Nazca-Forscherin In Deutschland unbekannt, in Peru verehrt

Die 1500 rätselhaften Scharrbilder im Süden Perus sind weltberühmt. Maria Reiche, Forscherin aus Leidenschaft, rettete die Nazca-Linien vor der Auslöschung. In Deutschland kennt die gebürtige Dresdnerin fast niemand.
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Bewahrerin der Linien: In den Fünfzigerjahren lässt sich die deutsche Wissenschaftlerin Maria Reiche in Peru nieder und macht sich an die Arbeit, die rätselhaften Wüstenbilder zu vermessen und ihren Ursprung zu erforschen. Auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 1955 vermisst sie eine Affenfigur. Ohne Reichen würden die Nazca-Linien heute wahrscheinlich gar nicht mehr existieren.

Foto: Archivo privado Maria Reiche/ Ana Maria Cogorno
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Affe im Sand: Hier lassen sich wunderbar die Ausmaße der Wüstenzeichnungen betrachten. Der Affe ist 93 Meter lang und ist am besten von oben zu sehen. Die Nazca-Linien erstrecken sich über insgesamt 500 Quadratkilometer. Das Bild stammt aus dem Jahr 2014.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Im Blick: Die Arbeit Maria Reiches ist trotz ihrer herausragenden Bedeutung für die Nazca-Linien in der Bundesrepublik kaum bekannt. In Peru wird sie verehrt. Hier ist Reiche Mitte der Fünfzigerjahre bei der Arbeit zu sehen.

Foto: Archivo privado Maria Reiche/ Ana Maria Cogorno
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Mit einfachsten Mitteln: Ende der Siebzigerjahre musste die Wissenschaftlerin nicht mehr - wie bis dato - zu "ihren" Bildern trampen, sondern konnte stattdessen einen alten VW Käfer nutzen. Oft übernachtete sie in der Wüste.

Foto: imago/ ZUMA Press
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14 Stunden täglich unterwegs: Maria Reiche ging jeden Tag zu den Linien. Um sich einen Überblick zu verschaffen, verwendete sie Mitte der Sechzigerjahre eine einfache Leiter. Während sie zunächst in einem Zelt und einem Lehmhaus wohnte, lebte sie aus gesundheitlichen Gründen ab 1990 in einem einfachen Hotel in Nazca. Dort widmete sie sich ihrer wissenschaftlichen Arbeit.

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Ein Leben für die Wissenschaft: In den Dreißigerjahren zog die junge Maria Reiche nach Peru. Kurze Zeit später hörte sie das erste Mal von den damals noch kaum bekannten Linien in der Wüste. Sie sollte ihr gesamtes Leben der Erforschung und Erkenntnis dieser Zeichnungen widmen, so wie hier in den Siebzigerjahren.

Foto: Archivo privado Maria Reiche/ Ana Maria Cogorno
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In der Stadt: Über 30 Jahre lang arbeitet ein italienischer Archäologe an der Freilegung und Erforschung der verschütteten Pyramiden von Cahuáchi , hier auf einem Bild von 2014. Heute wurde erst ein Prozent der gesamten Stadt ausgegraben. Die Bedeutung der Bauwerke ist unklar. Da weder Skelette noch Reste von Nahrung gefunden wurden, geht man davon aus, dass hier wohl nur die Priester lebten. Doch dann bliebe die Frage offen: Wo lebte die Bevölkerung? Und weshalb wurden die Pyramiden mit Sand bedeckt?

Foto: STRINGER Peru/ REUTERS
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Wagemut: Die Dresdnerin Maria Reiche kam in den Fünfzigerjahren auf die Idee, die Linien per Kamera von oben zu fotografieren. Dafür überzeugte 1955 die Mitarbeiter der peruanischen Armee, sie an einem Hubschrauber mitfliegen zu lassen. Das sorgte bei der lokalen Bevölkerung für großes Aufsehen.

Foto: Bewahrerin der Linien: In den Fünfzigerjahren lässt sich die deutsche... Archivo privado Maria Reiche/ Ana Maria Cogorno
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Der Kolibri: Die bekannteste Figur aus dem Potpourri der Nazca-Zeichnungen zeigt einen Kolibri. Da die Bewohner der Gegend keine schriftlichen Zeugnisse hinterließen, reißen die Spekulationen über den Sinn der Anlage bis heute nicht ab.

