder Unterwäsche. Ohashi zeigt allerdings vor allem Getränkeautomaten.

Der Fotograf reiste quer durch Japan, denn die Automaten stehen nicht nur in Metropolregionen, sondern können auch in den entferntesten Ecken des Landes gefunden werden. Manchmal fragt man sich, wer sie wohl benutzen mag.

Viele der Bilder zeigen schneebedeckte Landschaften. Denn Ohashi lebt auf Hokkaido, das für seine langen und kalten Winter bekannt ist. Häufig liegt hier meterhoch der Schnee.

"Ich war schon immer interessiert an den Automaten, die am Straßenrand auf dem Heimweg von der Arbeit leuchten. Ich habe bemerkt, dass diese Szenerie für Japan einzigartig ist und deshalb habe ich dieses Projekt gestartet", sagt Ohashi.

Rund 2,5 Millionen Automaten sind auf ganz Japan verteilt.

Die Auswahl an Kaltgetränken ist in vielen Automaten sehr groß. Preislich sind die Produkte meist nur geringfügig teurer als im Laden.

In ländlichen Regionen, in denen es nicht mehr so viele Läden gibt, sind die Automaten eine wichtige Versorgungsstelle für die Anwohner.

Als 2011 ein schweres Erdbeben und ein Tsunami Teile Honshus verwüsteten, fand Japaner auch in den Automaten in Tohoku noch Lebensmittel.

Fast alle Fotografien zeigen die Automaten bei Nacht, einsam stehen sie in der Landschaft. Ohashi sagt: "Für mich stehen die Verkaufsautomaten für den modernen Menschen und seine Vereinzelung."

Einige der Automaten sind mittlerweile mit zahlreichen weiteren Funktionen ausgestattet und können den Kunden über Sprachprogramme "unterhalten".

"Wir können ohne Verkaufsautomaten leben. Allerdings haben wir uns an sie gewöhnt", sagt Ohashi. Dem Fotografen zufolge sind sie auch ein Zeichen der Bequemlichkeit der Gesellschaft.