Wie die Zeit vergeht mit... Jane Fonda, bewundert und verhasst

Intergalaktische Sex-Abenteurerin: Mit "Barbarella" schrieben Jane Fonda und ihr erster Ehemann Roger Vadim Filmgeschichte. Das schrille B-Movie über eine Astro-Agentin, die den Bau einer Geheimwaffe verhindern soll, floppte zunächst an der Kinokasse. Doch dann erlangte die Comic-Verfilmung Kultstatus - auch wegen der eher trashigen Spezialeffekte. Jane Fonda, beim Dreh schon 30 Jahre alt, verbucht den Space-Quatsch unter Jugendsünden. Aber mit "Barbarella" begann ihre Karriere 1968 erst richtig.

Heldin oder Verräterin? Nur wenige Hollywood-Stars haben seitdem so polarisiert wie Jane Fonda, zweifache Oscar-Preisträgerin, talentiert und wandelbar. Es lag an Fondas politischen Statements, ihrer Fehde mit dem FBI und mitunter provozierenden Aktionen: Für manche US-Bürger ist sie ein rotes Tuch; andere feiern sie als unermüdliche Kämpferin für Bürgerrechte, Gleichberechtigung und gegen den US-Militarismus. 2005 brachte Fonda ihre Memoiren heraus (Foto) und erklärte, als gute Patriotin weiterhin die USA kritisieren zu wollen: "Eine aktive, mutige, laute Bürgerschaft ist zentral für eine gesunde Demokratie."

Scheinbare Idylle: Jane Fonda (rechts) in jungen Jahren. Sie wurde am 21. Dezember 1937 als erstes Kind des US-Stars Henry Fonda (stehend) geboren, wuchs in einem Landhaus in Kalifornien auf, besuchte Privatschulen. Auf der Leinwand spielte ihr Vater den moralisch integren US-Amerikaner, zu seinen Kindern Jane und Peter (3. von rechts) soll er jedoch kalt und manipulativ gewesen sein. Janes Mutter Frances (links) war eine High-Society-Dame mit adligen Wurzeln, die bis zu Edward Seymour, dem Bruder der dritten Ehefrau von Heinrich VIII, Jane Seymour, reichen. Sie litt an psychischen Problemen und beging Selbstmord, als Jane zwölf Jahre alt war. Den Kindern erzählte man von einem Herzinfarkt. Erst ein Jahr später erfuhren sie die Wahrheit - aus der Zeitung.

Im Schatten des Vaters: Kurz vor dem Suizid seiner Frau hatte Henry Fonda die Scheidung eingereicht, um die deutlich jüngere Susan Blanchard heiraten zu können (2. von links). Auch diese Ehe hielt nur wenige Jahre. Die Eskapaden und Tragödien eines Schauspielerlebens schreckten Jane Fonda (2. von rechts) zunächst davon ab, in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters zu treten. "Ich habe zu Hause miterleben können, wie unglücklich viele Stars waren", sagte sie laut Biograf Sean French; im Hause Fonda seien Hollywood-Größen ein- und ausgegangen. Deshalb zog sie nach ihrem abgebrochenen Grundstudium erst mal nach Paris, um Malerin zu werden. Der Plan scheiterte, Fonda kehrte heim und erhielt erste Model-Verträge.

Vom Mannequin zur Schauspielschülerin: Besonders hübsch fand Jane Fonda sich nie. Ihr fehle die "Schönheit zum Niederknien", mit der man in Hollywood als Frau Karriere machen könne, sagte sie in Interviews. Dennoch verdiente Fonda Ende der Fünfzigerjahre ihr erstes Geld dank ihres Aussehens: als Model. 1959 wurde sie zum Cover-Girl der "Vogue" und bewarb sich zugleich an der New Yorker Schauspielschule von Lee Strasberg, der durch seine Method-Acting-Methode weltberühmt war. Strasberg erklärte später, er habe Jane Fonda nur wegen ihrer Augen genommen: "Da war so eine unkontrollierte Panik drinnen."

Schlankheitswahn: Der Körperkult setzte Jane Fonda zu. Bis zu ihrem 30. Lebensjahr litt die spätere Filmdiva an Bulimie, wie sie in ihrer Biografie und zahlreichen Interviews bekannte. Es lag auch an ihrem Vater, sagte sie: Er habe ihr stets das Gefühl gegeben, nicht den richtigen Körper zu haben, um eng geschnittene Kleidung oder knappe Badeanzüge zu tragen.

