Spieler-Analyse in Bildern Das beste Team der Welt

Den WM-Titel im Blick: Spaniens Trainer Vicente del Bosque, der das Amt 2008 von Luis Aragonés übernommen hatte, führte in den vergangenen zwei Jahren den Stil des Europameister-Coaches fort. Ballkontrolle, Kurzpassspiel und hervorragende Raumaufteilung zeichnen die Südeuropäer aus.

Der Kapitän und Torwart: Obwohl Iker Casillas erst 29 Jahre alt ist, hat er mehr als 100 Länderspiele für Spanien bestritten und nach dem EM- nun auch den WM-Titel gewonnen - er gehört zu den besten Torhütern der Welt. Auch im Finale von Johannesburg bewies er seine Klasse, als er in höchster Not gegen Arjen Robben rettete, der allein auf ihn zulief.

Stürmender Verteidiger: Auf der rechten Abwehrseite ist Sergio Ramos kaum zu halten. Der 24-Jährige von Real Madrid hat einen unbändigen Offensivdrang, mit dem er im Finale auch die Niederländer immer wieder vor große Probleme stellte. In der Defensive erledigte Ramos seinen Job gut, wie in dieser Szene gegen Eljero Elia.

Herr der Lüfte: Gerard Piqué ist für viele Experten der beste Innenverteidiger dieser WM. Der 23-Jährige ist mit seinen 1,92 Metern im Luftduell kaum bezwingbar. Aber auch am Boden wartet Piqué trotz seiner Größe mit feiner Technik auf, löst viele Szenen spielerisch. Robin van Persie (l.) sah im Finale gegen den Abwehrspieler vom FC Barcelona keinen Stich.

Robuster Lockenkopf: Carles Puyol ist Chef der wohl derzeit besten Abwehr der Welt. Der 32-Jährige setzt gerne und zumeist erfolgreich seinen robusten Körper ein. Im Endspiel hatte er in der einen oder anderen Szene aber Probleme mit dem flinken Arjen Robben.

Exot auf links: Spaniens linker Verteidiger Joan Capdevila vom FC Villareal war der einzige Spieler in Spaniens Startelf, der in der kommenden Saison nicht beim FC Barcelona oder bei Real Madrid unter Vertrag steht. Damit ist der 32-Jährige eine Art Exot bei den Südeuropäern. Weniger exotisch war hingegen sein Spiel gegen die Niederlande. Capdevila spielte, wie in dieser Szene gegen Robben, meist schnörkellos und hielt seine Seite zumeist sauber.

Abräumer vor der Abwehr: Gerade einmal 21 Jahre ist Sergio Busquets alt, als Sechser vor der Abwehr aber schon ein fester Bestandteil des Nationalteams. Seine Unerfahrenheit war ihm im Endspiel allerdings häufiger anzumerken, Busquets hatte Wesley Sneijder (hinten) und Co. nicht immer im Griff, produzierte zudem einige Fehlpässe.

Mister Hammerfuß: Xabi Alonso (r.) ist im spanischen Team der Mann für die Fernschüsse, verfügt über einen unglaublich harten und präzisen Schuss. Gegen die Niederlande konnte der 28-Jährige diese Waffe aber selten einsetzen, er war meist in der Defensive gegen den schnellen Wesley Sneijder gebunden.

Das spanische Gehirn: Es gibt wohl derzeit keinen anderen Fußballer auf dem Globus, der ein Spiel so perfekt lesen und leiten kann wie Xavi. Auch gegen die Niederlande, hier im Zweikampf mit John Heitinga, gab der 30-Jährige den Takt vor. Diesem Mann beim Spielen zuzusehen, ist schlicht ein Genuss.

Der Erlöser: Mit seinem Treffer in der 117. Minute schoss Andres Iniesta (l.) Spanien zum WM-Titel. Der 26-Jährige ist so etwas wie der Zwilling von Xavi, sowohl in der Nationalmannschaft als auch beim FC Barcelona bilden die beiden ein kongeniales Duo. Iniesta ist Ballverteiler, Vorlagengeber und Torschütze in Personalunuion - ein kompletter Fußballer.

Der Wuseler: Der nur 1,69 Meter große Pedro reißt mit seiner wuseligen Art immer wieder Löcher in die gegnerische Abwehr, bereitete im Halbfinale vor allem der deutschen Hintermannschaft große Probleme. Im Endspiel war der 22-Jährige nicht ganz so auffällig, arbeitete dennoch sehr viel gegen die niederländische Defensive.

Der Torjäger: Mit fünf Turnier-Treffern hatte David Villa entscheidenden Anteil daran, dass Spanien ins Endspiel einzog. Für den Titel des Torschützenkönigs langte es aber nicht ganz, den schnappte ihm Deutschlands Aufsteiger Thomas Müller vor der Nase weg. Im Finale rieb sich Villa gegen die niederländische Defensive aber häufig auf, kam kaum zu Torchancen.

Der Joker: Immer wenn Jesús Navas eingewechselt wird, sorgt er für Unruhe in der Defensive des Gegners. So auch im Finale, als er für Pedro kam und die niederländische Abwehr um Kapitän Giovanni van Bronckhorst (r.) stets beschäftigte.

Der Edeljoker: In jeder anderen Nationalmannschaft dieser Welt hätte Cesc Fabregas wohl einen Stammplatz sicher. Doch der 23 Jahre alte Kapitän vom FC Arsenal muss ob der Konkurrenz mit Xavi, Iniesta und Xabi Alonso hintanstehen. Er kam im Endspiel für eben jenen Xabi Alonso und bewies seine Klasse: Fabregas bereitete das entscheidende Tor durch Iniesta vor.

Der Ex-Superstar-Joker: Bei der EM 2008 schoss Fernando Torres (r.) Spanien noch zum Titel, in Südafrika hatte er seinen Stammplatz nach schwachen Leistungen schnell verloren und wurde häufig vorzeitig ausgewechselt. Besser spielte David Villa (l.), für den Torres im Finale eingewechselt wurde. Doch auch gegen die Niederlande gelang dem 26-Jährigen keine zwingende Aktion.

Das Weltmeister-Team: Spanien ist derzeit schlichtweg die beste Mannschaft der Welt. Einen Keeper von Weltklasse-Format, eine hervorragende Defensive, ein kreatives Mittelfeld und einen torgefährlichen Angriff, all das zusammen kann aktuell nur ein Team aufbieten - Spanien, der Weltmeister 2010.