Schein-Fotografie Alles Fake

Der Schein trügt: Das Dorf "Tiefort City" in den USA ist nur eine Attrappe. Fotograf Gregor Sailer hat in seiner Reihe "Potemkin Village" Orte der Illusion in sieben verschiedenen Ländern festgehalten.

Schlecht verhüllt: In diesem russischen Gebäude spiegelt sich nicht der blaue Himmel in klaren Fenstern.

Gebäude in Beauséjour, Frankreich: Ein militärisches Trainingszentrum, das an existierende Dörfer angelehnt ist.

Strenge Dokumentarfotografie über menschenleere künstliche Räume: Ein deutscher U-Bahnhof, der keiner ist.

Fassaden eines Fahrzeug-Testgeländes in Schweden: "Carson City" ist dem New Yorker Stadtteil Harlem nachempfunden.

Andere Kulissen, wie diese Sichtbetonstrukturen in Frankreich, die militärischen Schießübungen dienen, wirken wie abstrakte geometrische Formen.

Verhangenes russisches Gebäude: Ursprünglich stammt der Begriff "Potemkinsches Dorf" von einem russischen Feldmarschall ab, der für die Zarin Katharina II. Scheinkulissen in neu eroberten Gebieten gebaut haben soll, um deren ruinösen Zustand zu verbergen.

"Junction City" in den USA: Für militärische Übungszentren werden ganze arabische Dörfer nachgebaut, in denen Soldaten auf Auslandseinsätze vorbereitet werden.

In den Pseudodörfern fehlen auch identitätsstiftende Bauten wie Moscheen nicht, teilweise werden Bewohner durch Schauspieler dargestellt.

Sailer fotografiert auch in China nachgebaute europäische Dörfer, die meist als geschlossene Wohnanlagen genutzt werden.

Kopierte Architektur und Landschaftsgestaltung: In China hat die Kopie eine lange, weniger negativ besetzte Tradition.