Tschernobyl "Unter der Dusche strömten auch die Tränen"

Grünen-Politikerin Künast: Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) während ihrer Zeit als Bundesministerin für den Verbraucherschutz im April 2001 auf einer Pressekonferenz. Zur Zeit des Unglücks in Tschernobyl 1986 saß sie für die Grünen im Abgeordnetenhaus in Berlin. Die Politikerin hat Sozialarbeit und Rechtswissenschaften studiert und besitzt eine Zulassung als Rechtsanwältin. Sie ist seit 1979 Mitglied der Grünen.

Tschernobyl-Graffiti: In Westdeutschland hatte nach Tschernobyl die Angst um sich gegriffen. "Oh Gott, es regnet", hat ein Sprayer im Mai 1986 an die Wand dieses Hauses im hessischen Eppertshausen geschrieben. Bodenproben ergaben deutlich erhöhte radioaktive Werte nach Regenfällen. Mit dem Wind zog die radioaktive Strahlung über große Teile Mittel- und Osteuropas in Richtung Skandinavien.

SPIEGEL-Titel zu Tschernobyl: Ein Spiegel-Titel vom Mai 1986 zeigt, die Angst nach dem Reaktor-Unfall in Tschernobyl ist ein beherrschendes Thema.

Autoreinigung nach Tschernobyl: Feuerwehrleute in Schutzanzügen reinigen am 3. Mai 1986 an der innerdeutschen Grenze nahe Herleshausen westdeutsche Personenwagen, die aus Polen kommen und radioaktiv kontaminiert sind.

Landwirtschaftsminister Weiser: Gerhard Weiser (CDU), zu der Zeit Landwirtschaftsminister, redet im Mai 1986 nach der Atomreaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl mit baden-württembergischen Landwirten, deren Produkte vom radioaktiven Niederschlag betroffen sind.

Radioaktive Weide: Alltag nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl in Westdeutschland. Radioaktiv verseuchte Weiden werden markiert, die Bauern aufgefordert, ihr Vieh nicht ins Freie zu lassen. Doch so mancher Landwirt ignorierte die Warnung.

Abgebautes Atomkraftwerk: Erstmalig auf der Welt wurde 1985 das Atomkraftwerk Ohu I bei Landshut nach nur 25 Stunden erfolgreichen Betrieb total abgebaut. Die vom Steuerzahler oder Verbraucher gezahlten Milliarden hätte man auch in die Isar schmeißen können. So weiß man aber mit Gewissheit, dass die Endlagerung des Atommülls in Deutschland nicht möglich ist.

Atomkraftwerk Isar II bei Landshut: Das Atomkraftwerk Isar II bei Landshut ist sehr umstritten, da die Sicherheit des Kraftwerkes nicht gewährleistet ist. Am Horizont sieht man die Einflugschneise (Kondensstreifen)von Flugzeugen nach Erding zum Flughafen im Erdinger Moos.

30 Jahre später: Nach dem Unfall von 1986 im Atomkraftwerk von Tschernobyl ist der Fallout 30 cm im Erdreich (pro Jahr ein Zentimeter), angelangt, wie die Fotografik zeigt.

Röntgenfotografie eines Babys: In der Nähe von Atomkraftwerken lebende Kleinkinder sind nach neuesten Erkenntnissen besonders gefährdet, da die abgebene Röntgenstrahlung beim Abbrennprozess nur zum Teil durch das Isolieren der Brennstäbe zurückgehalten werden kann.