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Heldinnen des Alltags Wer hat's erfunden? Eine Frau!

Geschirrspüler, Scheibenwischer oder Tortendiagramme sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ihre Erfinderinnen kennen aber die wenigsten. Zum Frauentag erinnern wir an sie.
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Mary Anderson und der Scheibenwischer
Sie war zu früh dran mit einer Erfindung, die heute selbstverständlich ist: 1903 meldete Mary Anderson 1903 einen Wischer zum Patent an, den Zugführer von innen betätigen konnten, um die Frontscheibe der Bahn von außen zu reinigen. Geld verdiente sie damit nicht: Firmen, denen sie das Patent anbot, sahen nicht, wie das Produkt kommerziell erfolgreich sein könnte. 1920 lief Andersons Patent aus. Erst danach begann der Boom des Automobils, das schon bald Scheibenwischer in Serie haben sollte. (Das Foto zeigt eine Scheibenwischerreklame aus den 1950ern.)

Foto: Corbis
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Melitta Bentz und der Kaffeefilter
Jeder Kaffeetrinker kennt dieses verheißungsvolle Blubbern morgens im Büro, bevor die Maschine die erste Tagesdosis freigibt. Jahrzehnte lang kaum denkbar ohne die Erfindung von Melitta Bentz. 1908 meldete die Dresdner Hausfrau einen durchlöcherten Messingtopf mit eingelegtem Löschpapier als Patent an: Der erste Kaffeefilter war geboren. Aus dieser einfachen Erfindung entwickelte sich ein Firmenimperium mit Haushaltsprodukten, von der Toppits-Alufolie bis zum Swirl-Staubsaugerbeutel.

Foto: Bernd Thissen/ picture-alliance/ dpa
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Marion Donovan und die Wegwerfwindel
Eine Sünde für die Umwelt - ein Segen für Mütter und Väter: die erste Wegwerfwindel. In einer Zeit, in der Eltern ihre Kinder noch mit Stoff wickeln mussten (Foto), tackerte Marion Donovan 1946 kurzerhand einen Duschvorhang um die Stoffwindel herum und erfand so den Auslaufschutz. Später entwickelte sie die erste Wegwerfwindel aus Papier, die sie erfolglos mehreren Papierfabriken zur Serienfertigung anbot. Reich geworden ist damit erst die Firma Pampers in den sechziger Jahren.

Foto: George Marks/ Getty Images
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Josephine Cochrane und die Spülmaschine
Wenn sie ausfällt, scheitern viele Ehen und gehen WGs auseinander. Seitdem Josephine Cochrane 1886 die erste Geschirrspülmaschine zum Patent brachte, müssen sich die Besitzer nicht mehr um Spülhände streiten, sondern nur noch ums Ein- und Ausräumen. Auf der Weltausstellung 1893 in Chicago erhielt Cochrane sogar den Preis für "die beste mechanische Konstruktion, Haltbarkeit und Zweckentsprechung".

Foto: WHIRLPOOL INC
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Nicole Clicquot und der Schaumwein
Wer etwas zu feiern hat, köpft einen Champagner. Nur Schaumwein aus der französischen Region "Champagne" darf sich so nennen, der Schaumwein aus der Gegend ist begehrt. Das verdanken die Weinbauern der Champagne einer Frau namens Nicole Clicquot. Sie führte Anfang des 19. Jahrhunderts ein spezielles Rüttelverfahren ein, das die Hefereste aus den Flaschen entfernt. So kommt es, dass Champagner klarer war als andere Schaumweine. Heute verwenden auch andere Hersteller dieses Verfahren, aber die Exklusivität haftet immer noch dem Champagner an.

Foto: Remy de la Mauviniere/ picture alliance / AP Photo
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Marga Faulstich und die Brillengläser
Erinnern Sie sich noch an die Brille von Heinz Erhardt? Sie war nicht nur sein Markenzeichen, er hatte auch schwer an den dicken Gläsern zu tragen. Marga Faulstich konnte vielen Menschen solch eine Brille ersparen. Ihre Erfindung, das Leichtgewichtsbrillenglas, reduzierte nicht nur das Gewicht von Sehhilfen, sondern machte sie auch etwas unauffälliger. Dafür erhielt sie 1973 eine Ehrung. Nach dem Krieg hatten amerikanische Headhunter Faulstich als eine der ¿41 Glasmacher¿ aus der sowjetischen Besatzungszone nach Westdeutschland geholt, wo sie am Aufbau eines neuen Forschungszentrums mitwirkte. 40 weitere Patente meldete sie in den Folgejahren an.

Foto: Frank May/ picture-alliance/ dpa
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Grace Murray Hopper und der Computerbug
Hopper ist die wohl berühmteste US-amerikanische Computerpionierin. Sie gilt als Entdeckerin der Computer-Bugs, ist die Erfinderin des Compilers und der Programmiersprache COBOL. Die Admiralin der US-Navy bekam mehr als 90 Auszeichnungen, darunter 40 Ehrendoktorwürden. Sie sah ihr Spezialgebiet überhaupt nicht als Männderdomäne: "Programmieren ist wie Abendessen vorbereiten. Man muss vorausplanen und alles so terminieren, dass es fertig ist, wenn man es braucht. Das geht nur mit Geduld und dem Blick für Details. Frauen sind Naturtalente im Programmieren."

Foto: ASSOCIATED PRESS
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Florence Nightingale und das Tortendiagramm
Ob Sonntagsfrage oder Statistiken zum Schnarchverhalten von Linksliegern: Anschauliche Diagramme lassen sich in der empirischen Forschung von bedeutend bis belanglos nicht mehr wegdenken. Das Tortendiagramm haben wir der Britin Florence Nightingale zu verdanken, die auch als Begründerin der modernen Krankenpflege bekannt ist. Bei der Dokumentation der Todesursachen während des Krimkrieges von 1853 bis 1856 erfand sie ganz nebenbei das so genannte Polar-Area Diagramm, bei dem die Größe jedes Tortenstücks den jeweiligen Anteil darstellt.

Foto: ASSOCIATED PRESS
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Mary Quant, der Minirock und die Stiefel
Als die britische Modedesignerin Mary Quant Anfang der 60er erstmals ihren Minirock präsentierte, löste sie damit einen Skandal aus. Das stoffsparende Kleidungsstück wurde nicht nur ein weltweiter Verkaufsschlager, sondern auch ein Symbol für die Befreiung der Frau aus prüden Kleidungskonventionen. Für schlechtes Wetter hatte Quant auch eine Idee: Sie verwendete als erste für Stiefel den Kunststoff PVC, um sie wasserfest zu machen.

Foto: ASSOCIATED PRESS
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Lise Meitner und die Erklärung für die Kernspaltung
Newton, Einstein, Hawking - diese Pioniere der Physik sind allgemein bekannt, aber kennen Sie Lise Meitner? Die gebürtige Österreicherin hat 1939 die erste physikalisch-theoretische Erklärung für die Kernspaltung geliefert, die im Jahr zuvor von den Chemikern Otto Hahn und Fritz Straßmann nachgewiesen wurde. Ihr Weg ins Physikstudium führte sie dabei über das Lehrerinnen-Examen für Französisch, da sie als Frau nicht zum allgemeinbildenden Gymnasium zugelassen wurde. Die Matura bereitete sie im Selbststudium vor. Meitner forschte zunächst in Berlin, bis sie wegen ihrer jüdischen Wurzeln ins schwedische Exil gehen musste.

Foto: ASSOCIATED PRESS
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