Syrischer Militärfotograf "Caesar" Archivar des Todes

Syriens Staatschef Baschar al-Assad gibt sich selbstbewusst wie lange nicht. Seit der russischen Militärintervention ist der Diktator in der Offensive. Dabei liegen seit zwei Jahren Beweise dafür vor, dass Assad Tausende Syrer systematisch zu Tode quälen lässt.

Ein kleiner Teil der Bilder des geflüchteten Militärfotografen "Caesar" wurde im Uno-Hauptquartier in New York ausgestellt. Wer die Bilder sieht, wird sie so schnell nicht vergessen.

Die Bilder wurden zwar im Uno-Hauptquartier ausgestellt - trotzdem konnten sich die Vereinten Nationen nicht dazu durchringen, den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag mit Ermittlungen zu beauftragen. Russland und China blockierten eine entsprechende Resolution.

Am 31. Juli 2014 sagt "Caesar" im US-Kongress aus. Sein Gesicht ist fast völlig verdeckt von seiner Baseballkappe und der Kapuze seiner blauen Regenjacke, nur seine Nase ist zu sehen. Die Identität des Informanten soll geschützt bleiben - selbst vor den Abgeordneten in Washington.


Eines von mehr als 53.000 Bildern aus "Caesars" Datensatz. Darunter sind 28.707 Aufnahmen von Personen, die in Haft gestorben sind.

Diese Bilder wurden auch dem Uno-Sicherheitsrat vorgelegt. Ein Rechtsmediziner erläuterte: "Wir können die Farbe der Knochen [unter der Haut] erkennen. Das Abdomen ist eingefallen, die Beckenknochen treten scharf hervor. Am Bein können Sie sogar ein Stück der Muskelsehne erkennen. Das zeigt, dass der Körper über einen langen Zeitraum Hunger gelitten hat."