Iran Der Streit um das Atomprogramm

Das Atomprogramm: Westliche Regierungen vermuten, dass Iran unter seinem Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet. Der Atomwaffensperrvertrag, den das Land 1968 unterzeichnet hat, erlaubt aber nur die zivile Nutzung von Nuklearenergie und die dafür notwendige Forschung einschließlich der Urananreicherung.

Der Streit: Der Uno-Sicherheitsrat und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA haben Iran mehrfach aufgefordert, die Anreicherung von Uran einzustellen. Teheran weigert sich unter Berufung auf den Atomwaffensperrvertrag. Trotz aller Bedenken der internationalen Gemeinschaft will Iran sein Programm noch ausweiten.

Die Kontrolleure: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA mit Sitz in Wien kontrolliert die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags. Länder mit Nukleartechnik sind verpflichtet, mit der IAEA ein Überwachungsabkommen auszuhandeln, Kontrollen der Inspektoren zuzulassen und die Uno-Behörde frühzeitig über neue Projekte zu informieren. Der Japaner Yukiya Amano ist Generaldirektor der IAEA.

Die Provokation: Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat sich mehrfach hart gegenüber den Bedenken der internationalen Gemeinschaft gezeigt. Auf die Anreicherung von Uran werde das Land "niemals" verzichten. Der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, erklärt zudem, das Land werde "über nichts diskutieren, das mit unseren nuklearen Rechten zu tun hat".

Das trilaterale Abkommen: Nach Verhandlungen mit dem damaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan erklärt sich Iran am 17. Mai 2010 bereit, schwach angereichertes Uran im Ausland zu tauschen. Doch die internationale Gemeinschaft bleibt skeptisch. Bereits kurz nach der Unterzeichnung des Abkommens kündigte Teheran an, dass es an der umstrittenen Urananreicherung auf 20 Prozent festhalten wolle. Uno und EU beschlossen neue Sanktionen.

Die Anlagen: Iran besitzt offenbar zwei Anlagen zur Urananreicherung. Zum einen existiert ein Standort in Natans, dort wird die Urananreicherung von der IAEA ständig überwacht. Die zweite Anlage...

...will die Islamische Republik in Ghom südlich von Teheran in Betrieb nehmen. Diese Ankündigung Irans hat Besorgnis und scharfe Kritik auf internationaler Ebene ausgelöst. Später provozierte Iran mit der Ankündigung, auf einen Schlag zehn weitere Anlagen errichten zu wollen.

Die Raketen: Mit Raketenstarts demonstriert Iran seine militärische Stärke - und provoziert den Westen immer wieder. Das Land testet Kurz- und Mittelstreckenraketen.