Erster Spielfilm: Fonda war 22 Jahre alt, als sie 1960 in der Komödie "Je länger, je lieber" (Video) ihren ersten Leinwandauftritt hatte. An der Seite von Anthony Perkins (Szenenfoto) spielte sie eine junge Studentin, die nur deshalb die Universität besucht, um einen Ehemann zu finden. Ihr Filmpartner Perkins wurde im selben Jahr durch Alfred Hitchcocks Horrorwerk "Psycho" weltbekannt, mit der berühmten Duschszene. Jane Fonda jedoch war durch diese Premierenrolle erst einmal festgelegt: Über Jahre wurde sie in US-Filmen als devote, etwas naive Blondine gecastet - meist in seichten Komödien.

Schauspiel-Dynastie: Nicht nur Jane fasste in der Filmbranche Fuß, auch ihr jüngerer Bruder Peter eiferte dem Vater nach (Familienfoto von 1963). Als Schauspieler versuchte er sich zunächst mit mäßigem Erfolg. Der erste Kassenhit gelang ihm 1969 mit "Easy Rider", das Drehbuch hatte Peter Fonda gemeinsam mit Regisseur Dennis Hopper verfasst. Der Kultfilm über das Lebensgefühl der Biker-Szene galt als großer Wurf des "New Hollywood"-Kinos. Jane Fonda hatte eine Rolle in einem anderen "New Hollywood"-Film abgelehnt, der für Furore sorgte: das Gangster-Drama "Bonnie und Clyde". Damals wollte sie lieber im französischen Sci-Fi-Trash "Barbarella" mitspielen.

Während sie in den USA in eher mäßigen Komödien auftrat, etablierte sich Jane Fonda in Europa als ernsthafte Schauspielerin mit Sexappeal. 1964 trat sie erstmals in einem französischen Film auf: dem Psychothriller "Wie Raubkatzen" von Altmeister René Clair (Szenenfoto). Mit ihrem Filmpartner Alain Delon begann sie eine Affäre, die ihr den Ruf als Sexbombe einbrachte.

Französische Liebe: Fonda war 25, als sie bei einer Feier in Paris Roger Vadim kennenlernte (hier 1968 mit Tochter Vanessa). Der französischen Regisseur hatte mit seinem Debütfilm "...und immer lockt das Weib" der jungen Brigitte Bardot, seiner damaligen Ehefrau, zum internationalen Durchbruch verholfen. Zehn Jahre und zwei Scheidungen später verliebte er sich in Jane Fonda und setzte erneut alles daran, seine Partnerin zum Weltstar zu machen. Das Paar heiratete 1965. Vadim drehte ein Jahr zuvor mit Fonda das Werk "Der Reigen" nach einer Novelle von Arthur Schnitzler und 1966 die Zola-Verfilmung "Die Beute".

Halbnackt im Weltall: "Barbarella" ist eines der schrillsten Dokumente der 68er-Generation. Schon der freizügige Beginn, als Jane Fonda sich in einem schwerelosen Raum ihrer Astronautenkleidung entledigt, sollte klarmachen: Hier geht es (auch) um die sexuelle Befreiung der Frau. Barbarella erlebt auf ihrer Reise zahlreiche erotische Abenteuer, schläft mit blinden Vogelmännern und wird in ein "Orgasmatron" gesteckt: eine Lustorgel, die jedes Opfer - außer Barbarella - durch sexuelle Impulse zu Tode foltert. Die wirre Geschichte machte Jane Fonda berühmt, aber nicht stolz. "Wir alle machen Fehler", sagte sie einmal, "nur mir werden sie immer wieder unter die Nase gerieben."

Tanzen bis zum Kollaps: 1970 erhielt Jane Fonda ihre erste Oscar-Nominierung für die Hauptrolle in "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss". Das Drama spielt zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und erzählt von einem Tanzmarathon, bei dem verzweifelte US-Bürger das Preisgeld wollen, um nicht mehr am Existenzminimum leben zu müssen. Die Filmstatistin Gloria (Fonda) tanzt tagelang beim Wettbewerb und erfährt dann, dass am Ende vom ausgelobten Geld fast nichts übrigbleiben wird. Ein schonungsloser Film über Ausbeutung und ein Imagewandel für Fonda: Endlich wurde sie als Charakterdarstellerin wahrgenommen.

