Crossmediale Ausstellung Der lange Schatten des Krieges

Die crossmediale Ausstellung "Barriere:Zonen" der Hilfsorganisation Handicap International zeigt elf Menschen mit Behinderung, deren Schicksal durch einen Konflikt geprägt oder bestimmt wurde. Der Fotograf und Journalist Till Mayer hat die Protagonisten bei Recherchereisen für SPIEGEL ONLINE in den vergangenen fünf Jahren getroffen. "Sie alle fordern Respekt ein", sagt er. Die Ausstellung kann von Interessierten gebucht werden.

Die Ausstellung besteht aus mannshohen Standup-Bannern: Der Betrachter begegnet den Porträtierten auf Augenhöhe. QR-Codes führen zu den ausführlichen Reportagen und Bildergalerien auf SPIEGEL ONLINE. Es folgt eine Auswahl.

Ukraine 2013: "Was wir Veteranen wollen, ist Respekt. Viele von uns haben Unmenschliches überstanden."
Zynowiy Kyryk, 51 Jahre, versehrter Afghanistan-Veteran, erhält vom Staat nicht einmal ausreichend lebenserhaltende Medikamente
Mehr über die vergessenen Cowboys der Roten Armee lesen Sie hier .

Uganda 2012: "Wie ein halber Mensch habe ich mich gefühlt. Ich brauchte lange, um zu akzeptieren, was geschehen war."
Boniface Kapindo, 60 Jahre, Überlebender einer Landminen-Explosion
Mehr über Minenopfer in Uganda lesen Sie hier .

Vietnam 2010: "Wenn ich nur wüsste, was ich mehr für meinen Sohn tun kann. Es schmerzt furchtbar, dass ich hilflos bin."
Huyn Thi Le, 42 Jahre, Mutter von Nguyen Hoang Hoai Tan, 18 Jahre, und mutmaßliches Agent-Orange-Opfer
Mehr über die Folgen des amerikanischen Herbizideinsatzes in Vietnam lesen Sie hier .

Gaza 2013: "Da verstecken Familien regelrecht ihre Kinder, nur weil Gott sie anders gemacht hat als andere. Was für eine Schande."
Wafi Al Batran, Bewohner eines Flüchtlingslagers, stolzer Vater
Mehr über das Leben von Menschen mit Behinderung im Gaza-Streifen lesen Sie hier .

Gaza 2013: "Ein Schneiderkurs, das würde mir Spaß machen. Ich könnte etwas für meine Mutter nähen und Freundinnen finden."
Lubna Al Atawneh, zwölf Jahre, Bewohnerin eins Flüchtlingslagers
Mehr über das Leben von Menschen mit Behinderung im Gaza-Streifen lesen Sie hier .

USA 2010: "Bin ich noch ein guter Mensch? Kann ich es noch sein? Im Krieg musste ich sechs Menschen töten."
Barry Romo, 62 Jahre, traumatisierter Vietnam-Veteran
Mehr über die Spätfolgen von Einsätzen in Vietnam für ehemalige US-Soldaten lesen Sie hier .

Deutschland 2013: "Ich würde gerne arbeiten, Steuern zahlen, etwas zurückgeben. Mein größter Wunsch wäre eine IT-Ausbildung."
Abdi Karshe, 37 Jahre, kam als kriegsversehrter Jugendlicher aus Somalia nach München
Mehr über das Schicksal von Abdi Karshe lesen Sie hier .

Burma 2009: "Es ist jetzt immer dunkel. Manchmal denke ich mir, das kann nur ein böser Traum sein. Doch es wird nicht mehr hell."
Naing Htoo, 17 Jahre, kriegsversehrter Milizkämpfer; verlor sein Augenlicht bei seinem ersten Kampfeinsatz
Mehr über das Schicksal von Naing Htoo lesen Sie hier .

Laos 2014: "Wie kann man nur ein Land und seine Menschen so heimsuchen. Bis heute weigern sich die USA, Streubomben zu ächten."
Phet Laktasabout, 60 Jahre, Überlebende einer Streubombenexplosion
Mehr über Streubombenopfer in Laos lesen Sie hier .

Laos 2014: "Ich konnte es am Applaus hören. Ich hatte das Publikum wirklich bewegt. Es war ein gutes Gefühl."
Phongsavath Manithong, 22 Jahre, HipHop-Tänzer und Sänger aus Leidenschaft, verlor beide Hände und sein Augenlicht bei einer Streubombenexplosion
Mehr über Streubombenopfer in Laos lesen Sie hier .

Kongo 2014: "So haben die Menschen doch höchstens Mitleid mit mir. Es schmerzt, wenn man unterschätzt wird. Ich bin ein ganzer Mensch, nicht nur ein halber."
Jeannette Lubira, 40 Jahre, lebt in einem Flüchtlingslager bei Goma
Mehr über Kriegsopfer im Kongo lesen Sie hier .