St. Paul Gotteskrieger und harte Polizisten

Eine Elchjägerin, die zur Hatz auf Demokraten bläst, dazu Ultrakonservative, die einen neuen Kulturkrampf gegen Links ausrufen, und eine Polizei, die beinhart Demonstranten abräumt: Auf dem Parteitag der Republikaner in St. Paul bekam Marc Pitzke die Schlachtrufe von gestern zu hören.
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Gott ist wieder wer: Beim Republikaner-Parteitag erlebten die Christlich-Konservativen einen Aufschwung.

Foto: Marc Pitzke
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Schlagstöcke im Anschlag: Die Delegierten im Xcel Energy Center tagten unter massivem Polizeischutz - Tausende Beamte waren im Einsatz.

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Rund 10.000 Menschen demonstrierten gegen den Parteitag. Mehr als 300 wurden festgenommen, darunter die prominente linke Journalistin Amy Goodman. Die Polizei setzt auch Tränengas ein.

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Es gab auch Gegenproteste gegen die Proteste: Republikaner forderten die Demonstranten schweigend mit Schildern heraus, andere verstrickten sie in heftige Diskussionen.

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Senioren-Power: John McCain, 72, wäre der älteste US-Präsident in der Geschichte, der sein Amt antritt. Hier seine Mutter Roberta, 96, die das Geschehen des Parteitags oft unbemerkt von der Tribüne aus verfolgte.

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Neues Selbstbewusstsein: Die Republikaner fanden in St. Paul neuen Kampfgeist. Einige Delegierten feierten das mit der obligatorischen Macho-Zigarre - kalt, da im Xcel Center Rauchverbot herrscht.

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Wilder Westen im Mittleren Westen: Etliche Delegationen erschienen im uniformen Cowboy-Dress. Hier natürlich die aus Texas, dem Heimatstaat des scheidenden - und wohlweislich abwesenden - Präsidenten.

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First Lady als Notnagel: Laura Bush sollte eigentlich ihren Gatten vorstellen. Doch dessen Rede wurde wegen des Hurrikans "Gustav" gestrichen - und dann später nur per Video eingeblendet, zur Freude mancher Delegierten, die sich von Bush und seiner Politik distanzieren wollten.

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"Country First": Das Motto des Parteitags war Patriotismus, und die enorme Plasma-Leinwand hinter der schlichten Bühne war die meiste Zeit von einem in Zeitlupe wehenden Sternenbanner beherrscht.

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Lächeln gegen die Sünde: Janet Thomas (l.) ubnd Terri Herring (r.) sind typische republikanische Frauen, nicht nur vom Aussehen her. Am Rande des Parteitags trafen sie sich, um ihre Vize-Kandidatin Sarah Palin zu ehren und Gottlosigkeit, Abtreibung und Homosexualität zu verteufeln.

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Konservatives Urgestein: Phyllis Schlafly ist die Gründerin der republikanischen Anti-Abtreibungsbewegung. In den letzten Jahren eher in den Hintergrund gerückt, wurde sie am Rande des Parteitags erneut gefeiert.

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Zu Ehren des Altvaters: Ein Delegierter hatte sich überzeugend als Abraham Lincoln verkleidet, Ex-Präsident und Ur-Held der republikanischen Partei. Seine alten Ideale sind in der heutigen Partei jedoch oft nur noch Lippenbekenntnisse.

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Adrett, hungrig und kampfentschlossen: Die republikanischen Frauen - hier eine Delegierte und ihre Tochter - fanden in St. Paul eine neue Mission, angeführt von ihrer Vize-Kandidatin und umjubelten Bannerträgerin Sarah Palin.

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Stiller Protest: Nicht alle stimmen in den Jubel um Vize-Kandidatin Sarah Palin ein. Hier Katelyn Peck aus dem kalifornischen Monterey, die eigens nach St. Paul gekommen war, um ihren Widerspruch zu demonstrieren.

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Pappkamerad fürs Erinnerungsfoto: John McCain trat erst am Mittwochabend zum ersten Mal kurz auf dem Parteitag auf - doch seine Gegenwart als neuer Hoffnungsträger der Republikaner war auch vorher nicht zu übersehen.

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Red Hot Chili Peppers: Die Republikaner, Parteifarbe Rot, inszenierten sich in St. Paul clever als neue politische Reform-Bewegung, um den Demokraten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Manche Delegierte verstanden das jedoch auch noch etwas anders.

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Hand aufs Herz: Jeder Sitzungstag begann - und endete - mit einem kollektiven Gebet und dem Fahneneid auf das US-Sternenbanner.

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Jubeln auf Kommando: Viele Delegierte hatten "handgemalte" Schilder dabei - die Parteitagsregie hatte diese alle zuvor en masse ausgegeben.

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Cindy McCain, die Gattin des Kandidatin, wurde als seine Top-Cheerleaderin auf dem Parteitag bejubelt. In ihrer Grußrede beschwor sie die "Werte des Westens", die US-Armee und Mutter Teresa.

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John McCain bei seiner Rede zum Abschluss des Parteitags. Es war nicht seine beste, da waren sich die meisten Kommentatoren - und auch einige der Delegierten im Saal - einig.

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Am Ende gab's wie immer Ballons (mehr als 200.000) und Konfetti. Das Feuerwerk fand jedoch auf der Leinwand statt.

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