Literatur Sommerbücher für junge Leser

Raupe Nimmersatt in echt
Warum gibt es eigentlich so viele Tierbücher für Kinder? Vielleicht weil wir uns nach Einklang mit der Natur sehnen und sie auch unseren Kindern nahebringen möchten? Der Schmetterling zum Beispiel: Was für ein Wunderwerk der Natur ist seine Transformation von einer pelzigen Wurst zu einem bunten Falter!
Dieses Buch erklärt die Entwicklung besonders schön und anschaulich. Jüngere Kinder haben Spaß an den Klappen, die älteren an den collageartigen Illustrationen. Man möchte sofort ein Insektenhotel zimmern.
Anzeige "Wie wird die Raupe zum Schmetterling?"
Dorling Kindersley Verlag; 18 Seiten; 9,95 Euro. Ab drei Jahren.
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Nett sein lohnt sich
Irgendwo an der deutschen Nordseeküste gibt es eine Hühnerfarm. So eine gute, mit Hahn und Hühnern, die an frischer Luft im Sand scharren und Eier legen. Nur Trudel tanzt aus der Reihe. Sie ist neugierig und würde gern auf die andere Seite des Zauns. Die Möwe Gräten-Käthe schwärmt immer so vom Meer und den Pommes dort.
Tatsächlich schafft die patente Trudel es über den Zaun, doch das Leben in Freiheit ist verwirrend. Wie gut, dass sie eine tugendhafte Henne ist, deren Freundlichkeit ihr am Ende das Leben rettet.
Dösige Sommergeschichte mit lustigen Illustrationen, bei der man nebenbei extrem Wissenswertes über Ebbe und Flut erfährt.
Anzeige Eva Muszynski, Karsten Teich: "Trudel Gedudel purzelt vom Zaun"
cbj Verlag; 88 Seiten; 12 Euro. Ab fünf Jahren.
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Was so vom Himmel fällt
So richtige Freunde hat Finn nicht, er ist eher der stille Typ und wird vom blöden Alexander ständig geärgert. Darum ist er lieber allein unterwegs und sammelt Sachen. Als er sich dabei nach einem verrosteten Kartoffelschäler bückt, schlägt ein Fass direkt neben ihm auf die Erde. Glück gehabt? Einerseits. Andererseits hat er von nun an zwei merkwürdige Gestalten an der Backe, die ihm ganz außerirdisch auf die Nerven gehen.
Verrückte Geschichte, die nebenbei auf lustige Weise klarmacht, dass in jedem viel mehr steckt, als andere wissen - und man selbst vielleicht auch.
Anzeige Rüdiger Bertram, Ute Krause: "Finns fantastische Freunde. Trollangriff und Einhornschinken"
Rowohlt Taschenbuch Verlag; 192 Seiten; 12,99 Euro. Ab sechs Jahren.
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Zauberei
Okay, diese Geschichte ist nicht taufrisch, doch Roald Dahls Kinderbücher sind zeitlos gut und vor allem immer noch lustiger und origineller als viele Neuerscheinungen. Die Geschichte "Der magische Finger" schrieb er schon 1966, vor einigen Jahren machte der WDR daraus ein lebendiges Hörspiel.
Mit großartigen Schauspielern inszeniert, erzählt es die Geschichte von Trixie, die sich bei Ungerechtigkeiten jeder Art so aufregt, dass ihr Finger kribbelt und zum Zauberstab wird. Auf einer langen Autofahrt kehrt Ruhe ein, wenn Trixie uneinsichtige Jäger oder boshafte Lehrerinnen zu besseren Menschen macht. Hex-Hex!
Anzeige Roald Dahl: "Der magische Finger" (Hörspiel)
Der Audioverlag; 1 CD, 39 Minuten lang; 8,95 Euro. Ab acht Jahren.
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Mitmachbuch
Glücklich ist, wer in den Ferien ans Meer fährt. Und noch glücklicher sind die, die dieses Buch dabeihaben. Denn es ist ein großer Schatz lustiger und wissenswerter Geschichten über das Leben im und am Wasser und zugleich ein tolles Rätsel- und Bastelbuch.
