Russland Wladimir Putins junge Armee

Sergej Schoigu beim Treffen der "Junarmija", der jungen Armee oder Jugendarmee Russlands. Zwei Mädchen, 13 Jahre alt, seit wenigen Monaten Mitglied in der Organisation, überreichen dem Verteidigungsminister ein Panzermodell. Es ist ein Nachbau des Kampfpanzers T-14 Armata, den Schoigu mit einer Fernbedienung steuern kann.

Die "Junarmija", eine militärisch-patriotische Organisation, wurde von Schoigu im Mai 2016 ins Leben gerufen.

Inzwischen hat sie nach eigenen Angaben 200.000 Mitglieder, es sind Kinder und Jugendliche im Alter von acht und 18 Jahren. Hier ein Foto von der Parade im November auf dem Roten Platz.

Schoigu mit Wladimir Putin im Kreml: Der Präsident hatte am 29. Oktober 2015 einen Erlass unterzeichnet. Der sieht vor, eine nationale, patriotische Jugendorganisation zu bilden, angelehnt an die Pionierorganisation und den Jugendverband der kommunistischen Partei, die Komsomol. Tausende bereits bestehende patriotische Gruppen sollen so zu einem landesweiten "Junarmija"-Verband zusammengeschlossen werden.

Am "Tag des Vaterlandsverteidigers" - der 23. Februar 1918 gilt als der Gründungstag der Roten Armee - versammelten sich nach offiziellen Angaben rund 8000 "Junarmisten", wie die Mitglieder der "Junarmija" genannt werden, im "Park Patriot.

Mit dem Park in Kubinka, eine Autostunde südwestlich von Moskau entfernt, hat Schoigu eine Art Militär-Disneyland mit Panzern und Raketen für umgerechnet 300 Millionen Euro erbauen lassen.

Auch ein Nachbau des Reichstags wurde errichtet, der erstürmt werden kann, wie im April 2017 geschehen. Dies soll nach dem Willen des Verteidgungsministers an den Sieg im Zweiten Weltkrieg über Hitler-Deutschland erinnern.

Die Mensa im "Park Patriot" trägt den Namen "Höfliche Menschen". So werden die russischen Soldaten genannt, die ohne Hoheitsabzeichen die Krim 2014 besetzten.

Kinder klettern auf einer Topol-Interkontinentalrakete vor der Expo-Halle entlang.

Putin kam nicht zum Forum der "Junarmija" in den "Park Patriot", er schickte eine Videobotschaft.

Regisseur Nikita Michalkow, Duzfreund von Putin, wird von Junarmisten umringt. Er hielt einen Vortrag über "die wahren Helden" Russlands, die im Zweiten Weltkrieg Hitler-Deutschland besiegten, und warnte vor dem Internet. "Wichtig ist es, selbstständig zu denken, nicht nur Selfies zu machen und zu chatten."

Auf Tauchgang: Die Kinder und Jugendlichen konnten ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man in die Tiefen abtaucht.

Veronika Rusakowa, 14 Jahre, ist erst vor wenigen Tagen Mitglied geworden. "Die Uniform bedeutet für mich Disziplin, nicht so streng wie bei der Armee, aber schon Disziplin, die ist wichtig im Leben."

Sergej Golubew, 56 Jahre, Oberstleutneut im Ruhestand. Er ist Ausbilder bei der "Junarmija": "Es geht um die patriotische Erziehung. Unsere Bewegung wird immer größer, ich glaube, wir werden weiter wachsen - und bis zu eine Million Mitglieder haben."

Posieren für das Fotoalbum: Mitglieder einer Fallschirmtruppe der "Junarmija" auf einem Militärfahrzeug.