Presseschau "See EU Later"

Die britischen Medien präsentierten sich an dem historischen Tag gewohnt schlagfertig. "Dover & Out", titelte das Boulevardblatt "Sun" auf die berühmten Kreidefelsen als Botschaft an die Nachbarn auf dem Kontinent - und "See EU Later".

"Liebe EU, es ist Zeit zu gehen", schrieb der "Daily Mirror" unter das Titelfoto, das Premierministerin Theresa May beim Unterzeichnen des Austrittsantrags zeigt.

Das gleiche Motiv mit Theresa May zeigte auch der "Daily Telegraph". Doch bei der Überschrift hielt sich das seriöse Blatt mit Wortwitzen zurück und zitierte stattdessen die Regierungschefin.

Ähnlich ging auch die angesehene "Financial Times" vor und berichtete über die Vorbereitungen der Regierung in London auf den Startschuss für den Brexit.

Ganz anders dagegen natürlich die "Daily Mail". Ein "Freiheit" in Großbuchstaben und mit Ausrufezeichen platzierte das Massenblatt seinen Lesern auf Seite eins.

"Brexit beginnt" titelte die aus dem "Independent" hervorgegangene Zeitung "i" und setzte auf der Landkarte gleich eine Schere an, mit der das Vereinigte Königreich aus Europa herausgeschnitten werden konnte.

"May trägt uns aus", hieß es auf der ersten Seite von "Metro", einer kostenlosen Zeitung, die an den Londoner U-Bahnhöfen verteilt wird.

Der "Guardian" stimmte seine Leser mit Skepsis auf den anstehenden EU-Austritt ein. In einem Europa-Puzzle fehlten die Teile für Großbritannien. "Heute tritt Großbritannien in die Ungewissheit", stand dort stattdessen.

Zum Schluss noch ein Blick auf die Titelseite der französischen Zeitung "Liberation" . "Ihr fehlt uns bereits", stand als Zeile auf der Fellmütze eines Soldaten der berühmten britischen Gardedivision.