In Polizeigewahrsam: Seit den späten Sechzigerjahren engagiert Fonda sich politisch. Sie demonstrierte für die Rechte der Ureinwohner der USA, unterstützte die militante afroamerikanische "Black Panther"-Bewegung, nahm an Aktionen gegen den Vietnamkrieg teil. 1970 wurde sie in Cleveland verhaftet, als sie von einer internationalen Antivietnamtournee aus Kanada eingereist war. Die Flugkontrolleure hielten ihre Vitaminpillen irrtümlich für Drogen und riefen die Polizei. Die Fotos von der verhafteten Schauspielerin gingen um die Welt. Fonda vermutete die Nixon-Regierung hinter der Verbreitung der Bilder und warf ihr Rufschädigung vor.

Meisterleistung: Ihre politischen Ansichten erzürnten konservative Amerikaner, ihre schauspielerischen Leistungen wurden gefeiert. 1972 gewann Jane Fonda ihren ersten Oscar für ihre Rolle als Prostituierte im Polit-Thriller "Klute" (Szenenfoto). Als sie den Preis entgegennahm, vermied sie es tunlichst, den Krieg in Vietnam oder die Black Panthers zu erwähnen. Später wurde sie radikaler und nahm es in Kauf, andere mit ihren Aussagen zu provozieren. Die Ehe mit Roger Vadim wurde 1973 geschieden, ihrem Ex-Mann überließ Fonda das Sorgerecht für Tochter Vanessa.

"Hanoi-Jane": Mit Bürgerrechtler Tom Hayden reiste Jane Fonda 1972 nach Nordvietnam, um gegen den Krieg zu protestieren - ein Jahr später heirateten die beiden. Über die "Stimme Vietnams", das Propagandaradio des sozialistischen Staates, rief sie alle US-Soldaten auf zu desertieren. Zudem ließ sich Fonda auf einer Waffe sitzend fotografieren, die zum Abschuss von US-Flugzeugen bestimmt war. Vor allem das ließ daheim den Volkszorn kochen. Präsident Nixon tobte, das FBI ermittelte. Noch Jahrzehnte sahen US-Republikaner Fonda als "Volksverräterin" - obwohl sie sich mehrfach für diese Aktion entschuldigt hatte.

Starke Freundinnen: Mit der Britin Vanessa Redgrave spielte Fonda 1976 im NS-Drama "Julia" (Szenenfoto). Ihr Biograf Sean French schrieb darüber: "Die berühmtesten linken Frauen der Siebzigerjahre spielten berühmte Frauen der Dreißigerjahre." Fonda verkörperte die Schriftstellerin Lillian Hellman, die sich an den Kampf ihrer Jugendfreundin Julia gegen die Nationalsozialisten erinnerte. In diesem Drama spielte Fonda erstmals jenen Typen, den sie in den folgenden Jahren öfter darstellen sollte: eine unschuldige, eher verletzliche Frau, die sich durch gesellschaftliche Umstände radikalisiert und für Gerechtigkeit kämpft.

Selbst ist die Frau: Fondas politische Ansichten machten die großen Hollywood-Studios in den Siebzigerjahren nervös. Gute Filmrollen blieben aus - Fonda gründete ihre eigene Produktionsfirma, um gesellschaftskritische Stoffe mit starken Frauenfiguren zu erzählen. Dazu zählt etwa der Katastrophenfilm "Das China-Syndrom" (Foto) mit Michael Douglas über ein Atomunglück. Oder das Kriegsheimkehrer-Drama "Coming Home", für das sie ihren zweiten Oscar erhielt. So wurde Fonda zum ersten weiblichen Star, der es mit Mitte 40 schaffte, die eigene Karriere wieder anzukurbeln, während andere Schauspielerinnen längst von jüngeren Kolleginnen verdrängt worden waren.