Foto: Stringer ./ REUTERS
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Manches bleibt unklar: Nicht immer ist sicher, was genau die Geoglyphen zeigen. Hier gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es sich entweder um einen Dinosaurier oder eine Ente handelt. Heute sind die Wüstenzeichnungen nicht nur der Winderosion, sondern auch dem rücksichtslosen Verhalten von Menschen ausgeliefert, die die Artefakte beschädigen.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Bedroht: Der Bau der Panamericana, also der interamerikanischen Autobahn, hier auf einem undatierten Foto, hätte fast zur Zerstörung der Linien geführt. Maria Reiche setzte sich intensiv dafür ein, diese Zeugnisse der Vergangenheit zu erhalten.

Foto: Getty Images/ EyeEm
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Blick von oben: Maria Reiche setzte sich ihr Leben lang für die Archäologie ein. Unter anderem sammelte sie Geld, damit ein Metallturm an der Panamericana den Blick auf drei Zeichnungen erlaubt. Sichtbar ist vom Turm aus unter anderem der Affe.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Auf den Hund gekommen: Diese Zeichnung ist 51 Meter lang. Gut erkennbar sind die Nazca-Linien nur von oben. So wie hier bei einem Überflug 2014.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Im Flug: Der Condor gilt als eine der bekanntesten Figuren. Er ist an die 34 Meter lang. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Wüstenbilder verändert. Zuerst zeichneten die Schöpfer der Bilder riesige Vögel in den Sand, später Meeresbewohner, zuletzt nur noch geometrische Figuren.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Mysterium: Die genauen Gründe für die Veränderung der Motive der Nazca-Linien sind bis heute ungeklärt.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Im Auge des Wals: Die Linien von Nazca lassen sich am besten aus dem Flugzeug erkennen. Besonders wichtig ist hierbei der Start am frühen Morgen. Bei tief stehender Sonne lässt sich eine Zeichnung wie bei diesem Wal in der Wüste am besten erkennen. Aufnahme aus dem Jahr 2014.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Menschliche Figur: Geoglyphen wie diese, die wohl einen Menschen darstellen, führten in den Siebzigerjahren zu wilden Spekulationen. So kam der Pseudowissenschaftler Erich von Däniken auf die bizarre Idee, dass es sich bei den Linien um eine Landestelle für UFOs handelte.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Im Blick der Spinne: Diese Figur gilt als eine der bekanntesten der Nazca-Linien, die sich in der peruanischen Wüste ungefähr 35 Kilometer südlich von Lima wiederfinden. Noch heute sind die genauen Entstehungsbedingungen der Linien umstritten. Das Bild stammt aus dem Jahr 2014.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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Ein Leben für die Wissenschaft: In den Achtzigerjahren stellte Maria Reiche die Theorie auf, dass es sich bei den Linien von Nazca um einen astronomischen Kalender handeln könnte. Diese Idee steht heute zur Diskussion. Hier bespricht sich Reiche mit ihrem Assistenten Lucio Calle Garcia.

Foto: Bettmann Archive
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Ein waches Auge: Maria Reiche setzte sich schon früh für den Erhalt der Nazca-Linien ein. Motorradpatrouillen schützten die Linien. Nach dem Tod von Reiche bleibt dieser Schutz heute aus. Deshalb möchte sich ihre Adoptivtochter an den Präsidenten Perus wenden, damit das Areal wieder gut geschützt wird, so wie auf diesem Foto aus dem Jahr 1998.

Foto: MARTIN MEJIA/ ASSOCIATED PRESS
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Mit einfachen Mitteln: Der von Maria Reiche geschaffene Turm steht seit rund 40 Jahren in der Nähe der Nazca-Linien. Nur zehn Menschen finden darauf Platz. Das Konstrukt ist sichtlich in die Jahre gekommen, doch das hält Touristen nicht davon ab hinaufzusteigen.

Foto: MARTIN BERNETTI/ AFP
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In der Ödnis: Die Nazca-Linien befinden sich in einem der trockensten Gebiete Perus, ungefähr 400 Kilometer südlich von Lima. Durchzogen werden die Zeichnungen von der Panamericana.

Foto: UIG/ Getty Images
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Arme Reiche: So spartanisch soll Maria Reiche gelebt haben. Ein Blick auf die Nachbildung ihrer Stube im peruanischen "Maria-Reiche-Museum" zeigt: ein Bett, einen Schreibtisch, Wände aus Lehm. Unter ärmlichsten Bedingungen verfasste Reiche ihre Arbeiten über die heute weltberühmten Linien.

Foto: Matthias Lauerer
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Peruanische Staatsbürgerschaft: Einer der größten Wünsche war die peruanische Staatsbürgerschaft. 1985 bewarb Maria Reiche sich um einen Pass. Der wurde ihr erst 1994 gewährt. Das Bild zeigt sie bei einer Preisverleihung 1996.

Foto: Silvia Izquierdo
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