Rassismus im Alltag "Lieber Angreifer..."
Hitoshi Yamauchi ist ein Vorzeige-Zuwanderer: Programmierer in Festanstellung, integriert, sozial engagiert - und obendrein noch konfessionslos. Dennoch ist er vor rassistischen Übergriffen nicht gefeit. Wie er darauf reagiert, ist ganz und gar ungewöhnlich.

Im September wurde der in Berlin lebende Hitoshi Yamauchi von einem Unbekannten, der rassistische Parolen brüllte, geschlagen. Er unternahm einen ungewöhnlichen Schritt...
Foto: SPIEGEL ONLINE

... und wandte sich mit einem Werbeplakat direkt an den Angreifer. Er bot dem Mann einen Job an: "Arbeite mit mir, wenn du ein Herz hast, aber nicht weißt, was du tun sollst", steht unter seinem Foto, auf dem er mit verletztem Auge zu sehen ist.
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Yamauchi arbeitet als Programmierer, unterrichtet in seiner Freizeit Kinder mit Lernschwierigkeiten. "Bildung", sagt er, "ist der Schlüssel zu allem". Bisher hat sich der Angreifer nicht gemeldet, Yamauchi plant aber schon die nächste Plakataktion.
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