Der polnische Grafiker und Autor Piotr Karski erzählt in großen, einfachen Bildern von Mythen und Katastrophen der Seefahrt, erklärt anhand eines Rätsels das Prinzip der Navigation oder beschreibt das Tierreich unter Wasser. Die Bilder lässt er meist unvollendet, damit die Kinder sie nach ihren Ideen zu Ende malen. Man wünscht sich (fast) schlechtes Wetter, um alles zu schaffen.
Anzeige Piotr Karski: "Meer!"
Moritz Verlag; 224 Seiten; 19 Euro. Ab acht Jahren.
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Hilfe aus England
Yippie, Klassenreise! Aki und Franz aus der 4a freuen sich auf die Abschlussfahrt zu einem schicken Bauernhof mit Pool. Nur doof, dass die 4b mitfährt. Die alten Petzen. Doch mit dem Pool ist es Asche, und auch sonst ist mal so gar nix wie im Prospekt. Wie gut, dass Miss Braitwhistle auftaucht.
Es ist immer wieder herrlich, wenn Miss Braitwhistle im richtigen Moment für Gerechtigkeit sorgt. Wo gibt es bloß diese Zaubertasche zu kaufen, die sie immer bei sich hat?
Anzeige Sabine Ludwig, Susanne Göhlich: "Klassenreise mit Miss Braitwhistle"
Dressler Verlag; 208 Seiten; 14 Euro. Ab acht Jahren.
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Wer stahl das rote Känguru?
Kein Urlaub ohne Krimi. Dieser hier macht besonders Spaß, weil die Kinder anhand von Bildern miträtseln können, wenn das Berliner Polizeiduo Elisa und Anton ermittelt. Aus einem Museum wurde eine riesige Münze gestohlen, und die beiden kommen bei ihren Ermittlungen ganz schön rum. Pech, wer da kein Alias ... äh ... Alibi hat. Statt Auto haben die beiden ein Tandem mit Blaulicht, ansonsten arbeiten die beiden professioneller als mancher "Tatort"-Kommissar.
Witzige Geschichte, auch geeignet für Lesefaule. Die Kapitel sind überschaubar, und durch die Bilderrätsel ist das Lesen sehr abwechslungsreich.
Anzeige Martin Muser, Tine Schulz: "Ein Fall für das Tandem - Das rote Känguru"
Carlsen Verlag; 144 Seiten; 5,99 Euro. Ab neun Jahren.
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Der Traum vom Fliegen
Annonay, ein Städtchen in Frankreich, im Jahre 1783. Hier lebt das Waisenmädchen Elster und schlägt sich als Taschendiebin durch. Und hier lebt der gleichaltrige Pierre Montgolfier mit seiner Familie. Als eine vornehme Frau dem Mädchen viel Geld dafür anbietet, eine Schatulle aus Pierres Haus zu stehlen, wird Elster in die geheimen Pläne der Montgolfiers reingezogen. Das Buch entführt die Leser in eine längst vergangene Zeit, als Fliegen nur ein verwegener Traum war.
Dicker Historienschmöker, der auf der wahren Geschichte vom Bau des ersten Fesselballons beruht und das sehr gelungen mit einer spannenden Detektivgeschichte verbindet.
Anzeige Emma Carroll, Verena Körting: "Das Geheimnis der roten Schatulle"
Thienemann Verlag; 336 Seiten; 15 Euro. Ab zehn Jahren.
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Ihr und wir
Zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls erscheinen auch für Kinder und Jugendliche viele Bücher, die das Leben in der DDR vermitteln möchten. Was liegt da näher, als zwei Kindern eine Brieffreundschaft zu verpassen und sie erzählen zu lassen?
Julia in Ost-Berlin und Ines im Westen der Stadt fassen in ihren Briefen schnell Vertrauen zueinander, obwohl sie sich gar nicht kennen. Sie erzählen sich von ihren Eltern, dem Schulalltag und ihren Freundschaften und entdecken dabei einige Unterschiede - aber auch eine überraschende Gemeinsamkeit.
Das Buch beschönigt nicht, sondern erzählt auch vom Misstrauen der Menschen untereinander oder der Ausgrenzung einer Schülerin durch die Lehrer. Vor allem aber ist es eine richtig spannende Geschichte über Freundschaft und Familie. Hier ist eine tolle Mischung aus Geschichte und Geschichtlichem gelungen.
Anzeige Maike Dugaro, Anne-Ev Ustorf: "Mauerpost"
cbt Verlag; 336 Seiten; 9,99 Euro. Ab 13 Jahren.
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