Historische Ghettoblaster Einmal Ohrenschmaus zum Mitnehmen

Plattenspieler, Discokugel, Alarmanlage: Als Kassettenrecorder noch den stolzen Namen Ghettoblaster trugen, wurden sie für eine ganze Generation zum Kultobjekt. Dann verfielen die Hersteller in ein absurdes Wettrüsten. Die Geräte mutierten zu Musikmonstern - mit immer wahnwitzigeren Funktionen.
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Suchbild: Bevor es hier ein Missverständnis gibt - diese Frau ertänkt nicht gerade entnervt den Kassettenrekorder ihres Freundes, sondern macht Reklame für den Titelsuchlauf in diesem Beach-Blaster von Sharp.

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Rising 20/20: Ghettoblaster der wenig bekannten Marke Rising mit umschaltbarer LED-Leiste. Wahlweise zeigte die den Lautstärkepegel oder den Batteriestatus an.

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Zwei Backen, zwei Boxen: Unterwäschewäschereklame? Werbung für eine Erotik-Hotline? Immerhin erkennen Betrachter dieses Motivs sofort, wer in den achtziger Jahren die Zielgruppe für die tragbaren Soundmaschinen war.

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Sharp GF-777: Einer der bekanntesten Ghettoblaster ist der GF-777 von Sharp. Ein Koloss mit vier Tieftönern, zwei Mitteltönern und zwei Hochtönern inklusive abnehmbaren Lautsprechergittern, Doppelkassettendeck und flotten LEDs. Außerdem konnten bei diesem Modell die Haupt-Woofer mit einem separaten Bass- und Lautstärkeregler gesteuert werden - alles in allem einer der großartigsten Ghettoblaster aller Zeiten.

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"Stereo 4-Band Radio Double Cassette Recorder": Diese Anzeige in einem japanischen Magazin stellt unmissverständlich klar - Technik ist sexy.

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Klangwunder: Der von JVC erfundene "Biphonic Sound" verhalf mit speziellen Effekten selbst kleinen Ghettoblastern zu erstaunlich räumlichen Klang.

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Tandembeschallung: Auch in Deutschland waren Ghettoblaster Anfang der achtziger Jahre schwer angesagt - wenngleich auch nicht mit dem gleichen Glamour behaftet wie in den USA, wo die Geräte schnell zum Synonym der Hip-Hop-Kultur wurde. Geräte wie dieser Telefunken-Blaster sind heute umso mehr gefragt. Sammler schätzen die innovative und zuverlässige Technik deutscher Hersteller.

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Sharp GF-9696: Eher klein, aber trotzdem oho - dank hochwertiger Verarbeitung und nahezu perfekter Ghettoblaster-Optik ist der Sharp GF-9696 von 1982 bis heute einer der gefragtesten Blaster aller Zeiten.

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Sharp GF-555: Dieser Ghettoblaster verlies sich beim Sendersuchen auf sein APLD - die "Auto Program Locate Device".

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Ein Denkmal für den Beat: Kleinkunstwerk eines Ghettoblasterfans aus den USA.

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Toshiba gesucht: Irgendwann hatte fast jeder Hersteller einen automatischen Kassettensuchlauf im Programm. Bei Toshiba hatte der auch noch einen funky Namen: "MQJS" - für "Music Quick Jump Selector."

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Austellung in Köln: Bei dieser Aktion schlossen die Sammler Ralf Büring und Roderick Dewar einige ihrer Schätzchen zu einer Blaster-Wand zusammen. Weil nicht alle Geräte über einen Cinch-Eingang verfügten, behalfen sie sich mit einem Trick: An das DJ-Mischpult wurden zwei kleine UKW-Sender angeschlossen, die den Sound jeweils an eine Seite der alle auf diese Frequenz eingestellten Blaster schickten.

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Wir wollen Bass: Die Phillips-Tochter Magnavox lancierte diesen wunderschön schlichten Ghettoblaster mit zentral angeordnetem Woofer.

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Das Büro von Radiohier: Ein kleiner Auszug der Sammlung von Ralf Büring und Roderick Dewar - mit mehr als 350 Exponaten verfügen sie inzwischen über eine der größten Ghettoblaster-Sammlungen der Welt.

