Streit um den Wohlstand Die Angst vor zu viel Wachstum
Mehr ist besser: Das galt jahrzehntelang in der Wirtschaftspolitik. Doch Wachstumskritiker fordern ein Umsteuern - und schlagen neue Maßstäbe für Wohlstand vor.
Hohe globale Wachstumsraten gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten, das zeigt die Entwicklung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Wachstumskritiker glauben: Der steile Anstieg ist schädlich und sollte gestoppt werden.
Noch haben die USA mit Abstand die höchste Wirtschaftsleistung. Doch Schwellenländer wie China oder auch Indien holen dank rasanter Wachstumsraten auf.
Seit langem basteln Wachstumskritiker an statistischen Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt. So ergänzt der Human Development Index der Vereinten Nationen die Wirtschaftsleistung um Daten zur Lebenserwartung und dem Bildungsniveau. Hier schafft es Deutschland unter die Top Ten, im Gegensatz zum...
...Happy Planet Index. Dieser berücksichtigt sowohl Daten zur Lebensqualität als auch zum Ressourcenverbrauch - wodurch mehrere Karibikländer ganz oben landen.
Geld ist nicht alles: Während das Bruttonationaleinkommen der Deutschen in den vergangenen 15 Jahren meist stieg, schwankte der Nationale Wohlfahrtsindex erheblich. In zwei unterschiedlichen Varianten fasst dieser insgesamt 21 Indikatoren zusammen - von der Luftverschmutzung über den Alkohol- und Drogenmissbrauch bis zum Wert der Hausarbeit.
Als alternativer Indikator für Wohlstand wird häufig das Lebensglück der Bürger vorgeschlagen. Doch Studien zeigen, dass die Zufriedenheit nur bis zu einem bestimmten Lebensstandard steigt. Zudem scheint das Glücksempfinden stark mit nationalen Eigenheiten zusammenzuhängen - wie dieser Vergleich europäischer Länder zeigt.
Sehr umstritten ist die Frage, ob sich der Ressourcenverbrauch vom Wachstum "entkoppeln" lässt. Die Grafik zeigt, dass dies bislang nicht gelungen ist. Weil mit dem Verbrauch von Kohle oder Öl auch die CO2-Emissionen bedrohlich steigen, fordern Wachstumskritiker ein radikales Umsteuern.
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