Foto-Analyse Was Obamas Gesicht verrät

Porträt-Aufnahme Barack Obamas mit Hand vor dem Mund: "Wir sollen verstehen, dass der Tod einiger Menschen auch sein Mitgefühl findet, auch ihn erschrecken lässt, wenngleich die Operation eben erforderlich war. Man sieht ihn in seiner Arbeit als sensiblen, nachdenklichen Menschen", analysiert Psychologe Schuster.

US-Präsident Barack Obama und sein Stab werden über die Operation gegen Bin Laden informiert. "Hillary Clinton hält entsetzt die Hand vor den Mund. Es geht offensichtlich um Leben und Tod", analysiert Psychologe Martin Schuster. "Viele verschränken die Arme oder halten sie hinter dem Rücken versteckt. Wenn man will, kann man das als Unbehagen oder gar als Schuldgefühl angesichts der gezeigten Situation interpretieren", so Schuster weiter.

Obama dankt Admiral Mike Mullen, dem Chef der Streitkräfte. Psychologe Schuster sieht in dieser Aufnahme einen persönlichen Moment: "Nähe und Hinbeugen unterstreichen die Anerkennung. Man ahnt, dass Außenministerin Clinton, die nur von hinten zu sehen ist, diese Szene mit einem offen freudigen Gesichtsausdruck begleitet".

Obama bei der TV-Verkündigung von Bin Ladens Tod. Psychologe Schuster sieht eine Wandlung im Ausdruck des Präsidenten: "Eventuelle Zweifel sind nun verscheucht, der Präsident steht stolz und aufrecht. Dazu passt die nun formale Kleidung." Martin Schuster hat zwei Bücher zum Thema Bildanalyse veröffentlicht: "Fotos sehen, verstehen, gestalten. Eine Psychologie der Fotografie" im Springer Verlag und "Wodurch Bilder wirken. Psychologie der Kunst" im DuMont-Verlag.

Obama am Telefon des Oval Office, kurz bevor er vor die Medien tritt und den Tod Bin Ladens verkündet.

Auch das imposante Oval Office kommt in den Fotos des Weißen Hauses zu seinen Ehren.