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Die Trutzburg: Ein früher und daher mit Funktionen eher dürftig ausgestatteter Blaster von Crown. Dafür konnte er noch mit Metallgehäuse und solider Verarbeitung punkten - spätere Feature-Feuerwerke mussten dagegen meist mit Billigplastik-Gehäuse und Discount-Elektronik auskommen.

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Werbemotiv: Skateboard, Rennrad, Ghettoblaster - Anfang der Achtziger Jahre waren die mobilen Stereoanlagen fester Bestandteil der Jugendkultur.

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Markenvielfalt: Von der Firma Venturer hat vermutlich seit 20 Jahren schon niemand mehr etwas gehört. Kein Wunder - viele Blaster wurden unter mannigfaltigen Submarkennamen verkauft, obwohl sich dahinter oft Geräte namhafter Hersteller wie Aiwa, Sony und Co. versteckten.

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Sharp GF-555-Anzeige: Eher bildlastig bewirbt Sharp mit diesem Werbemotiv das Doppelkassettendeck seines GF-555 Blasters. Interessant: Im Central Park in New York waren Ghettoblaster und Rollschuhfahrer tatsächlich eine oft gesehene Kombination. Viele Jugendliche versammelten sich dort zum skaten, stellten ihre Geräte im Kreis auf und drehten die gleiche Radiofrequenz rein - das Ergebnis war eine beeindruckende Wall of Sound.

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Sharp GF-6060: Dieser Blaster verfügt mit seinen martialisch verkleideten Speakern über eine etwas gewöhnungsbedürftige Optik.

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Jäger und Sammler: Roderick Dewar und Ralf Büring mit zwei ihrer Schätzchen. Tagsüber arbeiten sie als Kulissenbauer beim Film, abends streifen sie durch ebay, auf der Jagd nach neuen Ghettoblastern. Inzwischen haben die beiden eine der größten Blaster-Sammlungen der Welt zusammen getragen.

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Foto: Marc Thomas/www.radiohier.com
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Mein Baby, der Blaster: Guido Weiß alias DJ Mad und sein Combomaster 2. Bereits als Jugendlicher erstand Weiß, DJ bei der deutschen Rap-Combo Absolute Beginner, seinen Blaster auf einem Flohmarkt. Bis heute verrichtet der Combomaster treu seinen Dienst und ist, wann immer es passt, auf Plattencovern oder in Videos der Beginner dabei.

Foto: Mitra Kassai
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Conion-Blaster: Die Ghettoblaster der Firma Conion waren in den USA besonders beliebt - sie hatten mehr Bling als ihre Konkurrenten.

Foto: Corbis
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Sound zum umhertragen: Ob eine absolut gleichgültig aussehende Bikinischönheit im Vordergrund wirklich auf das Produkt einzahlt?

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radiohier: Nebel, ordentliche Beleuchtung, dazu zwei lässige Typen und ne ganz feine Sammlung an Boomboxen!

Foto: miguel martinez
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Betoner: Ghettoblaster aus Beton in Köln Kalk

Foto: Tilluigi Reiffio
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Bike mit Sound: PG-Bikes Vinz mit seinem CROWN SZ 5100SL

Foto: Sebastian Anger
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DJ Rick Ski mit Sharp VZ 2000: DJ und Produzent Rick Ski alias Detlef Rick posiert mit seiner Graffiti bemalten Sharp VZ-2000 Boombox in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Das Modell VZ-2000 kam ca. 1983 auf den Markt und hatte als Besonderheit einen integrierten Aufrecht-tangential Plattenspieler. Er nutzt das Gerät immer noch regelmäßig auf Plattenbörsen etc. und als alternative Abhör-Referenz seiner Mischungen im Studio.

DJ Rick Ski und Future Rock, alias Michael Rick sind Mitglieder der Gruppe LSD. Sie veröffentlichten Ende der achtziger Jahre einer der ersten Rap Schallplatten in Deutschland. Das Foto entstand im Rahmen eines Fotoshootings für Future Rock's Album "Lebenswerk".

Foto: Detlef Rick /Fred Urbanke www.fotofred.de
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Kultobjekte: Großer JVC-Ghettoblaster, kleines Pocketbike.

Foto: ralf starke
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