Tourismus in Albanien Betonburg für Backpacker

Hunderttausende Bunker verschandeln die unberührte Natur in Albanien. Sie leerstehen zu lassen, empfand eine Studentin aus Mainz als sinnlos. Ein deutsch-albanisches Forscherteam baut nun eins der Betoniglus in ein Hostel um - als Vorbild für nachhaltigen Tourismus in dem Land.
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Albaniens Bunker: Der kommunistische Diktator Enver Hodscha ließ in den siebziger und achtziger Jahren rund 750.000 igluförmige Schutzräume errichten.

Foto: Franziska Mamitzsch
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Angehende Innenarchitekten bei der Arbeit: Im Küstenort Tale, rund 50 Kilometer von der Hauptstadt Tirana entfernt, bauen derzeit je zehn Studenten deutscher und albanischer Hochschulen einen ehemaligen Geschützbunker in ein Hostel um.

Foto: Stefanie Pretnar
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Rustikaler Wohnraum (Zeichnung): Unter der Kuppel aus Beton wird Platz für bis zu acht Personen sein. Es soll eine Kochnische und eine Matratzenlandschaft geben.

Foto: Niklas Keller
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Hostel im Bau: Der Bunker muss zunächst von Außen abgedichtet werden. Das teuerste Detail ist ein Fenster, das nun eingebaut wird. Es misst zwei mal zwei Meter.

Foto: Franziska Mamitzsch
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Pläne für das studentische Tourismusprojekt: In ihrer Diplomarbeit mit dem Titel "Bunkerkunft" skizzierte Iva Shtrepi eine Idee, wie Albanien von den Geschützbunkern profitieren kann. Man sollte sie in Hostels umwandeln.

Foto: Stefanie Pretnar
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"Das Land ist wundervoll", sagt Markus Pretnar, Professor für Innenarchitektur an der Fachhochschule Mainz. Er schwärmt vor allem von Albaniens unberührter Natur. Zwar sind an der Adria...

Foto: © Arben Celi / Reuters/ REUTERS
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...schon viele Küstenabschnitte von Touristen überlaufen. "Aber man findet auch noch kilometerlange Stränden ohne Buden und Parkplätze", sagt Pretnar.

Foto: © STR New / Reuters/ REUTERS
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Ziel des Forschungsprojekt ist, einen Weg zu zeigen, wie man mit wenigen Mitteln besondere Unterkünfte in Albanien zur Verfügung stellen kann.

Foto: Stefanie Pretnar
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Kraft statt Kohle: In den Umbau des Bunkers sind nur 5000 Euro geflossen - die Mittel wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bereitgestellt. "Wir haben ein paar Leute dabei, die handwerklich sehr geschickt sind", sagt Pretnar.

Foto: Franziska Mamitzsch
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Pause im Bunker: Die körperliche Arbeit ist anstrengend, macht den Studenten aber viel Spaß. Damit es im Hostel gemütlich wird, ziehen sie einen Fußboden aus Holz ein.

Foto: Stefanie Pretnar
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Ähnliche Bauweise wie eine Orange: Das Bunkerhostel im Küstenort Tale ist ein Prototyp - Ende September soll es fertig sein. Projektleiter Pretnar hofft, dass die Unterkunft Individualreisenden gefällt. "Die Bunker stehen überall im Land", sagt er. Jeder, der Interesse an dem Projekt hat, könne das Konzept adaptieren und seinen eigenen Bunker gestalten.

Foto: Renata Halabis
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"Man kann darin bestimmt besser schlafen als im Zelt", sagt Artur Schock aus Berlin, der in den kommenden Tagen seinen Rucksack packen und mit zwei Freunden in Richtung Balkan aufbrechen wird. Sie werden die ersten Gäste im Bunkerhostel sein.

Foto: Stefanie Pretnar
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"Die Bunker wurden ja zum Glück nie gebraucht", sagt Schock. "Es ist es super, dass sie jetzt zu einem anderen Zweck genutzt werden."

Foto: Franziska Mamitzsch
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Deutsch-albanische Zusammenarbeit: Das Balkanland war lange vollkommen isoliert. In den Bunkern spiegelt sich die beispiellose Paranoia des früheren Diktators Enver Hodscha wieder.

Foto: Franziska Mamitzsch