Technikfotos Von der künstlichen Hornhaut bis zum Geckofuß

Dem natürlichen Klebstoff auf der Spur: Jedes Jahr kührt die University of Cambridge Technologie-Fotos, die tiefe Einblicke in die Forschung zulassen. Die Aufnahme von Pola Goldberg Oppenheimer zeigt eine haftende Oberfläche mit Hilfe eines Lichtmikroskops in 100facher Vergrößerung. Die Forscherin arbeitet an superstarken und mehrmals verwendbaren Klebebändern. Ihr Vorbild sind die Klebehaare an Geckofüßen.

Ultraklein ganz groß: Olympische Fackeln 2012 nannte Fotografin Oppenheimer diese Aufnahme. Das eingefärbte Bild eines Rasterelektronenmikroskops zeigt Nanostrukturen, die superhaftende Bereiche des Geckofußes imitieren sollen.

Halfpipe aus Titan: Ein dünner Film aus Titanoxid hat sich von einer Oberfläche gelöst. Er ist etwa einen Mikrometer dick. Derartige Beschichtungen sollen bei der nächsten Generation von Fotovoltaikanlagen zum Einsatz kommen. Auf der Oberfläche, die James Bendall mit Hilfe eines Elektronenmikroskops aufgenommen hat, befinden sich außerdem winzige Kügelchen aus Titanoxid.

Fadengewirr: Knorpel und das Skelett von Zellen bestehen aus einem Netzwerk von Fasern mit einem Durchmesser von weniger als einem Millionstel Meter. Mit einer speziellen Technik, dem Elektospinnen, ist es möglich, derart feine Strukturen auch künstlich zu erzeugen. Das Netzwerk auf der Rasterelektronenmiskroskopaufnahme von Ching Theng Koh und Daniel Strange wurde hergestellt, um die Mechanik derartiger Strukturen zu erforschen.

Ersatzteil für das menschliche Auge: Das Bild von Khaow Tonsomboon zeigt eine künstlich hergestellte Hornhaut, die in einem Biotechniklabor erzeugt wurde. Sie soll als Vorbild dienen, um in Zukunft künstliche Hornhaut für Transplantationen herstellen zu können, wenn es kein Gewebe von Spendern gibt.

Den Kopf durchleuchtet: Das Computerbild basiert auf einer Röntgenaufnahme (CT) des Schädels und zeigt, wie dick die Knochen an der jeweiligen Stelle sind. Die pinke Farbe steht für eine Stärke von weniger als einem halben Millimeter, das dunkle Blau zeigt mehr als vier Millimeter dicke Regionen an. Die Technik soll Medizinern und Forschern helfen, die Schädelstrukturen noch besser zu verstehen, sagt Graham Treece, der die Aufnahme gemacht hat.

Rissige Oberfläche: Die Lichtmikroskopaufnahme zeigt das wächserne Material AKD. Die Forscher Ronan Daly und Alfonso Castrejon-Pita hatten es auf das Glasplättchen eines Mikroskops gestrichen und trocknen lassen. Die Experimente sollen dabei helfen, Druckerpapier zu optimieren. AKD sorgt dafür, dass das Papier Wasser schlechter aufsaugt und Tinte darauf weniger verläuft.

Wirbel in der Luft: Das Foto von Erdogan Aydemir zeigt die Verwirbelungen, die entstehen, wenn zwei Druckluftströme miteinander kollidieren. Um die Bewegung der Luft sichtbar zu machen, nutzten die Forscher Öltropfen mit einem Durchmesser von etwa drei Mikrometern und beleuchteten diese mit einem Laser.

Tanzende Flammen: Kohlekraftwerke sind eine der größten Quellen von Kohlendioxid-Emissionen. Eine Möglichkeit, das Verfahren umweltfreundlicher zu gestalten, ist die Verbrennung der Kohle in einer Umgebung, in der der Stickstoff in der Luft durch Kohlendioxid ersetzt wurde. Dadurch entsteht bei der Verbrennung fast ausschließlich Kohlendioxid, das aufgefangen und verflüssigt werden kann. Um das Verfahren zu testen und optimieren, verbrennen Forscher auf dem Foto von Saravanan Balusamy Kohlepartikel und beobachten das Feuer mit Laserstrahlen.

Einzigartige Anhäufung: Die Halbkugel aus Zinkoxid hat sich in der Lücke eines porösen Materials angehäuft, jedes ihrer Plättchen hat einen Durchmesser von nur zwei Mikrometern. Sie entstand als Nebenprodukt bei der Erforschung neuer Materialien zur nachhaltigen Energiegewinnung. James Bedall hat das Häufchen mit Hilfe eines Elektronenmikroskops aufgenommen.