Weg mit dem Boss! An der Seite von Country-Sängerin Dolly Parton (links) und Komikerin Lily Tomlin spielte Fonda 1980 in der Komödie "Warum eigentlich... bringen wir den Chef nicht um?" Die drei verkörpern Angestellte, die von ihrem despotischen Boss drangsaliert werden und deshalb beschließen, sich an ihm zu rächen. Auch diesen Film über die Emanzipation der Frau produzierte Fondas Firma.

Zweite Ehe: Mit dem Polit-Aktivisten Tom Hayden war Fonda von 1973 bis 1990 verheiratet. Den gemeinsamen Sohn Troi (Mitte) benannten sie nach dem vietnamesischen Unabhängigkeitskämpfer Nguyen van Troi. In den Achtzigerjahren, als sich das Ehepaar von einigen radikalen Positionen abwandte, wandelten sie den Namen zu "Troy" ab. Das Foto zeigt Fonda mit Nichte Brigitte (links), Tochter Vanessa (2. von rechts) und Adoptivtochter Amy (rechts) bei der Oscarverleihung 1982. An diesem Tag erhielt ihr Vater Henry den Oscar als bester Hauptdarsteller in "Am goldenen See". Auch dieses Drama hatte Jane Fonda produziert und eine kleinere Rolle übernommen. Weil ihr Vater krank war, nahm sie den Preis bei der Zeremonie entgegen.

Fernseherfahrung: 1984 übernahm Fonda eine vielbeachtete Rolle in der TV-Miniserie "Dollmaker - Ein Traum wird wahr". Sie spielte eine Familienmutter, die Ende der Dreißigerjahre mit Mann und Kindern aus dem ländlichen Kentucky nach Detroit umzieht und auf ein besseres Leben hofft. Ihre Figur Gertie, die wegen ihrer Schnitzerei-Fertigkeiten als "Puppenmacherin" bezeichnet wird, trug ihr einen Emmy Award ein.

Und hoch das Bein! Mit jedem Jahrzehnt schien Jane Fonda sich neu zu erfinden. War sie in den Sechzigerjahren die Sexbombe und in den Siebzigern die Polit-Aktivistin, wurde sie in den Achtzigerjahren zum Gesicht der neuen Aerobic-Bewegung. Schon 1979 eröffnete Fonda das erste Fitnessstudio in Los Angeles. Jane Fonda's Workout-Studio bot Kurse ohne Geräte an. 1982 erschien ihr erster Bestseller: "Jane Fonda's Workout Buch" verkaufte sich binnen eines Jahres mehr als zwei Millionen Mal. In den Neunzigern räumte sie ein, es mit ihren Sportübungen und dem Körperkult übertrieben zu haben.

Bauch, Beine, Traum-Po: Der Durchbruch als Fitness-Queen gelang Fonda mit ihren Trainingsvideos. 1982 veröffentlichte sie die 76-Minuten-Anleitung "Jane Fonda's Workout". Mit diesen Videokursen konnten Bewegungsmuffel lernen, den Po zu straffen und das Bein zu strecken. Es folgten Sportbekleidung und 22 weitere Trainingsfilme. Laut "FAZ" liegt der Wert von Jane Fondas Fitnessfirmen bei mehr als 600 Millionen Dollar.

Arbeitspause: Ein neues Jahrzehnt - und wieder ein neues Image für Jane Fonda. 1991 heiratete sie zum dritten und bislang letzten Mal: Medienmogul Ted Turner (Rechts), den schwerreichen Gründer des Nachrichtensenders CNN. Nach der Hochzeit zog sich die Fonda aus sämtlichen Geschäften zurück. Ihre neue Aufgabe sah sie darin, an der Seite ihres Mannes für "die Wahrheit in Amerika" zu kämpfen. Die Ehe hielt zehn Jahre lang.

Kampf gegen Armut: In den Neunzigern engagierte sich Fonda verstärkt für soziale Projekte, etwa in Entwicklungsländern. Schon 1969 war sie erstmals nach Indien gereist und hatte viel Elend gesehen, ein wesentlicher Impuls für ihr politisches Engagement. So musste sie auch nicht lange nachdenken, als der Uno-Bevölkerungsfonds sie 1994 bat, als Fürsprecherin aufzutreten. Fonda reiste für die Vereinten Nationen unter anderem nach Kairo, um eine Geburtsklinik zu besuchen (Foto).

