Russland Brutale Attacke gegen Umweltschützer

Die Angreifer kamen vermummt: Im Morgengrauen gingen am Freitag mehrere Schlägertrupps auf Umweltaktivisten los, die in einem Wald unweit der Moskauer Stadtgrenze ihr Zeltlager aufgeschlagen hatten.

Die Schläger trampelten die Zelte nieder und verletzten etliche Umweltaktivisten, die gegen den Bau einer Autobahn demonstrierten. Die Naturschützer wollen verhindern, dass eine 300 Meter breite Schneise durch den Wald geschlagen wird, der als "grüne Lunge" Moskaus gilt.

Die Umweltschützer beim Bau von Holzbarrikaden, die den Bulldozern den Weg versperren und die Fällarbeiten stoppen sollen. Die neue Schnellstraße soll Moskau mit dem 700 Kilometer entfernten St. Petersburg verbinden.

Im Streit um das Straßenprojekt haben Naturschützer das beliebte Naherholungsgebiet besetzt. Am Donnerstag schickten sie eine Delegation zu Wladimir Putin. Noch am selben Abend kam es zu einem ersten Zwischenfall - Unbekannte versuchten, sich Zugang zum Lager zu verschaffen. Eine Aktivistin wurde von einem Auto angefahren.

Kahlschlag im Wald von Chimki: So weit waren die Bulldozer und Waldarbeiter bereits gekommen, als die Demonstranten ihre Blockade errichteten und die Fällarbeiten stoppten.

Das erste Opfer der Schlacht um Chimki: Der Lokaljournalist Michail Beketow, der sich ebenfalls für einen Baustopp einsetzte, wurde im November 2008 von Unbekannten attackiert. Sie brachen ihm alle Finger und schlugen ihn fast tot. Beketow erlitt schwere Hirnverletzungen und lag monatelang im Koma.