Plattenfirma Capitol Records Talentschmiede der Superstars

"Das Haus, das Nat gebaut hat" - so nennen Einwohner von Los Angeles die Zentrale, die sich Capitol Records 1956 baute. Weil Nat King Cole der Plattenfirma viele Millionen Dollar einspielte. Die runde Form des Gebäudes erinnert an aufeinandergestapelte Platten. Capitol Records startete im Jahr 1942, wuchs und wuchs, wurde eines der erfolgreichsten Labels der Musikgeschichte.

Goldkehle: Nat King Cole landete mit "Straighten Up And Fly Right" einen Überraschungshit und wurde in den frühen Vierzigerjahren der erste große Superstar von Capitol Records. Der schwarze Pianist und Sänger erwarb von seinem Anteil ein Anwesen im Reichenviertel Hancock Park in Los Angeles. Rassistische Nachbarn brannten daraufhin das Wort "Nigger" in seinen Rasen. Und töteten seinen Hund. Cole blieb trotzdem. Die Aufnahme zeigt den Musiker 1960 in Las Vegas.

Pilzköpfchen: 1942 gründeten Johnny Mercer, Glenn Wallichs und "Buddy" DeSylva mit Capitol Records das erste Plattenlabel an der Westküste der USA. Mercer, selbst erfolgreicher Musiker, warb erfolgreich Talente an, Wallichs kümmerte sich ums Geschäft. DeSylva war stiller Teilhaber. Bereits nach kurzer Zeit war Capitol Records erfolgreich. Und zählte später die Beatles zum Künstlerstamm. Das Bild zeigt die Truppe 1967 daheim bei Manager Brian Epstein.

Handshake: Mit den Beatles konnte Capitol Records wieder an goldene Zeiten anknüpfen. Die Pilzköpfe eroberten die Herzen zahlreicher Amerikaner im Sturm, wie sich auch am verzückten Lächeln dieses weiblichen Fans bei einer Gartenparty in Los Angeles 1964 erkennen lässt.

Legende: Frank Sinatra, rechts, gehörte ebenfalls zeitweise zu den Künstlern des Westküstenlabels. Dort pflegte er seine Songs in sein Lieblingsmikrofon zu singen - ein U47 des Herstellers Neumann aus Deutschland. Zusammen mit seinem "Rat Pack"-Kumpel Dean Martin sang er hier im Studio B des Capitol Records Building einen Song ein.

Strandgut: Die Talentsucher von Capitol Records hatten oft ein glückliches Händchen. Seit 1962 standen die Beach Boys bei dem Unternehmen unter Vertrag. 1966 nahmen sie, wie hier zu sehen, ihr bahnbrechendes Album "Pet Sounds" auf.

Strandjungs: Zuvor hatten sie schon mit dem ersten Album "Surfin' Safari" 1962 den Durchbruch geschafft. Die Aufnahme zeigt Dennis und Brian Wilson 1967 vor einem Konzert auf Hawaii.

Legende: Mit "The Dark Side of the Moon" schuf Pink Floyd 1973 eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten - hier Roger Waters und Nick Mason in den frühen Siebzigerjahren im Studio.

Ein Stern, der ihren Namen trägt: Neben ihrer Musik war die Jazz-Sängerin Nancy Wilson den Amerikanern auch aus dem Fernsehen bekannt. Richtig groß machte sie Capitol Records, wo Wilson 1960 ihr Debutalbum "Like in Love" veröffentlichte. Auf diesem Foto posiert sie drei Jahre später auf dem "Walk of Fame".
Ken Veeder/Capitol Photo Archives / TASCHEN

Coolness: Besonders lässig gaben sich 1968 Glen Campbell (links) und Bobbie Gentry vor diesem Burgerladen ganz in der Nähe des Capitol Records Building. Das gemeinsame Album der beiden Musiker "Bobbie Gentry and Glen Campbell" holte im gleichen Jahr Gold.

Untergang: Der Band The Knack war kein langanhaltender Erfolg beschieden. Ihr Debut "Get the Knack" von 1979 erhielt viel Beachtung, der Song "My Sharona" wurde weithin bekannt. 1981 trennte die Gruppe sich nach zwei eher mäßig erfolgreichen Nachfolgeplatten und fand später mehrmals wieder zusammen.

Kommunikationsprobleme: Frühzeitig neue Musiktrends zu erkennen, ist überlebenswichtig für ein Plattenlabel. Mit dem Album "Ill Communication" gelang den Beastie Boys 1994 in Zusammenarbeit mit Capitol Records ein großer Erfolg (Aufnahme von 1995).

Haare schön: Ein bekannter Vertreter des Rap war MC Hammer. Eigentlich wollte Stanley Kirk Burrell, so sein bürgerlicher Name, Baseballspieler werden. Musikalisch feierte er, hier 1990, zumindest zeitweilig Erfolge. Gleich das Debut "Feel My Power" (1986) war ein voller Erfolg, noch getoppt vom folgenden "Please Hammer, Don't Hurt 'Em" mit dem unvergesslichen "U Can't Touch This".

Sieger: Mit den Zeilen "I'm a loser baby, so why don't you kill me?" aus seinem Song "Loser" wurde der Sänger Beck in den Neunzigerjahren berühmt. Mittlerweile steht der Amerikaner bei Capitol unter Vertrag. Für die nun erscheinende Chronik zum 75. Jubiläum des Labels schrieb er ein Vorwort.