Frauen-Power: 1995 eröffnete Fonda den Weltfrauenkongress der Vereinten Nationen. Die bekennende Feministin setzt sich bis heute für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein - und äußerte sich auch im Zuge der #MeToo-Debatte: "Ich wurde vergewaltigt, als Kind sexuell missbraucht, gefeuert, weil ich nicht mit meinem Chef schlafen wollte, und dachte immer, dass es meine Schuld sei, ich nicht das Richtige gesagt oder getan habe", so Fonda in einem Interview des Magazins "The Edit". Sie sei mit der Krankheit aufgewachsen, es allen recht machen zu wollen.

Duell der Diven: Nach ihrer Scheidung von CNN-Besitzer Ted Turner nahm Jane Fonda wieder Filmrollen an. 2005 feierte sie im Alter von 68 Jahren ein Comeback - als "Das Schwiegermonster": Als Schwiegermutter in spe von Jennifer Lopez (Szenenfoto) setzt sie alles daran, die Hochzeit ihres Sohnes mit einer mittellosen Frau zu vereiteln. Es folgten kleinere Rollen wie die der Präsidentengattin Nancy Reagan in "Der Butler" (2013) oder als Muse in Paolo Sorrentinos Tragikomödie "Jugend" (2015).

Unermüdlich: In den Siebzigerjahren ging Fonda gegen den Vietnamkrieg auf die Straße, im neuen Jahrtausend demonstrierte sie gegen den US-Eingriff im Irak. So wie 2007 auf einer Kundgebung in Washington, D.C., wo Jane Fonda mit ihren Schauspielkollegen Susan Sarandon und Sean Penn gegen Präsident George W. Bushs "Krieg gegen den Terror" das Wort erhob.

Innige Verbindung: Eine besondere Beziehung hat Fonda zu Bürgerrechtlerin Mary Williams, die einen Teil ihrer Jugend bei der Schauspielerin verbrachte. Williams kam als Tochter von "Black Panther"-Aktivisten zur Welt. Als ihr Vater wegen eines Angriffs auf einen Polizisten ins Gefängnis musste, war ihre Mutter mit der Situation überfordert und verfiel dem Alkohol. Jane Fonda hatte ein Sommercamp gegründet, lernte Vanessa Willams dort kennen und bot ihr an, sie aufzunehmen- falls das Mädchen sich in der Schule anstrengen würde. Mit 14 Jahren zog Williams bei Fonda ein und war bald vollwertiges Familienmitglied - obwohl sie nie offiziell adoptiert wurde. 2013 veröffentlichte sie ihre Autobiografie "Die verlorene Tochter".

Preisgekrönt: Das Foto zeigt Jane Fonda am 5. Juni 2014, als sie in Los Angeles für ihr Lebenswerk den Preis des American Film Institutes entgegennahm. Neben zwei Oscars und fünf weiteren Nominierungen hat Fonda bisher sechs Golden Globes erhalten. Ihr Stern auf dem Hollywood Walk of Fame wurde 2013 eingeweiht - ganz nah am Stern für ihren berühmten Vater.

Serien-Täterin: Seit 2015 ist Fonda an der Seite von Lily Tomlin in einer tragikomischen Netflix-Serie zu sehen. "Grace and Frankie" erzählt die Geschichte zweier Frauen, deren Ehemänner Geschäftspartner sind. Als die Männer ihren Frauen verkünden, dass sie ein Paar seien und heiraten wollen, müssen die ungleichen Leidensgenossinnen ihr Leben umkrempeln. Mittlerweile laufen die Dreharbeiten für die vierte Staffel.

Der Garten muss warten: Kurz vor ihrem 80. Geburtstag gab Jane Fonda der Zeitschrift "Vanity Fair" ein Interview. "Ich war mir sicher, dass wir bis zu diesem Zeitpunkt eine Präsidentin haben würden", sagte sie. "Und dass ich meine Zeit damit verbringen könnte, mich um meinen Garten zu kümmern." Stattdessen geht Fonda immer noch demonstrieren. Anfang Dezember organisierte sie eine Dinner-Gala zum Rückblick auf ihr Leben. Der Abenderlös ging an Fondas Stiftung für sexuelle Aufklärung. Der Kampf für Demokratie und Gleichberechtigung sei noch lange nicht beendet, sagte sie.