Manipulierte Bilder Wenn der Fake zur Lachnummer wird

Wer schwebt denn da? Dieses Foto veröffentlichte die Kreisverwaltung von Huili in der südwestchinesischen Provinz Sichuan auf ihrer Web-Seite. Es sollte drei Beamte bei der Inspektion einer neuen Straße zeigen. Doch die PR-Aktion ging gründlich daneben. Kaum war das Bild im Netz, prangerten Blogger die schlechte Bildmanipulation an. Die Behörde nahm das Foto von ihrer Seite - doch auf Web-Seiten wie "China Daily" ist es noch zu sehen.

Hier sind die Manipulationen genauso offensichtlich - aber viel witziger: Kreative Bildbearbeiter machten sich einen Spaß daraus, die drei chinesischen Beamten in verschiedenste Motive zu montieren. Die Bilder kursieren nun im Netz.

Was fehlt auf dem rechten Bild? Richtig, die teure Rolex! Als 2005 die Luxusuhr des damaligen Siemens-Chefs Klaus Kleinfeld, die so gar nicht zu den Sparplänen des Unternehmens passte, plötzlich von einem Bild verschwunden war, musste der Konzern sich erklären. Noch im Juli 2004 publizierte Siemens das linke Foto des neuen Konzernchefs - mit einer teuren Rolex am Handgelenk. Das rechte Bild wurde am 27. Januar 2005 vor der Hauptversammlung an die Medien gegeben.

So trug sich die Szene wirklich zu: Bill Clinton, Helmut Kohl und Bernhard Vogel bei einem Besuch in Eisenach (1998). Später wurde für eine Broschüre der Thüringer Landesregierung das unliebsame Plakat ("Ihr habt auch in schlechten Zeiten dicke Backen") hinter Clinton wegretuschiert. Die Lücke wurde mit Bildern weiterer Köpfe ausgefüllt.

Das Original: Authentisch mit Bauch- und Hüftspeck über dem Hosenbund - das von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichte Bild zeigt Nicolas Sarkozy 2007 mit seinem Sohn. Und es zeigt die Speckfalte des französischen Präsidenten.

Die Fälschung: Der Speck ist weg. Die Zeitschrift "Paris Match" retuschierte den Bauch des Präsidenten. Auch seitlich ist das Röllchen weg.

Auch eine Kanzlerin schwitzt mal: Angela Merkel winkt im Juli 2003 vor dem Bayreuther Festspielhaus Journalisten zu - und entblößt einen Schweißfleck.

Auf einem Foto auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks war die Kanzlerin plötzlich ohne Schweißfleck zu sehen. Es gab auch keinen Hinweis auf die Nachbearbeitung des Bildes.

Dem Ölkonzern BP unterlief während der Ölpest im Golf von Mexiko eine peinliche Panne. Der Energieriese hatte auf seiner Web-Seite ein manipuliertes Bild aus dem für die Ölpest zuständigen Katastrophenzentrum gezeigt. Retuschiert wurden in der oberen Reihe der zweite Bildschirm von rechts und in der unteren der zweite und dritte von rechts. Ein Firmen-Fotograf hatte mit Hilfe von Photoshop nachträglich Bilder der Katastrophe auf die Monitore retuschiert.