Menschenleer und gespenstisch Nachtansichten von Hamburg

Der Fotograf und Art Director Mark Broyer fotografiert nachts seine Heimatstadt Hamburg - menschenleer und in stimmungsvollem Licht. Über dieses Bild der Untersuchungshaftanstalt im Holstenglacis 3 sagt er: "Ein bisschen seltsam kam es mir schon vor, ein Gefängnis in der Dunkelheit zu fotografieren. Aber ich fand besonders interessant, wie das Licht durch die Spalten des Tors kroch - als ob es ausbrechen würde."

Motor Station Altona, Thadenstraße 90-92
Um dieses Foto schießen zu können, musste Broyer einige Male hierherkommen: Jedes Mal stand ein Auto vor dem Geschäft.

Photomat, Altonaer Str. 8
"Fotoautomaten sind in Hamburg selten unbesetzt. Hier hatte ich endlich Glück", sagt Broyer. Dieser Kasten steht im Stadtteil Sternschanze.

3001 Kino, Schanzenstraße 75
Ecken mit Graffitis, Aufklebern und unterschiedlicher Lichtstimmung gehören zu Broyers bevorzugten Motiven - wie hier bei dem Kino in der Sternschanze.

Thalia-Theater, Alstertor
Dies war eines der ersten Fotos Broyers und gehört gleichzeitig auch zu seinen persönlichen Favoriten: "Hier gefiel mir besonders der Gegensatz zwischen Neonlicht, dem Plakat und der farblosen Umwelt."

Quantum, Dornbusch 4
Der Kontrast zwischen kalten und warmen Licht sprach den Fotografen bei diesem Immobilienbüro besonders an: "Ich suche immer nach Motiven, bei denen das Licht von innen nach außen über den Boden kriecht."

bedpark, Stresemannstrasse 117
Der Kontrast zwischen dem "Zimmer frei"-Schild und dem grünen Licht fiel dem Fotografen besonders auf. Da die Stresemannstraße auch noch abends stark befahren ist, musste Broyer einen guten Moment abwarten - Scheinwerferlicht hätte das Bild zerstören können.
Anmerkung: Wir haben den Namen des Hotels nachträglich korrigiert.

Hotel Stadt Altona, Louise-Schroeder-Straße 29
Die unterschiedliche Lichtqualität faszinierte Broyer hier: "Oft fällt mir auf, dass beim Lampenwechsel nicht auf die passende Lichttemperatur geachtet wird. Für meine Fotos ist es allerdings gut."

Grünspan, Große Freiheit 58
Das Grünspan war immer unbeleuchtet, wenn Broyer hier vorbeilief - außer an diesem Tag. "Besonders gefallen haben mir auch die Plastikbecher auf dem Boden, die wie inszeniert wirken", sagt der Fotograf.

Docks, Spielbudenplatz 19
Über dieses Veranstaltungszentrum auf der Reeperbahn sagt Broyer: "Die Anzeige und das Licht haben mich an Theater, wie man sie sonst in New York findet, erinnert."

Familieneck, Friedensallee 2-4
Die Dreiteilung des Bildes durch die verschiedenen Lichtfarben sprachen Broyer hier bei der Kneipe in Altona besonders an.

Große Elbstrasse 86
Der Kontrast zwischen der engen dunklen Gasse und der Weite des Hafens im Hintergrund interessierte den Fotografen.

B-Movie, Brigittenstraße 5
Auch hier bei dem kleinen Kino auf St. Pauli stach Broyer der Kontrast zwischen dem kalten und dem warmen Licht besonders ins Auge.

Pooca, Hamburger Berg 12
Die Straße Hamburger Berg direkt an der Reeperbahn ist selten unbelebt. Der Fotograf musste warten, bis endlich niemand mehr zu sehen war.

Broyer lernte Hamburg durch sein Fotoprojekt neu kennen: "Ich fand immer fremde Städte interessanter als meine Heimatstadt. Ich habe aber einfach nicht genau hingeschaut. Jetzt sehe ich hier viele interessante Ecken."