Frankreich Die wichtigsten Köpfe im Kabinett Macron
Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron steht: Die Franzosen erwartet ein parteiübergreifendes Bündnis aus Links und Rechts.
Frankreichs neuer Präsident Emmanuel Macron hat sein Kabinett vorgestellt. Es besteht aus prominenten Köpfen von links bis rechts.
Premierminister Edouard Philippe gehört dem gemäßigten Flügel der konservativen Republikaner an. Er soll nun die Reformen umsetzen, die Macron im Wahlkampf versprochen hat. Als bisheriger Bürgermeister der Hafenstadt Le Havre dürfte er für die meisten Franzosen noch relativ unbekannt sein.
Der Sozialist Jean-Yves Le Drian ist einer von zwei Ministern aus der Vorgängerregierung: Vom Verteidungs- wechselt er ins Außenministerium. Der erfahrene Staatsmann sprach sich im Wahlkampf früh für Macron aus und genießt einen exzellenten Ruf.
Innenminister Gérard Collomb ist Teil des linken Lagers in Macrons Kabinett. Der sozialistische Bürgermeister der Großstadt Lyon zählt zu den wichtigsten Fürsprecher Macrons und half ihm, die notwendigen Unterstützer für die Präsidentschaftskandidatur zusammenzubekommen.
Macrons Beraterin Sylvie Goulard übernimmt das Verteidigungsministerium. Die Europaabgeordnete spricht fließend Deutsch, Englisch und Italienisch und gilt als überzeugte Pro-Europäerin. Bei der deutschen Wiedervereinigung saß sie einst für das französische Außenministerium mit am Verhandlungstisch.
Der frühere Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire scheiterte bei der Vorwahl der Konservativen für die Präsidentschaftskandidatur - und sitzt nun als Wirtschaftsminister in Macrons Kabinett. Le Maire spricht sehr gut Deutsch und ist ein Vertreter des moderaten Republikaner-Flügels.
Justizminister François Bayrou ist Vorsitzender der Zentrumspartei MoDem. Im Februar verzichtete er auf eine eigene Kandidatur und schloss ein Bündnis mit Macron. Auch bei der Parlamentswahl im Juni tritt seine Partei zusammen mit Macrons Bewegung "La République en Marche" an.
Mit 34 Jahren ist Haushaltsminister Gerald Darmanin der Jüngste im Kabinett. Bislang war er Bürgermeister der nordfranzösischen Stadt Tourcoing und saß mehrere Jahre als Abgeordneter der Konservativen in der Nationalversammlung.
Der neue Umweltminister und frühere Fernsehmoderator Nicolas Hulot ist bei den Franzosen sehr beliebt. Unter Hollande war er "Sonderbeauftragter für den Schutz des Planeten", ansonsten hielt der 62-Jährige aber kritische Distanz zur Politik - bis jetzt.
Die 66-jährige Marielle de Sarnez wird Europaministerin. Vorher war sie die rechte Hand von Justizminister Bayrou, dem Chef der Zentrumspartei. Sie trug maßgeblich zur Öffnung der Partei nach links bei.
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