Problematischer Plastikexport So leidet Malaysia unter unserem Müll

In der globalisierten Wirtschaft ist auch Müll eine Handelsware: Diese Aufnahme zeigt Abfall in einer verlassenen Fabrik bei Kuala Lumpur in Malaysia. Ursprünglich kommen die Teile jedoch aus den USA, Spanien, Frankreich und Deutschland.

Insbesondere Staaten aus Europa sowie die USA exportieren große Mengen Plastikmüll, die sie nicht im eigenen Land recyceln. Lange Zeit war China der wichtigste Exportmarkt für deutschen Plastikmüll. Anfang 2018 hatte das Land solche Importe aber weitgehend gestoppt. Danach seien Malaysia, Vietnam und Thailand eingesprungen, heißt es in einer Analyse der Organisationen Greenpeace und Gaia. Dieses Foto zeigt zurückgelassenen Plastikabfall am Rand einer Palmölplantage bei Kuala Lumpur.

Allein aus Deutschland seien 2018 pro Monat rund 10.000 Tonnen Plastikmüll in Indonesien und Malaysia gelandet, rechnet Greenpeace vor. Inzwischen gibt es auch dort Beschränkungen für die Einfuhr von Müll. Nun landet er Umweltorganisationen zufolge in Indien oder der Türkei. Allerdings zeigen die Zahlen auch, dass die Plastikmüll-Ausfuhren der 21 Haupt-Exportländer insgesamt von 2016 bis 2018 um rund die Hälfte zurückgegangen sind.

Abfälle dürften nur zur Verwertung exportiert werden, so erklärt es das Bundesumweltministerium. Da der Markt globalisiert sei, sei Betrug "leider nicht ausgeschlossen". Wichtig seien bessere Kontrollen, so das Ministerium. Die Möglichkeiten dafür hätten sich mit Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetzes in Deutschland verbessert.

Er habe in Malaysia in großen Mengen Abfälle gesehen, die dem Kriterium der Verwertbarkeit nicht entsprächen, behauptet Manfred Santen von Greenpeace Deutschland. "Das kann man nur zum Teil recyceln. Der Rest bleibt liegen, darum kümmert sich keiner." So wie um diese Müllberge in der Nähe von Kuala Lumpur.